Die Leselustige Ati's Rezi-Seite – Buchbesprechungen, Ankündigungen, etc.

25. Februar 2013

HUNTER, MADELEINE: DIE WIDERSPENSTIGE BRAUT – The rarest blooms Band 02

Filed under: Belletristik,Buch- & Sammelreihe,Historisch,Liebe,Roman — Ati @ 14:51

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Originaltitel: Provocative in Pearls
übersetzt von Stephanie Pannen
Serie: The rarest blooms
Egmont-LYX
ISBN-13:
978-3802588044
ISBN-10: 3802588045
historischer (Liebes-)Roman
1. Auflage 01/2013
Taschenbuch mit Klappenbroschur, 400 Seiten
[D] 9,99 €

Verlagsseite

Autorenseite (englisch)  

 

Nach dem zuletzt besprochenen (und, wie ich nun gelesen habe, schlecht übersetzten) Sands-Roman Liebe auf den zweiten Blick, hat mir der zweite Band der The-rarest-blooms-Reihe von Madeleine Hunter mit dem Titel Die widerspenstige Braut die Freude am Lesen unterhaltsam-leichter Regency-Romane wiedergegeben. Romanen also, in denen man noch mit Kutschen zu rauschenden Bällen fuhr, in der zweifelhafte Verehrer sich Duelle lieferten oder für charmante Verwirrungen sorgten. Romanen, in denen es oftmals um viel Schein und wenig Sein geht, um finanzielle Probleme und Abhängigkeiten, die jedoch zumeist glücklich enden. Ab und zu schalte ich mit solchen Romanen einfach gerne ab, obwohl die Vorstellung horrend ist, wegen jeder Kleinigkeit um die Erlaubnis eines Mannes bitten zu müssen und so abhängig zu sein, wie Frauen damals waren.

Doch zurück zum Buch. Es handelt sich zwar um den zweiten Teil einer Buchreihe, jedoch muss man den ersten Teil vorab nicht zwingend lesen. Die Geschichten der jeweiligen Hauptfiguren sind in sich geschlossen. Allerdings trifft man sie in den anderen Romanen wieder. Die männlichen Hauptcharaktere sind durch Freundschaft ebenso miteinander verbunden, wie die weiblichen Hauptfiguren. Letztere haben sich samt und sonders in Daphnes Anwesen in Cumberworth, nahe London, kennengelernt. Deren Devise ein sicheres Obdach zu bieten, ohne bohrende Fragen zu stellen, kommt allen entgegen. Denn jede der Frauen birgt ein Geheimnis.

Hunters Schreibstil lässt sich leicht lesen, die Sprache ist an die damalige Zeit angepasst. Genau dadurch wirken Szenen, in denen es wie in Liebe auf den zweiten Blick von Sands durchaus um mehr als nur erotische Andeutungen geht, nicht so platt. Wirklich gebraucht hätte ich diese Szenen zwar nicht, doch haben sie mich auch nicht direkt abgestoßen. Der Autorin gelingt es insgesamt erneut eine stimmige Hintergrundatmosphäre zu schaffen, die es ihren LeserInnen leicht macht, in das Geschehen einzutauchen.

Auch hier geht es um viel Schein und wenig Sein. Obwohl die adlige Welt gerne auf reiche Bürger und alles darunter herabsah, nahm sie deren Geld im Fall der Fälle doch mindestens ebenso gerne dankend an. Das Bürgertum wiederum erhoffte sich einige Verbesserungen, indem es quasi dafür bezahlte, dass der verarmte Adel entsprechende Verbindungen mit ihnen einging.

Hunters weibliche Protagonistin Verity lebte zwei Jahre lang bei Daphne und den anderen Frauen, bevor ihre Vergangenheit sie einholt. In der willigte sie in eine arrangierte Ehe ein, um jemanden zu schützen. Dass ihr Opfer vergebens war, erfuhr sie viel zu spät und so entschloss sie sich noch an ihrem Hochzeitstag zur Flucht, in deren Verlauf sie ihren eigenen Tod vorzutäuschen versuchte.

Während Verity sich all die Monate in sicherer Obhut für die Eventualität einer Entdeckung rüsten konnte, geriet der Earl of Hawkeswell gleich zweifach in Bredouille. Zum einen kam er nicht an das durch die Eheschließung erhoffte Geld, was seine finanzielle Lage desaströs verschlechterte. Zum anderen sah und sieht er sich mit unangenehmen Mutmaßungen hinsichtlich Veritys vermeintlichem Tod konfrontiert.

