Die Leselustige Ati's Rezi-Seite – Buchbesprechungen, Ankündigungen, etc.

27. März 2013

BODENSTEIN, KATHARINA: NATURKOSMETIK AUS MEINEM GARTEN

356_bodenstein_naturkosmetikausmeinemgarten.jpg

Jan Thorbecke Verlag der Schwabenverlag AG
ISBN-13: 9783799507431
ISBN-10: 3799507434
Sachbuch, Wellness
02/2012
Hardcover, 120 Seiten
Neupreis [D] 16,90 €

Verlagsseite

Naturkosmetik kann man kaufen oder selbermachen. Anregungen und Bücher zu diesem Thema gibt es einige. Nicht alle darin vorgestellten Rezepte enthalten allerdings gänzlich natürliche Zutaten. Letzteres ist etwa in Cosima Bellersen-Quirinis Naturkosmetik einfach selbst gemacht so, wobei das nicht zwangsläufig heißt, dass das Buch oder die darin enthaltenen Rezeptvorschläge rundweg schlecht sind. Doch wer sich mit gänzlich natürlichen Produkten reinigen und pflegen möchte, ist mit Katharina Bodensteins Naturkosmetik aus meinem Garten besser bedient.

Bodenstein verwendet Obst und Gemüse, Blüten, Blätter, Kräuter und Früchte aus Natur und Garten nicht nur dafür, ihren Gaumen zu verwöhnen. Sie zaubert daraus Kosmetik (fast) zum Nulltarif, wie sie eingangs in ihrem Vorwort ausführt. Wohlfühlkosmetik, aus allem, was essbar und gut verträglich ist,, bietet nicht nur Spaß beim Zusammenrühren, sondern auch beim Verwenden. Immerhin kann nicht nur die Maske aus Erdbeerpüree nebenbei auch gegessen werden.

Bevor es an die teils leckeren, bunten und natürlichen Rezeptideen geht, geht die Autorin jeweils auf Hauttypen und Inhaltsstoffe der Pflanzen ein. Ebenso spricht sie Anwendungsmöglichkeiten wie etwa Masken und Körperöle an, erwähnt Basisrezepte und lässt auch Informationen zum Sammeln und Konservieren von Kräutern und Co. nicht außen vor. Alles Wesentliche wird kurz und knapp auf anschauliche Art erläutert.

Bereits ab Seite 19 geht es dann ans Eingemachte oder viel mehr Frischgemachte. Bodenstein startet mit ihren 123 Rezeptideen für Haare, Haut, Gesicht und Körper. Haushaltsübliche Utensilien reichen beim Nachmachen vollkommen. Sieht man von Avocados ab, die hierzulande zwar überall gut erhältlich sind aber allenfalls unter besonderen Bedingungen wachsen, konzentriert sich Bodenstein auf Ingredienzen, die man regional problemlos je nach Jahreszeit frisch aus Natur und Garten ernten oder kaufen kann. Vieles erhält man auch in getrockneter Form.

Die daraus resultierenden Rezepte sind nach den vier Jahreszeiten geordnet. Praktisch finde ich in diesem Zusammenhang die Farbbalken an der Bindungsseite des Buches. Diese sind der Schriftfarbe im Inhaltsverzeichnis (ein Grünton für den Frühling, Rot für den Sommer, Orange für den Herbst und ein Lilaton für den Winter) angepasst und erleichtern das Nachschlagen. Neben den Rezepten selbst finden sich in diesem Buchteil auch Kurzbeschreibungen der verwendeten Pflanzen. Zahlreiche Farbfotos von Jutta Schneider lockern alles auf.

Ebenfalls sehr praktisch finde ich das ab Seite 115 folgende Verzeichnis der Anwendungen und Wirkungen. Auch hier ist der Grundbestandteil des Rezepts in der Farbe gedruckt, die die jahreszeitliche Zuordnung und das Nachschlagen im Buch erleichtert. Ein paar Bezugsquellen runden das Ganze ab.

Wer jetzt denkt, dass mit der Eigenproduktion ein immenser Zeitaufwand verbunden ist, wird schnell eines besseren bedient. Deshalb macht es auch nichts aus, dass die fertig angerührten Mischungen schnell aufgebraucht werden sollten.

