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27. März 2013

BODENSTEIN, KATHARINA: NATURKOSMETIK AUS MEINEM GARTEN

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Jan Thorbecke Verlag der Schwabenverlag AG
ISBN-13: 9783799507431
ISBN-10: 3799507434
Sachbuch, Wellness
02/2012
Hardcover, 120 Seiten
Neupreis [D] 16,90 €

Verlagsseite

Naturkosmetik kann man kaufen oder selbermachen. Anregungen und Bücher zu diesem Thema gibt es einige. Nicht alle darin vorgestellten Rezepte enthalten allerdings gänzlich natürliche Zutaten. Letzteres ist etwa in Cosima Bellersen-Quirinis Naturkosmetik einfach selbst gemacht so, wobei das nicht zwangsläufig heißt, dass das Buch oder die darin enthaltenen Rezeptvorschläge rundweg schlecht sind. Doch wer sich mit gänzlich natürlichen Produkten reinigen und pflegen möchte, ist mit Katharina Bodensteins Naturkosmetik aus meinem Garten besser bedient.

Bodenstein verwendet Obst und Gemüse, Blüten, Blätter, Kräuter und Früchte aus Natur und Garten nicht nur dafür, ihren Gaumen zu verwöhnen. Sie zaubert daraus Kosmetik (fast) zum Nulltarif, wie sie eingangs in ihrem Vorwort ausführt. Wohlfühlkosmetik, aus allem, was essbar und gut verträglich ist,, bietet nicht nur Spaß beim Zusammenrühren, sondern auch beim Verwenden. Immerhin kann nicht nur die Maske aus Erdbeerpüree nebenbei auch gegessen werden.

Bevor es an die teils leckeren, bunten und natürlichen Rezeptideen geht, geht die Autorin jeweils auf Hauttypen und Inhaltsstoffe der Pflanzen ein. Ebenso spricht sie Anwendungsmöglichkeiten wie etwa Masken und Körperöle an, erwähnt Basisrezepte und lässt auch Informationen zum Sammeln und Konservieren von Kräutern und Co. nicht außen vor. Alles Wesentliche wird kurz und knapp auf anschauliche Art erläutert.

Bereits ab Seite 19 geht es dann ans Eingemachte oder viel mehr Frischgemachte. Bodenstein startet mit ihren 123 Rezeptideen für Haare, Haut, Gesicht und Körper. Haushaltsübliche Utensilien reichen beim Nachmachen vollkommen. Sieht man von Avocados ab, die hierzulande zwar überall gut erhältlich sind aber allenfalls unter besonderen Bedingungen wachsen, konzentriert sich Bodenstein auf Ingredienzen, die man regional problemlos je nach Jahreszeit frisch aus Natur und Garten ernten oder kaufen kann. Vieles erhält man auch in getrockneter Form.

Die daraus resultierenden Rezepte sind nach den vier Jahreszeiten geordnet. Praktisch finde ich in diesem Zusammenhang die Farbbalken an der Bindungsseite des Buches. Diese sind der Schriftfarbe im Inhaltsverzeichnis (ein Grünton für den Frühling, Rot für den Sommer, Orange für den Herbst und ein Lilaton für den Winter) angepasst und erleichtern das Nachschlagen. Neben den Rezepten selbst finden sich in diesem Buchteil auch Kurzbeschreibungen der verwendeten Pflanzen. Zahlreiche Farbfotos von Jutta Schneider lockern alles auf.

Ebenfalls sehr praktisch finde ich das ab Seite 115 folgende Verzeichnis der Anwendungen und Wirkungen. Auch hier ist der Grundbestandteil des Rezepts in der Farbe gedruckt, die die jahreszeitliche Zuordnung und das Nachschlagen im Buch erleichtert. Ein paar Bezugsquellen runden das Ganze ab.

Wer jetzt denkt, dass mit der Eigenproduktion ein immenser Zeitaufwand verbunden ist, wird schnell eines besseren bedient. Deshalb macht es auch nichts aus, dass die fertig angerührten Mischungen schnell aufgebraucht werden sollten.

Pflegen, Verschönern und Verwöhnen – keine Erfindungen der Neuzeit, auch wenn in den letzten Jahrzehnten eine unüberschaubare Masse an kosmetischen Produkten auf den Markt geworfen wurde. Zutatenlisten lesen sich allerdings oft wie ein Chemiebaukasten und nicht von ungefähr reagieren viele empfindlich bis allergisch auf eine zunehmende Anzahl an diesen Erzeugnissen.