Als er unverhofft seiner tot geglaubten Frau gegenübersteht, schöpft er neue Hoffnung. Doch Verity bittet ihn um die Annullierung der nie vollzogenen Ehe und versucht ihm die Angelegenheit finanziell zu versüßen. Von Rechts wegen könnte Grayson seine Frau zwingen, mit ihm zu kommen. Er könnte auch auf seine ehelichen Rechte pochen. Doch das tut er nicht. Stattdessen bittet er sich eine Bedenkzeit aus, die sie anfangs gemeinsam bei Audrianna und Sebastian verbringen. Bald schon ist ihm klar, dass er seine Ehefrau nicht gehen lassen möchte und er beginnt sie dazu zu verführen, ihren Annullierungswunsch zu vergessen.

Das ist jedoch gar nicht so leicht, denn Verity hält Adlige für Schmarotzer, die nur das eigene Vergnügen suchen. Zu unvereinbar erscheinen ihr die Unterschiede zwischen ihrer und Graysons Welt. Der wiederum vermutet, dass ein anderer Mann hinter der Flucht ebenso wie in dem Annullierungswunsch stecken könnte. Und ganz unrecht hat er damit nicht, gibt es da doch den Schatten des Mannes aus Veritys Vergangenheit.

So wie sich im ersten Roman der Reihe ein Hintergrund-Handlungsfaden mit dem der sich anbahnenden Beziehung von Audrianna und Sebastian verwob, arbeitete Hunter auch in Die widerspenstige Braut einen solchen ein. Während er sich in Ein skandalöses Rendezvous um geldgierige Aristokraten und Kriegsgewinnler drehte, handelt er im vorliegenden Buch von industriellen Veränderungen ebenso wie von Adligen, die ihre gesellschaftliche Stellung als gottgegebenes Recht betrachten und dieses nach ihren Bedürfnissen zurechtbiegen.

Keine sehr guten Ausgangsvoraussetzungen also für das Ehepaar, das sich eigentlich gar nicht kennt. Für den Roman allerdings schon, obwohl er mit dem beginnt, wo andere meist enden. Die gegensätzliche Herkunft der Hauptfiguren macht schnell klar, dass Gefühle keine Rolle bei den Hochzeitsplanungen spielten. Beidseitige Vorurteile wiederum sorgen dafür, dass nach der Wiederbegegnung Vertrauen ebenfalls nicht dazugehört. Das klingt eigentlich schrecklich unromantisch. Doch der Umstand, dass Grayson nicht stur auf Veritys Pflichten pocht, lässt den Charakteren Zeit, Gefühle füreinander zu entwickeln. Da gibt es keine verträumten und oberflächlichen jungmädchenhaften Schwärmereien, sondern eine harmonische, durchaus glaubwürdige Gesamtentwicklung einer Beziehung. Und obwohl Verity und Grayson anfangs distanziert wirken, Verity abweisend und Grayson teils unbeherrscht und berechnend, gibt es auch eine romantische Entwicklung, die zu dem führt, was LeserInnen beim Aufschlagen des Buches erhoffen: dem Happy End.

Was mir an der Reihe gut gefällt ist der Umstand, dass die Frauen trotz der gesellschaftlichen Beschränkungen mit beiden Beinen auf dem Boden der Tatsachen stehen. Ebenso, dass die Charaktere nicht einfach glatt geschliffen charmant sind, dass die Zeit nicht vollkommen verklärt dargestellt wird. Das Ganze ist nicht allzu ernsthaft, aber auch nicht zu oberflächlich beschrieben.

Fazit: 04aperlenpunkte.jpg

Hunter hat sich im zweiten Band der Reihe für mein Dafürhalten etwas gesteigert. Mit Die widerspenstige Braut hält man eine Geschichte in Händen, die sich zurückhaltend-unaufdringlich und schnörkellos-dezent, aber für LeserInnen nachvollziehbar entwickelt und entspannenden Lesespaß bietet. Der möchte ich keine fünf, aber starke vier Punkte geben und freue mich schon auf den nächsten Band der The-rarest-blooms-Reihe.