Pflegen, Verschönern und Verwöhnen – keine Erfindungen der Neuzeit, auch wenn in den letzten Jahrzehnten eine unüberschaubare Masse an kosmetischen Produkten auf den Markt geworfen wurde. Zutatenlisten lesen sich allerdings oft wie ein Chemiebaukasten und nicht von ungefähr reagieren viele empfindlich bis allergisch auf eine zunehmende Anzahl an diesen Erzeugnissen.

Zugegeben: Auch auf Naturkosmetik kann man reagieren. Schließlich plagen immer mehr Menschen Nahrungsmittelunverträglichkeiten bis hin zu ausgewachsenen Lebensmittelallergien. Da jedoch Bodensteins Zutatenlisten in den wenigsten Fällen drei Zutaten übersteigen, kann man eventuelle Auslöser in Rezepten sehr schnell ausfindig machen, sofern man sie nicht sowieso bereits kennt und dementsprechend sowieso die Finger davon lassen sollte. Letzteres fällt aber sehr leicht, da sie sich nicht hinter unverständlichen chemischen Bezeichnungen verstecken.

An dieser Stelle möchte ich der Autorin noch gleich ein Danke schicken. Ihre Lorbeerblatt-Spülung sorgt seit einigen Tagen für einen zarten roten Schimmer auf meinem Haar, der nicht nur bei mir ausnehmend gut ankommt. Und auch Bodensteins Anleitungen der Apfel-Sahne- und Hefemaske hat meiner kürzlich zu extremer Trockenheit neigenden Haut auf die Sprünge geholfen.

Fazit 05aperlenpunkte.jpg

Für alle, die Wert auf das Wissen legen, womit sie sich reinigen und pflegen. Zutaten und Utensilien sind leicht zu beschaffen. Die Rezepte sind samt und sonders leicht und vor allem sehr schnell nachzuarbeiten und bieten Inspirationen für eigene Variationen. Bodensteins Naturkosmetik aus meinem Garten belebt altes Wissen neu und bietet so eine wunderbare Möglichkeit auch bei Kosmetik und Wellness nicht auf Nachhaltigkeit zu verzichten. Denn allein schon das Einsparen von unnötigen Verpackungen spricht unabhängig vom völligen Verzicht auf chemische Zusätze und künstliche Konservierungsmittel für sich. Ein Buch, das die volle Punktzahl verdient und auch von mir bekommt.

Copyright ©, 2013 Antje Jürgens (AJ)

22. März 2013

BÜHRING, URSEL: BLÜTENKÜCHE – farbenfroh, dekorativ, lecker

368_buhring_bluetenkueche.JPG

Eugen Ulmer Verlag
ISBN-13: 9783800175772
ISBN-10: 3800175770
Sachbuch
2. Auflage 01/2012
Broschiert, 64 Seiten
Neupreis [D] 7,90 €

Verlagsseite

Autorenseite

Als Kind habe ich mit Begeisterung die Blüten von Klee und Taubnesseln ausgesaugt und mit meinen Geschwistern Hollerküchlein um die Wette verschlungen. Allerdings wäre ich damals noch nicht auf Gedanken gekommen, Gänseblümchen zu essen. Das mache ich heute zugegebenermaßen auch noch nicht und auch Gundermannkonfekt kann ich beim besten Willen nichts abgewinnen. Doch die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden und Natur und Garten bieten ja eine überraschende Vielfalt an blühenden Leckerbissen, die es auszuprobieren und in der Küche zu nutzen lohnt.

Bis ich draußen wieder regelmäßig ernten kann, dauert es allerdings noch eine Weile, weshalb ich mir die natürlichen Köstlichkeiten erst mal in Form eines Buches vor Augen führe. Vor mir liegt gerade Blütenküche – farbenfroh, dekorativ, lecker von Ursel Bühring. Die Heilpraktikerin, Krankenschwester und Naturpädagogin verfasst u. a. Artikel über Heilpflanzen für Fachzeitschriften und Fachbücher. Sie weiß aus langjähriger Erfahrung, worüber sie schreibt, wenn sie u. a. altes Wissen neu belebt und erhält.