Zugegeben: Auch auf Naturkosmetik kann man reagieren. Schließlich plagen immer mehr Menschen Nahrungsmittelunverträglichkeiten bis hin zu ausgewachsenen Lebensmittelallergien. Da jedoch Bodensteins Zutatenlisten in den wenigsten Fällen drei Zutaten übersteigen, kann man eventuelle Auslöser in Rezepten sehr schnell ausfindig machen, sofern man sie nicht sowieso bereits kennt und dementsprechend sowieso die Finger davon lassen sollte. Letzteres fällt aber sehr leicht, da sie sich nicht hinter unverständlichen chemischen Bezeichnungen verstecken.

An dieser Stelle möchte ich der Autorin noch gleich ein Danke schicken. Ihre Lorbeerblatt-Spülung sorgt seit einigen Tagen für einen zarten roten Schimmer auf meinem Haar, der nicht nur bei mir ausnehmend gut ankommt. Und auch Bodensteins Anleitungen der Apfel-Sahne- und Hefemaske hat meiner kürzlich zu extremer Trockenheit neigenden Haut auf die Sprünge geholfen.

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Für alle, die Wert auf das Wissen legen, womit sie sich reinigen und pflegen. Zutaten und Utensilien sind leicht zu beschaffen. Die Rezepte sind samt und sonders leicht und vor allem sehr schnell nachzuarbeiten und bieten Inspirationen für eigene Variationen. Bodensteins Naturkosmetik aus meinem Garten belebt altes Wissen neu und bietet so eine wunderbare Möglichkeit auch bei Kosmetik und Wellness nicht auf Nachhaltigkeit zu verzichten. Denn allein schon das Einsparen von unnötigen Verpackungen spricht unabhängig vom völligen Verzicht auf chemische Zusätze und künstliche Konservierungsmittel für sich. Ein Buch, das die volle Punktzahl verdient und auch von mir bekommt.

Copyright ©, 2013 Antje Jürgens (AJ)

26. März 2013

WALTHER, BEATE: 50 BLUMIGE KRÄNZE FÜR JEDE GELEGENHEIT

Filed under: Fach- & Sachbuch,Hobby, Freizeit — Schlagwörter: , , , — Ati @ 12:07

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Eugen Ulmer Verlag
ISBN-13: 9783800176748
ISBN-10: 3800176742
Sachbuch, Hobby
Ausgabe 08/2012
broschiert, 128 Seiten
Neupreis [D] 9,90 €

Verlagsseite

Kürzlich ergab sich während eines Ausflugs eine kurzfristige Einladung. Da wir dort nicht mit leeren Händen auftauchen wollten und von der Gastgeberin am ehesten wussten, dass sie ihr Heim gerne mit floraler Deko verschönt, machten wir uns eilig auf die Suche nach einem entsprechenden Geschenk. Dabei wurde ich wieder einmal von der preislichen Entwicklung geschockt, die ich ansonsten weniger mitbekomme, weil ich viel selbst bastle, stecke, binde oder zusammenstelle. Anregungen dazu finde ich unter anderem in Zeitschriften oder Büchern. Etwa dem kürzlich besprochenen 777 Dekoideen mit Blumen und Pflanzen oder auch dem gerade vor mir liegenden Büchlein 50 blumige Kränze für jede Gelegenheit.

Unabhängig davon, dass ich gerne selbst etwas mache, lohnt sich Selbermachen durchaus auch finanziell. Wir haben uns anlässlich der zuvor erwähnten Einladung letztlich für ein Arrangement entschieden, das dem in 50 blumige Kränze für jede Gelegenheit auf Seite 29 abgebildeten Windspiel verblüffend ähnelt. Allerdings waren neben der 60 cm hohen hängenden Kätzchenweide nur jeweils einmal Osterglocke, Hyazinthe, Primel, Belli und Efeu darin verarbeitet, die im Buch abgebildeten Hyazinthenkränze fehlten und statt des Weidenkorbs als Pflanzbehältnis fand ein mit farbigem Papier aufgepeppter Kunststoffblumentopf Verwendung. Der Preis dafür betrug etwas mehr als 65 Euro. Weniger als ein Drittel kostete mich dagegen meine selbst zusammengestellte Kopie für unseren Wintergarten. Und das, obwohl wie in 50 blumige Kränze für jede Gelegenheit mehrere Blühpflanzen die hängende Kätzchenweide umgeben und sich alles in einem Weidenkorb befindet.