Copyright ©, 2013 Antje Jürgens (AJ)

23. Februar 2013

SANDS, LYNSAY: LIEBE AUF DEN ZWEITEN BLICK

Filed under: Belletristik,Historisch,Roman — Ati @ 13:39

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Originaltitel: Love is blind
übersetzt von Beate Darius
Verlag: Egmont-LYX
I
SBN-13: 9783802589003
ISBN-10:
3802589009
historischer (Liebes-)Roman
1. Auflage 01/2013
Taschenbuch mit Klappenbroschur, 380 Seiten
[D] 9,99 €

Verlagsseite

Autorenseite (englisch)

 

Die Aufmachung des Buches und die Covergestaltung passen in den Romantic-History-Zweig des Verlages. Das ornamentale Motiv setzt sich, gewohnt liebevoll, im Buch fort. Die Grundidee der Geschichte klingt nicht schlecht, wenn sie natürlich auch keinen bahnbrechend neuen Plot enthält.

Clarissa soll verheiratet werden. Nach einem Skandal in ihrer Jugend wird sie jetzt erneut auf die Londoner Gesellschaft losgelassen und stolpert nahezu blind in fast jedes Fettnäpfchen, das sich ihr fatalerweise in den Weg stellt. Nur einer – Adrian – lässt sich davon nicht stören bis es (deshalb lesen wir solche Bücher ja schließlich) nach einigen Verwirrungen zum Happy End kommt. Laut Romantic Times hält man mit Liebe auf den zweiten Blick einen humorvoll prickelnden Roman in Händen, den man so schnell nicht mehr vergisst. Auch die positiven Stimmen in diversen Portalen bzw. Online-Shops lassen darauf schließen, dass das Buch unterhaltsam-leicht und erotisch angehaucht sein muss. Die perfekte Entspannungslektüre also. Gleich vorab: Das Zitat stimmt definitiv.

Die Grundidee ist gut. Unkonventionelles Denken und Handeln erwarte ich in solchen Geschichten, sorgt es doch in der ansonsten eher steifen Gesellschaft voll heute seltsam anmutender Verhaltensregeln für leichte und entspannende Unterhaltung. Beide Hauptfiguren sind nicht perfekt. Adrian ist durch eine Narbe entstellt, was ihm Komplexe beschert, die ihn trotz selbstbewusster Anwandlungen unsicher sein lassen. Clarissas Sehschwäche wiederum bietet Platz für ihre weibliche Hilflosigkeit  und darüber hinaus für romantische Aktionen seitens Adrian (Picknick, Vorlesen, etc.) Nicht zu vergessen natürlich amüsant angehauchte Szenen. Da wäre zum Beispiel eine Passage, in der Adrian in Clarissas Zimmer einsteigt und die beiden sich näher kommen. Dummerweise bricht zu der Zeit ein Feuer aus. Clarissa bekommt es mit und ist, sowohl von Adrians Aktionen durch das Feuer als auch umgekehrt vom Feuer durch Adrian abgelenkt, in einem kleinen Zwiespalt. Oder die Vergleiche, die ihre Stiefmutter bemüht, während sie Clarissa über die anstehende Hochzeitsnacht aufklärt.

Doch: Unterhaltung und Amüsement halten sich in sehr engen Grenzen und bedauerlicherweise fiel mir das Umblättern relativ schnell schwer. Obwohl ich mir immer sage, dass ich Bücher eines Autoren, die nicht in eine Buchreihe gehören, nicht miteinander vergleichen möchte und sollte, habe ich genau das bei Sands historisch angehauchtem aktuell vor mir liegenden Roman und ihrer Buchreihe über die Argeneau-Vampire gemacht. Während mich besagte Buchreihe mal mehr, mal weniger gut unterhielt, enttäuschte mich Sands Ausflug ins historische Genre von vorne bis hinten. Kleiner Tipp (auch wenn mir das nicht passiert ist): Wer gerne in der Badewanne liest, sollte das Buch nicht dorthin mitnehmen. Sands LeserInnen laufen damit durchaus Gefahr, entnervt oder frustriert die Hände sinken oder ins Wasser platschen zu lassen, was sich sowohl auf E-Book-Reader wie auch auf gedruckte Bücher negativ auswirken kann.

Das liegt zum einen an unsäglichen Wiederholungen. Spätestens nach dem dritten Mal habe ich kapiert, warum Clarissa so schlecht sieht. Sands wollte jedoch anscheinend sichergehen, dass auch wirklich alle LeserInnen es begreifen und legte noch etliche Male nach. Leider drehten sich die Wiederholungen auch nicht nur um Clarissas Sehschwäche. Dazu gesellen sich vermutlich witzig angedachte Redewendungen und Übertreibungen, die mir persönlich allerdings eher albern, dröge oder deplatziert vorkamen. Es gibt zahlreiche Klischees, die durch Übertreibungen verstärkt werden. Die Mithilfe bzw. Nachsichtigkeit von Adrians Mutter oder Clarissas Vater wirkt überzogen wohlwollend. Mag ja sein, dass dazumal nicht alle Earls und Peers und sonstiger Adel absolut verknöchert und sittenstreng waren, aber das war dann doch zu viel.