Farbenfroh ist das Buch der Smart-Reihe des Ulmer-Verlags gestaltet. Dafür sorgen bereits die 54 ansprechenden Fotos. Die Smart-Reihe befasst sich mit Themen wie Haustieren, Küchenrezepten oder Garten. Die Bücher sind genauso kompakt wie informativ gehalten. Und trotz der geringen Seitenzahl prall gefüllt, da es bereits auf der Innenseite des Covers losgeht und auch die hintere Innenseite des Bucheinbandes genutzt wird. Blütenküche – farbenfroh, dekorativ, lecker eignet sich sowohl als kleines Mitbringsel als auch für den Eigenbedarf und richtet sich – so die Autorin – an Naturfreunde, Hobbygärtner und Genießer.

Nachdem Bühring zunächst allgemein auf die Blütenküche eingeht, informiert sie im Anschluss daran über das Sammeln, Haltbarmachen und Zubereiten der Pflanzen. Über 60 Rezepte finden sich in ihrem Buch. Diese befassen sich mit kultivierten Pflanzen wie Rosmarin oder Ringelblume, um nur zwei zu nennen. Doch auch Wildpflanzen bleiben nicht unerwähnt. Hinzu kommen 14 Pflanzenporträts. Auf je einer Seite geht die Autorin auf die Herkunft des Namens, den Standort, das Aussehen, Sammeltipps (oder Sammelverbote etwa wegen Naturschutz) und die Wirkung ein. Auch historische und/oder Volksmund-Überlieferungen sind im Buch nachzulesen.

Die Rezepte sind gut und einfach aufgebaut, weshalb sie leicht nachgearbeitet werden können. Die Beschaffung der Zutaten wird, je nachdem wo man wohnt, zugegebenermaßen schon etwas schwieriger. So gedeihen in unserem Garten bedauerlicherweise keine Schlüsselblumen. Doch grundsätzlich wird, wer Zugriff auf einen Garten, Balkonpflanzen oder auch die freie Natur hat, mit Sicherheit mit mehreren Pflanzen schnell fündig. Und dann kann man loslegen mit Leckereien wie Safranrosenbutter (in die aber weder eine Rose noch Safran kommt) oder Huflattich-Zabaione, Blumenquark oder Veilchencreme und Co. Oder einfach seinen Salat mit Blüten sowohl geschmacklich als auch dekorativ bereichern.

Fazit: 05aperlenpunkte.jpg

Schade, dass ich nicht zaubern kann. Sonst würde ich mir jetzt den Schnee weg- und Blütenpracht herzaubern. Die Fotos im Buch haben genauso Appetit gemacht, wie die Rezepte an sich. Das Buch ist eine gelungene Mischung aus Information und Inspiration. Ein Buch, das Neulinge neugierig macht und denjenigen, die schon Erfahrungen mit der Verwendung von Blüten und Wildkräutern haben, sicherlich noch die eine oder andere Anregung bietet. Die Gestaltung des Büchleins tut ein übrigens, weshalb ich Blütenküche – farbenfroh, dekorativ, lecker die volle Punktzahl geben möchte.

Copyright ©, 2013 Antje Jürgens (AJ)

22. Mai 2010

Rhyner & Rosenberg: Das große Ayurverda Ernährungsbuch

Filed under: Fach- & Sachbuch,Gesundheit/Behandlung,Kochbuch — Schlagwörter: , , — Ati @ 20:15

02_ernahrungsbuch_ayurveda.gif

Das große Ayurveda Ernährungsbuch

von Hans H. Rhyner & Kerstin Rosenberg

 

AGM AGMüller Urania

ISBN: 978-3908652168

Fach-/Sachbuch Gesundheit/Ernährung

3. Auflage 2007

Hardcover, 340 Seiten

Preis: 28,50 € [D]

 

Verlagsseite

 

Zu den Autoren:

 

Hans Heinrich Rhyner – Der gebürtige Schweizer hat bereits verschiedene Bücher zum Thema Ayurveda veröffentlicht. (U. a. Ayurveda für Einsteiger, Heilpflanzen in der Ayurveda, Das neue Ayurveda Praxis Handbuch.) Er gilt als führender, international anerkannter Ayurveda-Experte; leistete Pionierarbeit, in dem er sein Wissen mithilfe seiner indischen Lehrmeister im europäischen Raum erfahr- und erlernbar machte. Rhyner führt in Niederösterreich ein Ayurveda-Zentrum, wo er seine Erfahrung in indischer Philosophie und ayurvedischer Lebens- und Gesundheitslehren auf unsere westliche Lebensgewohnheiten und Gedanken überträgt.