Doch zurück zum Buch. In dem werden interessierte Hobbyfloristen und solche, die es vielleicht noch werden wollen, in verschiedene Kranztechniken eingeweiht, erfahren vom benötigten Werkzeug und allgemeine Informationen über Kränze. Denn tatsächlich ist es mit etwas Fingerfertigkeit überraschend einfach Kränze und Arrangements für so ziemlich jede Gelegenheit selbst herzustellen. Sei es für Anlässe wie Taufen, Hochzeiten oder auch Trauerfeiern, für Dekorationen, die sich aus dem Jahresverlauf ergeben, weil man für jemanden ein Geschenk sucht oder das eigene Zuhause verschönern möchte.

Die Anregungen in dem 128 Seiten starken Büchlein reichen von trockenen Kränzen über solche, die feucht gehalten werden müssen. Von solchen, die aus Gemüse hergestellt werden (etwa als Deko für Büffets) über jene, die kein Gemüse beinhalten und trotzdem essbar sind. Es gibt welche, in denen Schnittblumen verarbeitet werden und solche, in denen Topfpflanzen Verwendung finden. Es gibt sie in edler (mit Orchidee) oder schlichter (mit Strohblümchen) Ausführung. Solche, die mancher auf Anhieb nicht zwingend als Kranz bezeichnen würde (etwa den Topf-Kranz-Garten, die frostigen Schönheiten oder das oben genannte Windspiel). Üppige Gebilde oder diejenigen, die durch ihre Bescheidenheit bestechen. Konservative, pfiffige oder zeitlose Ideen wechseln sich ab.

Zu jedem Vorschlag gibt es eine kleine Einleitung und farbige Fotos. Damit werden jedoch keine einzelnen Arbeitsschritte beleuchtet, sondern lediglich das Ergebnis gezeigt, teilweise mit einer Detailaufnahme. Der notwendige Bedarf an Pflanzen und zusätzlichem Material wird aufgeführt und die Technik (geklebt, gesteckt, gewunden, gebunden) genannt, die im Kapitel Kranztechniken eingangs näher beschrieben wird. Danach geht es an die eigentliche Anleitung. Diese ist kurz aber ausreichend beschrieben, sodass auch Neulinge gut damit zurechtkommen dürften. Zahlreiche Tipps bieten Zusatzinformationen und Buchtipps sowie ein Register runden das Büchlein ab.

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Selbermachen lohnt, schon allein wegen des Spaßfaktors. 50 blumige Kränze für jede Gelegenheit bietet Anregungen für größere und kleinere Geldbeutel und nachvollziehbare Anleitungen. Dafür möchte ich fünf von fünf Punkten vergeben. Ich werde Beate Walthers Büchlein mit Sicherheit noch öfter zur Hand nehmen und mich davon inspirieren lassen.

Copyright ©, 2013 Antje Jürgens (AJ)

20. März 2013

BOOMGAARDEN, HEIKE: NATÜRLICH HEIKE- So lebe ich mein Gartenjahr

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Eugen Ulmer Verlag
ISBN-13: 978-3800177455
ISBN-10: 3800177455
Sachbuch Haus und Garten
Ausgabe 08/2012
Hardcover mit Schutzumschlag, 160 Seiten
Neupreis [D] 24,90 €

Verlagsseite

 

Gerade heult der Wind kalt ums Haus und nicht zum ersten Mal vertiefe ich mich in Natürlich Heike – So lebe ich mein Gartenjahr, das seit einigen Tagen mir gehört. Fotos und Texte sind perfekt geeignet, mich von den Schneeflocken vor dem Fenster abzulenken. Allerdings verstärken sie die ohnehin schon vorhandene Sehnsucht nach dem Frühling enorm. Ganz so leidenschaftlich wie Heike Boomgaarden beschäftige ich mich zugegebenermaßen nicht mit dem Garten, obwohl ich ganz gerne in der Erde wühle und mich über jeglichen Ertrag daraus freue. Fast genauso viel Zeit widme ich der Bepflanzung meines Balkons und am meisten genieße ich es, wenn ich zwischen den duftenden Kräutern sitzen und die Sonne genießen kann.