Zum anderen lag es auch an der völlig unpassenden Sprache sowie flapsigen Verhaltensweisen, die für mein Dafürhalten nicht in die damalige Zeit beziehungsweise das Genre passen. Ich kann mir nicht so recht vorstellen, dass man damals schon davon sprach oder darüber nachdachte, wie jemand auf ein schiefes Brett kommt. Oder sich als feige Socke bezeichnete. Oder sich nicht die Bohne kümmerte. Worte wie Nasenfahrrad wirken zu modern und bums, öhm oder nee passen zudem für mich eher in die Blubbersprache eines Comics.

Noch deplatziertere Formulierungen fand ich in diversen Sexszenen. Hier war unter anderem die Vielfalt an Bezeichnungen männlicher Geschlechtsteile bisweilen nervtötend albern. Obwohl ich davon ausgehe, dass in damaliger Zeit niemand seine Bedürfnisse durch die Rippen schwitzte, erwarte ich unabhängig davon in einem historischen Liebesroman aber eher Liebesszenen und Andeutungen. Letztere wirken oft wesentlich erotischer als die teils platten, stellenweise aber auch hölzern wirkenden Beschreibungen, die man in Liebe auf den zweiten Blick findet. Egal ob es sich um Schilderungen von Oralverkehr handelt oder Begriffe wie Freudenspender die in heiße Grotten geschoben werden.

Und das ist insgesamt betrachtet auch noch lange nicht alles. Oberflächlichkeiten und Denkfehler finden sich ebenfalls. Dabei war es am harmlosesten, dass Clarissa mit immerhin 24 permanent als Mädchen bezeichnet wird. In diesem Alter lief man dazumal wohl eher Gefahr, als alte Jungfer tituliert zu werden. Besagtes Mädchen ist zwar anscheinend fast blind, sieht aber bestimmte Dinge problemlos, je nachdem wie es der Autorin gerade in den Kram passt. Mal lächelt sie in die ungefähre vermutete Richtung eines Gesprächspartners, hat aber keine Mühe, dessen Gesichtsausdruck zu deuten. Das klappt allerdings nicht immer, denn in etlichen anderen Szenen, kann sie besagten Ausdruck dann doch nicht erkennen. Sie stellt heißen Tee auf einem Oberschenkel ab, weil sie einen Tisch hinter dem Umriss vermutet, hat aber keine allzugroßen Probleme visuell die amourösen Abenteuer eines Verehrer zu verfolgen. Vom Klarblick auf den gut gebauten und exemplarisch ausgestatteten Adrian ganz zu schweigen. Ihre Kurzsichtigkeit scheint zur Weitsichtigkeit zu mutieren und andersherum. Außerdem stelle ich es mir in einer Zeit ohne Fön schwer vor, eine ansprechende Frisur für einen Ball zu kreieren, nachdem die Person, die ich frisieren muss, zuvor bewusstlos in einem Brunnen lag und besagter Ball längst begonnen hat. Mit Umziehen alleine dürfte es wohl nicht gelungen sein, sowohl die dabei entstandene Verletzung als auch die nassen Haare zu vertuschen, damit nicht auffällt, wo Clarissa war. Ebenso wenig glaube ich, dass es zu dieser Zeit so einfach war, an eine Brille zu kommen, wie die Autorin es letztendlich beschreibt.

Wäre die Geschichte auf 50 Seiten komprimiert worden, hätte man vermutlich eine lustig-unterhaltsame Erzählung daraus machen können. So jedoch zieht sich eine künstlich aufgeplusterte Story zu einem rosarot angehauchten Ende. Das passt zwar durchaus im Bezug auf Adrian und Clarissa. Hinsichtlich des von der der Autorin eingeflochtenen Handlungsstrangs, der Clarissas Tollpatschigkeit teilweise in Anschläge auf sie umwandelt, wirkt es jedoch langatmig. Was von der Autorin als Verwirrspiel auf der Suche nach einem bösen Widersacher angelegt wurde, entwickelt sich sehr vorhersehbar und überaus konstruiert, bevor es weich gespült und wie erwähnt rosarot angehaucht endet. Adrians ach so scharfer Verstand übersieht dabei hanebüchen offensichtliche Dinge oder vergisst sie schlicht und ergreifend, während Clarissa einen Oskar für ihre Rolle als naives Dummchen verdient hat.