 

Kerstin Rosenberg – Auch Rosenberg hat bereits mehrere Bücher über Ayurveda veröffentlicht. (U. a. Ayurveda – Heilkunde und Küche, Ayurveda für Kinder oder Das große Ayurveda-Buch.) Die Autorin ist ebenfalls eine anerkannte Ayurveda-Spezialistin, bildet Ayurveda-Ernährungsberater sowie Ayurveda-Therapeuten aus, ist Mitbegründerin und Geschäftsführerin eines der größten Ausbildungs- und Kurzentren im Bereich Ayurveda im europäischen Raum. Ihr indisch-westlicher Küchenstil bedenkt nicht nur traditionelle ayurvedische Werte, sondern berücksichtigt auch unsere westlichen Lebensgewohnheiten.

 

Zum Buch:

 

Dieses Buch bietet Ihnen eine Entdeckungsreise in eine west-östliche Ernährungs- und Gesundheitslehre. Wenn Sie sich gesundheitsbewusster und typgerechter ernähren wollen, abnehmen oder entschlacken möchten, erhalten Sie Hilfe, Schritt für Schritt ihre Lebensgewohnheiten zu ändern, ohne auf Lebens- und Sinnesfreuden zu verzichten.

 

Damit wird kurz und prägnant umschrieben, worum es in dem Buch geht. Das Buch ist in zwei Bereiche gegliedert. Der erste Teil beschäftigt sich mit dem therapeutischen Hintergrund. Das Buch geht los mit dem Hinweis, dass der Esser wichtiger als das Essen ist. Mit der Erklärung der Konstitutionstypen, der Nahrung, Empfehlungen für die Nahrung in Verbindung mit den Konstitutionstypen, dem Hinweis auf die Individualität, den richtigen Zeitpunkt und ayurvedische Rituale, Sanskrit-Gebeten und Matras geht es weiter.

 

Doch damit nicht genug. Der zweite Teil widmet sich der praktischen Umsetzung und der Integration in den familiären Alltag. 100 Rezepte runden das mit ansprechenden Fotos gestaltete Buch ab. Es gibt Rezepte für Kinder, fürs Frühstück, Mittag- und Abendessen, für Desserts. Anleitungen fürs Abnehmen und aphrodisierende Rezepte. Kurz: von allem und für jeden etwas.

 

Fazit:

 

Der Preis von 28,50 € ist nicht nur durch die aufwendig-liebevolle und ansprechend illustrierte Gestaltung des Buches begründet. Die Lust, sofort etwas daraus nachzukochen, lohnt sich auf alle Fälle. Die Rezepte sind gut und einfach umzusetzen, das Ergebnis entsprechend.

 

Es gibt einige Kochbücher, die sich mit der ayurvedischen Ernährung bzw. Rezepten beschäftigen und über deren Sinn oder Unsinn man getrost streiten kann. Meist scheitert man schon an der Beschaffung diverser Zutaten oder gibt auf, weil sie entweder so ursprünglich sind, dass sie sich nicht in unseren westlichen Lebensalltag integrieren lassen oder so verfälscht, dass sie mit dem Prinzip Ayurveda kaum noch etwas zu tun haben. Oder, was auch passieren kann, das beste Rezept nutzt nichts, wenn es aus Unkenntnis über die Wirkung, falsch angewendet wird.

 

Das grosse Ayurveda Ernährungsbuch gehört mit Sicherheit nicht dazu. Vielmehr dürfte es zu den Besten zählen, die auf dem Buchmarkt verfügbar sind. Vor allem, weil im ersten Teil fundiertes Wissen über die Zusammenhänge, leicht verständlich und gut nachvollziehbar, vermittelt wird. Und weil darüber hinaus eine einfache Integrationsmöglichkeit in den persönlichen und/oder familiären Alltag geboten wird.

 

Insoweit gibt es ein uneingeschränktes EMPFEHLENSWERT für dieses überaus ansprechende Buch von Rhyner & Rosenberg. Man merkt, dass die Autoren über einen großen Erfahrungsschatz und die Fähigkeit verfügen, diesen Lesern auch gekonnt zu vermitteln. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass hier einfach alles stimmt: Aufmachung, Thematik, Umsetzbarkeit.

 

Copyright © 05/2010 Antje Jürgens

Powered by WordPress