Doch zurück zum vor mir liegenden Buch, das von Heike Oftring herausgegeben und vom Eugen Ulmer Verlag verlegt wurde. Man lernt bekanntlich nie aus. Bereits bei ersten Durchblättern entdeckte ich einiges, was ich so noch nicht wusste. Außerdem stellte ich fest, dass das Buch anders ist, als ich ursprünglich dachte. Es geht nicht nur ums (natürliche) gärtnern (draußen). Es ist kein Sach-/Fach im herkömmlichen Sinn. Vielmehr halte ich eine gelungene Mischung aus Ratgeber und Nachschlagewerk in Händen, die mit Anregungen nicht hinter den Berg hält und auch Rezeptideen nicht außen vor lässt. Diese gibt es sowohl für die Schönheit wie auch für die Küche. Auch Zimmerpflanzen und Dekorationen werden angesprochen, was ich so zunächst ebenfalls nicht grundsätzlich erwartete.

Obwohl die Tipps natürlich nicht geschlechtsspezifisch sind, glaube ich grundsätzlich, dass es eher ein Buch für Frauen ist, hat es doch gleichzeitig zu allem vorher genannten auch einen Lesebuchcharakter. Boomgaarden, die etlichen Lesern aus dem Fernsehen bekannt sein dürfte (was sie über ihr Lachen schreibt, stimmt), zeigt, dass Fachwissen nicht zwingend trocken sein muss. Die Gartenbau-Ingenieurin schöpft auf unterhaltsam-amüsante und leicht nachvollziehbare Art aus einem über Jahre gesammelten Erfahrungsschatz und vermittelt diesen nahezu spielerisch.

Auch bezüglich der Buchgestaltung wurde ich von Natürlich Heike – So lebe ich mein Gartenjahr nicht enttäuscht. Zahlreiche Fotos, die sehr natürlich und in keinem Fall gestellt wirken, farbige Überschriften, die je nach Quartal wechseln, Tipps, die die regulären Texte auflockern, kleine handschriftlich wirkende Vermerke, kleinere Fotos glänzend und leicht erhaben auf dem an sich matt gestalteten Umschlag gedruckt. Alles liebevolle Details, die das Geschriebene zusätzlich optisch aufwerten.

Ein Garten fordert das ganze Jahr Aufmerksamkeit. Mal ist es mehr, mal weniger, doch es gibt immer was zu tun. Was das ist, erläutert die Autorin auf leichte Art. Sie folgt dabei den Jahreszeiten bzw. teilt das Jahr in Quartale. Natürlich lässt ein Blick auf die Seitenzahl und die im Inhaltsverzeichnis gelisteten Punkte den Verdacht aufkommen, dass manches genauer hätte beschrieben werden können. Doch richtiggehend oberflächlich gestalten sich Boomgaardens Ausführungen nicht. Es gibt viel Wissenswertes, das gut vermittelt wird.

Dazwischen erfährt man immer wieder Dinge aus Heikes Welt. Etwa etwas, das sie auf ihren Spaziergängen mit ihrem Hund erlebt. Sehr schnell wird deutlich, dass der Untertitel So lebe ich mein Gartenjahr stimmt. Denn Boomgaarden bezieht die Erlebnisse und Erträge aus ihrem Garten und der Natur in ihr Leben mit ein, sei es in Blumendekorationen oder in selbst gemachte Kosmetik, in die Vorratshaltung von Lebensmitteln oder im Hinblick auf Entspannung. Es ist ein sehr lebendiges und persönlich wirkendes Buch, in dem sich die Autorin genau wie in ihrer Tätigkeit als Radio- und TV-Garten-Expertin offen und kreativ präsentiert.

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Kein ganz typisches Gartenbuch also, mit dem die Autorin bereits sowohl Lob als auch Tadel einsteckte. Dem einen ist es zu oberflächlich, dem anderen zu persönlich und wieder anderen – wie mir – gerade recht. Die darin gefundenen Tipps und Tricks werde ich jedenfalls sukzessive umzusetzen und mir Monat für Monat Inspirationen daraus holen. Bis es so weit ist (noch bremst mich der Schnee aus), genieße ich das Buch. Immer wieder, mit einem kleinen Blick hinein. Für viele vielleicht kein perfektes Gartenbuch, aber für mich eindeutig eines, das auf gelungene Art vermittelt, wie man seinem Garten und sich selbst Gutes tun und es genießen kann. Dafür möchte ich fünf von fünf Punkten vergeben.