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Obwohl ich keinen hochgeistigen Roman mit geschichtlich belegten Fakten erwartet habe, hat mich Liebe auf den zweiten Blick nicht nur nicht gefesselt, sondern komplett enttäuscht. Insgesamt möchte ich nur einen von fünf Punkten dafür vergeben. Romantic Times hatte wirklich recht. Das kann man nicht einfach so und schnell vergessen. Darf man auch gar nicht, wenn man wie ich dazu neigt, Bücher nicht abzurechen, weil viel Arbeit darin steckt und man immer die Hoffnung hegt, dass es doch noch besser werden muss. Diese Hoffnung hat sich bei diesem Roman definitiv nicht erfüllt. Übertreibungen an sich bereits vorhandener Klischees und die falsch wirkende Sprache rauben das letzte bisschen Lesefreude, das angesichts der guten, aber schlecht umgesetzten Grundidee aufkommen mag.  

Copyright ©, 2013 Antje Jürgens (AJ)

22. Februar 2013

WAGENER, KLAUS UND MANSFELD, SUSANNE: 777 DEKOIDEEN

Filed under: Fach- & Sachbuch — Ati @ 14:01

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Ulmer Verlag (Bloom’s by Ulmer)
ISBN-13: 9783800177165
ISBN-10: 3800177161
Sachbuch
Ausgabe 01/2012
Hardcover, 368 Seiten
[D] 19,90 €

Verlagsseite

 

Es gibt Leute, die mir eine unerschöpfliche Kreativität unterstellen. Abgesehen davon, dass ich das für hoffnungslos übertrieben halte, vergessen sie eines dabei: Ich bin eine reine Nachahmerin. Egal ob es um Malen und Zeichnen oder Basteln, Verpackungen oder Dekorationen geht. Und als solche brauche ich Ideen.

Die gibt es glücklicherweise zuhauf und ich finde sie beim Stöbern in Baumärkten, Bastelgeschäften oder auch dem Internet. Denkanstöße habe ich beispielsweise auch in 777 Dekoideen von Klaus Wagener und Susanne Mansfeld gefunden. Die drehen sich um Blumen und Pflanzen und umfassen neben den Jahreszeiten auch Feste wie Weihnachten und Ostern, aber auch Thementage wie Valentinstag, Hochzeiten, Fasching und Halloween. Dabei beginnen die Autoren im Frühling und enden im Winter.

Egal ob es sich um Tischdekorationen handelt oder Mitbringsel, um etwas zum Anstecken, Aufhängen, oder Hinstellen, eher schlichte oder aufwendige, größere oder kleinere, luftig-leichte oder wuchtigere Arrangements oder um Dekorationen handelt, die länger halten oder eher für kurzzeitige Präsentationen gedacht sind: Für wohl ziemlich jeden Anlass und jedes Fest dürfte hier etwas dabei sein. Auch die eine oder andere Anregung für Tischkärtchen oder gefaltete Servietten findet sich, doch liegt der Fokus nicht darauf, wie man bereits dem Untertitel Mit Blumen und Pflanzen entnehmen kann.

Alle Anregungen sind für größere und für kleinere Geldbeutel geeignet, denn neben Materialien, die man kaufen muss, sind auch unzählige dabei, die sich im Haushalt und/oder der Natur finden. Grundsätzlich neu sind die Anregungen nicht alle, doch handelt es sich insgesamt um eine sehr gelungene Zusammenstellung.

Farbenfrohe, harmonische Fotos, denen man die Liebe zum Detail ansehen kann, dominieren das Buch mit dem einen oder anderen Rezept und der einen oder anderen kleineren Anleitung. Das bedeutet: Der Titel des Buches ist Programm. Wer also ein Buch mit konkreten Anleitungen sucht, dem offenbart sich mit 777 Dekoideen zwar ein optisches Schmankerl. Falsch bedient ist er jedoch trotzdem, denn neben den fehlenden Anleitungen sind auch Materialangaben im Buch spärlich gesät bzw. nicht vorhanden. Und so ansprechend die Fotos auch sind, gehen sie doch nicht so ins Detail, dass sich die praktische Umsetzung sofort klar für alle aus ihnen ergibt. Wer jedoch tatsächlich eher Inspirationen für (ein) anstehende(s) Fest(e) sucht, die er Floristen oder sonstigen Fachleuten unterbreiten bzw. vorlegen kann, ist damit gut bedient.