Copyright ©, 2013 Antje Jürgens (AJ)

17. März 2013

ZIMMERMANN, ELIANE: AROMATHERAPIE FÜR SIE

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TRIAS Verlag
ISBN-13:
9783830468653
ISBN-10:
3830468652
Sachbuch Gesundheit, Wellness
Neuauflage 01/2013
Broschiert, 116 Seiten
Neupreis [D] 14,99 €


Verlagsseite

Autorenseite

 

Während man früher mit Essigwasser über Möbelstücke wischte, die etwa nach Hund rochen, braucht es heute (wenn man der Werbung glaubt) Luft- und Textilerfrischer und Konsorten. Wasch- und Putzmittel ohne Duftstoffe sind zwar grundsätzlich zu finden, aber doch eindeutig in der Unterzahl. Pflegende Kosmetik? Hier scheint größtenteils auch nichts ohne zu gehen und auch in der Lebensmittelindustrie werden sie fleißig eingesetzt. Wir deodorieren und parfümieren Wohnungen, Staubsauer, Autos. Wir machen nicht einmal vor Haustieren halt (kürzlich habe ich von einem Hundedeo gehört), von uns selbst ganz zu schweigen. Wir unterdrücken und übertünchen permanent Gerüche natürlichen Ursprungs, weil sie uns stören. Gleichzeitig umgeben wir uns mit einem aromatischen Geruchswirrwarr, das uns nicht immer und allzeit gut tut. Nicht nur, weil diese Düfte oft synthetischen Ursprungs oder von minderer Qualität sind, sondern weil wir Folgen der daraus resultierenden Gesamtkonzentration gar nicht abschätzen können. Dass künstlich produzierte Duftstoffe nicht sonderlich gesund sind, Unwohlsein hervorrufen oder sogar krankheitserregend sein können, weiß man zwischenzeitlich. Doch, solange es gut riecht, wird darauf wenig geachtet.

Dabei kann man mit Düften, sofern man sie gezielt und dosiert einsetzt und auf Qualität achtet, sehr viel Gutes tun. Während noch vor wenigen Jahren herablassend in Richtung Aromatherapie gelächelt wurde, weiß man mittlerweile aus der Forschung um die antitumorale Wirkung diverser Inhaltsstoffe ätherischer Öle. Zielführend eingesetzt werden sie bislang dennoch in den allerwenigsten Fällen. Doch glücklicherweise hat ein Wandel eingesetzt. Man weiß, dass Düfte nicht nur zum Entspannen oder zur Anregung gut sind, sondern sie sich auch zur Behandlung eignen. Altes Wissen wird neu belebt. Es lohnt sich also, sich mit Aromatherapie zu beschäftigen, denn bereits eine überschaubare Basisausstattung an Naturdüften ist überaus hilfreich.

Eliane Zimmermann zählt zu den führenden deutschsprachigen Dozentinnen in diesem Bereich. Sie hat bereits zahlreiche Fachartikel, Fachbücher und Ratgeber zu diesem Thema verfasst. Gerade liegt die überarbeitete Neuauflage des bereits 2011 bei TRIAS erschienenen Titels Aromatherapie für Sie – Duftpflaster und Seelentröster: Die besten Öle zum Entspannen, Anregen und Heilen vor mir. Zimmermann richtet sich damit an Laien, die ein Nachschlagewerk suchen. Sie bietet eine gelungene Mischung aus Anregungen und nachvollziehbaren Informationen und lässt ihre LeserInnen an ihrem Erfahrungsschatz teilhaben, ohne sie mit Fachwissen zu überfrachten. Bücher wie dieses zeigen, dass Wissen nicht trocken gestaltet präsentiert werden muss, sondern lebendig vermittelt werden kann.

Nachdem die Autorin kurz darauf eingeht, wie Düfte uns beeinflussen, stellt sie Basisöle zum Verdünnen und 16 ätherische Öle für die Hausapotheke vor. Diese 16 Öle, die dabei zunächst nur kurz umrissen werden, werden ab Seite 92 ausführlicher beschrieben. Laut der Autorin soll die von ihr getroffene Basisausstattung etwa 130 € in der Beschaffung kosten, sofern sie bei einem Marktführer in Bioqualität erworben wird. Damit kommt man dann etwa zwei Jahre aus.

Nur 16 Öle? Natürlich gibt es wesentlich mehr. Die Autorin hat sich jedoch schon aufgrund der Übersichtlichkeit auf diese Auswahl beschränkt. Und mit ihren ab Seite 28 folgenden Rezepten für Ölmischungen ergeben sich bereits daraus zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten. Damit kann man sowohl psychische Befindlichkeiten wie auch physische Beschwerden angehen. Und auch die Haut- und Haarpflege kommt nicht zu kurz. Von Kopf bis Fuß werden innerliche und äußerliche Anregungen für Beschwerdebilder oder Bedürfnisse gegeben, mit denen man wirkungsvoll etwas tun kann, ohne zur chemischen Keule greifen zu müssen. Egal ob es um Abnehmen oder Zahnschmerzen geht, um ein Mittel gegen Hitzewallungen oder Läuse, um Haarpflege oder Körpergeruch, Abschied nehmen oder aggressives Verhalten, Prüfungsangst oder Badepralinen – um nur einige Beispiele zu nennen.

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Wie andere TRIAS-Titel ist auch Aromatherapie für Sie – Duftpflaster und Seelentröster: Die besten Öle zum Entspannen, Anregen und Heilen gleichermaßen informativ wie liebevoll und farblich harmonisch aufgemacht. Wer chemische Formeln und eine wissenschaftliche Abhandlung über Aromatherapien sucht, wird sie in diesem Buch nicht finden. Diejenigen, die jedoch grundsätzliche Informationen nachlesen und praktisches Wissen erfahrbar umsetzen möchten, liegen damit goldrichtig. Zimmermanns Buch lässt sich auch von absoluten Neulingen aufschlagen, nachlesen, nachmachen und erfolgreich ausprobieren. Leicht verständliche Ausführungen der interessanten Thematik und der übersichtliche Aufbau des Buches werden durch Informationen zu Qualität und Beschaffungsmöglichkeiten von Ölen und Zubehör (Fläschchen, etc.) abgerundet. Das Register am Schluss des Buches erleichtert das schnelle Nachschlagen. Ein wunderbarer Grundstein ist dieses Praxisbuch für den täglichen Gebrauch. Es verdient fünf von fünf Punkten, obwohl es tatsächlich nur an der Oberfläche der Möglichkeiten der Aromatherapie kratzt.

Copyright ©, 2013 Antje Jürgens (AJ)

7. März 2013

DONHAUSER, ROSE MARIE: FRÜCHTE süß – saftig – köstlich

Filed under: Fach- & Sachbuch,Hobby, Freizeit,Kochbuch,Rezepte — Ati @ 14:54

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Franckh-Kosmos Verlag
ISBN-13: 9783440131329
ISBN-10: 3440131327
Kochbuch
Ausgabe 02/2013
Softflexcover, 144 Seiten
Neupreis [D] 14,95 €

Verlagsseite

Im letzten Jahr erhielten gleich drei Kochbücher aus dem Hause Kosmos Gold- und Silbermedaillen der Gastronomischen Akademie Deutschlands. Das gerade vor mir liegende früchte von Rose Marie Donhauser gehörte logischerweise wegen seines Erscheinungsdatums nicht dazu. Doch Die besten Rezepte für Regionalen Genuss darin haben es mir trotzdem angetan und ich kann es kaum erwarten, alle sukzessive auszuprobieren.

Das dauert jedoch teilweise noch sehr lange, denn die Autorin, von der ich 2011 bereits das Kochbuch draußen GENIESSEN besprochen habe, beschäftigt sich in früchte mit regionalem Obst der Saison und verarbeitet es zu Süßspeisen, Kuchen, Desserts und Drinks oder kombiniert es auch mit Herzhaftem. Und jetzt im März sind bestimmte Zutaten nicht frisch aus der Region erhältlich.

Damit man diese künftig jedoch eventuell selbst bevorraten kann, geht die Autorin nicht nur pauschal, sondern auch mit Rezepten darauf ein, wie man die süß-saftigen Köstlichkeiten haltbar machen kann. Sei es in Form von Konfitüren, Gelees, Chutneys, Säften und Ähnlichem. Man kann natürlich auch kalt konservieren, was sie ebenfalls anspricht. Ein Saisonkalender und Informationen, etwa zum Thema Warenkunde oder Reifegrad, sowie ein Register runden das Buch zusammen ab. Darin geht es nicht nur um Früchte im wörtlichen Sinn, wie der Titel vermuten lässt, sondern natürlich auch um Beeren. Und obwohl das Cover oben links auf Regionalen Genuss hinweist, kommen auch Zitrusfrüchte, die hierzulande bekanntermaßen nicht überall wachsen, zum Einsatz.