Da kleinere Texte praktische Hinweise enthalten, werden sich diejenigen, die über eine gutes Vorstellungs- und Umsetzungsvermögen verfügen, dennoch für das Buch begeistert können. Mir persönlich geht es jedenfalls so. Mit meiner Nachahmung des auf Seite 14 dargestellten Alpenveilchen-Straußes konnte ich bereits eine Freude bereiten, während ein von der Abbildung auf Seite 31 inspirierter Blütencocktail mein Wohnzimmer ziert bzw. meine Mutter auf die Traubenhyazinthen, denen eine Wäscheleine sicheren Stand in einer Glasvase (ähnlich der Abbildung auf Seite 34) gewährleistet, begeistert reagiert hat. Auf je einer Doppelseite widmen sich die Autoren einem Thema oder Anlass mit verschiedenen Vorschlägen, die dafür sorgen, dass es mir in den Fingern juckt. Etwa, weil mich das gefüllte Straußenei anspricht oder überhaupt die ausgeblasenen zur Blumenvase umfunktionierten Eier, und, und, und. Sogar Inspirationen für das Wohnen mit Pflanzen bleiben nicht außen vor, allerdings erst ab Seite 344 und damit nur auf wenigen Seiten.

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777 Dekoideen enthält nachahmenswerte Anregungen, die Farbe ins Leben bringen. Schon das bloße Durchblättern des liebevoll aufgemachten Buches bereitet Freude. Persönlich werde ich es sicherlich regelmäßig zur Hand nehmen, um mich davon inspirieren zu lassen. Dass ich nur vier von fünf Punkten dafür vergebe, liegt darin begründet, dass mir persönlich Materialbedarfslisten fehlen, die eine möglichst exakte Nacharbeitung der Abbildungen erleichtern. Hinzu kommt, dass ich zwar bereits im Vorfeld (bei 777 Ideen auf 368 Seiten) nicht mit wirklich ausführlichen Anleitungen gerechnet habe. Die eine oder andere mehr wäre aber sicherlich praktisch gewesen. Das ist aber tatsächlich das einzig nennenswerte Manko und schmälert meine Freude über das Buch nicht sonderlich.

Copyright ©, 2013 Antje Jürgens (AJ)

21. Februar 2013

Jaye Ford: Die Beute

Filed under: Neuerscheinungen und/oder gepl. Rezensionen — Ati @ 08:11

Jaye Ford: Die Beute
ISBN: 9783442378661                                                     Blanvalet EVT 04/2013

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Inhalt laut Verlagsseite  

Stellen Sie sich vor, Ihr schlimmster Albtraum würde wahr werden. Zum zweiten Mal…
Einst entkam Jodie Cramer drei Männern, die sie vergewaltigen wollten. Ihre Freundin Angie hatte leider nicht so viel Glück, und Jodie musste ihr beim Sterben zusehen. Jahre später ist Jodie Lehrerin und Mutter von zwei Kindern. Als sie für ein Wochenende mit ihren Freundinnen aufbricht, denkt sie nur an Spaß. Doch bald weckt das abgeschiedene Haus, das sie gemietet haben, ihre schlimmsten Erinnerungen wieder. Sie ist davon überzeugt, dass sie beobachtet werden. Sie hört Schritte in der Nacht. Doch die anderen Frauen wollen ihr nicht glauben, bis zwei Männer an ihre Tür klopfen …

Zwischenzeitlich bestellt – Buchbesprechung folgt

20. Februar 2013

Beate Walther: 50 blumige Kränze für jede Gelegenheit

ISBN: 9783800176748
Ulmer EVT 08/2012

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Inhalt laut Verlagsseite

Runde Schönheiten
• Geballte Kreativität: 50 Kränze kompakt und günstig
• Die ganze Vielfalt: gebunden, gesteckt, gepflanzt, gefroren
• Stilvolle Ideen vom Tauf- bis zum Trauerkranz
Blumenkränze haben nicht umsonst eine lange Tradition. Ob symbolreich oder als reine Dekoration – je nach Blüten, Materialien und Technik schmücken sie unterschiedlichste Räume zu ganz verschiedenen Anlässen. Lassen Sie sich von der Floristikmeisterin Beate Walther zu wunderschönen Arrangements inspirieren.

erledigt – Rezi hier

 

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