Das praktische Softflexcover lässt sich leicht abwischen, was mir bei Kochbüchern immer wichtig ist. Das Motiv selbst passt sowohl von der Gestaltung wie auch vom Druckverfahren (bestimmte Dinge sind erhaben gedruckt) genau wie die liebevoll-aufwendige Aufmachung des Buches perfekt in die WIR KOCHEN-Reihe des Franckh-Kosmos-Verlages. Wer wissen möchte, was für Bücher es in dieser Reihe gibt, erfährt das nicht nur auf der Verlagsseite, sondern findet sie auch auf einer Doppelseite hinten im Buch vorgestellt. Das Team um und mit Rose Marie Donhauser – Walter (Fotograf), Dittman (Koch), Liebetanz (Arrangement der Fotos) und Gilg (Produktionsassistentin) – hat allein schon von der Aufmachung her ein wunderschönes Buch geschaffen. Die farbenfrohen appetitanregenden Fotos der Zutaten, der teils fertig zubereiteten Rezepte oder einzelner Arbeitsschritte machen das Buch zusammen mit farbigen Überschriften und den Vorsatzblättern im Rotton des Buchtitels zu einer kleinen Augenweide. Und der Inhalt muss sich definitiv auch nicht verstecken.

Zahlreiche Tipps und Tricks sowie Varianten befinden sich bei den Rezepten und lockern diese auf. Erleichternd werden die Fotos der Arbeitsschritte mit kleinen Buchstaben gekennzeichnet, die sich sowohl in den Rezepten wiederfinden als auch bei den Tipps, die diesen Arbeitsschritt dann genauer erklären.

Glücklicherweise haben wir Beeren eingefroren, Obst eingekocht bzw. noch letzte Reste eingelagert, so konnte ich ein paar der leicht nachvollziehbaren und gut beschriebenen Rezepte dann doch schon testen konnte. Die schmecken vermutlich mit ganz frischen Zutaten noch besser, doch für den Anfang haben uns Kirsch-Clafoutis mit Vanillesauce, Grießauflauf mit Äpfeln, Birnen-Kartoffelspalten mit Johannisbeerdip und die Gebratenen Brote mit Rucola-Kirsch-Salat (wobei wir Rucola durch den im Gewächshaus überwinterten Löwenzahn ersetzt haben) bereits sehr gut geschmeckt und Lust auf mehr gemacht. Heute stehen Roggenspätzle mit Kirschragout auf dem Speiseplan.

Die Gewichtung im Buch liegt eindeutig auf den Rezepten und bei diesen überwiegen die Anregungen für Desserts, Kuchen, Drinks und Aufstriche. Die süßen Rezeptanregungen für Desserts, Kuchen, Drinks und Aufstriche überwiegen. Doch es gibt auch etliche in denen Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte oder – wie die Spätzle verraten – Teigwaren mit verarbeitet werden. Sie gehen von bodenständig und herzhaft bis raffiniert und fein, gestalten sich mal klassisch, mal modern. Es gibt sie für Heißes und Kaltes. Rezepte die wenig Zeit beanspruchen und solche, die etwas mehr brauchen. Dank der durchweg leicht erhältlichen Zutaten ist für jeden Geldbeutel etwas dabei. Der zu erwartende Zeitaufwand ist angegeben, was ich persönlich immer praktisch finde, und auch besonderes Werkzeug wird jeweils gesondert erwähnt. Doch keine Sorge, dabei handelt es sich um allgemein übliche Utensilien wie Schraubgläser oder Stabmixer und Ähnliches.

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Sehr ansprechend aufgemacht verlocken die auch für Küchenunerfahrene anschaulich erklärten Rezepte zum Ausprobieren. Das Buch kann ich mit fünf von fünf Punkten all denen empfehlen, die wie ich nahezu reine Rezeptköche und/oder kochbuchsüchtig oder einfach nur auf der Suche nach vielleicht neuen Ideen sind.

Copyright ©, 2013 Antje Jürgens (AJ)

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