Die Leselustige Ati's Rezi-Seite – Buchbesprechungen, Ankündigungen, etc.

10. Februar 2013

Rainer Rehberger: Selbsthilfe für Messies

Rainer Rehberger: Selbsthilfe für Messies
ISBN: 9783608860337                              Klett-Cotta Fachratgeber EVT 03/2013

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Inhalt laut Verlagsseite  

Beim Messie-Syndrom handelt es Rainer Rehberger zufolge sich um eine tiefgreifende Zwangsstörung, die meist mit anderen Problemen einhergeht: z. B. Depressionen oder Beziehungsschwierigkeiten. Das Buch enthält konkrete Hinweise zur Bewältigung der Störung.
Zwanghaftes Sammeln und Kaufen, Vermüllen der Wohnung, grundsätzliches Nicht-aufräumen-Können: Messies und ihr Lebensraum sind beliebte Vorabend-Fernsehsujets. »Aufräumhelfer« weisen dann den Weg zurück ins geordnete Leben. Wie wenig hilfreich und zielführend diese nachgereichte »Erziehung zur Ordnung« ist, wird im Erklärungsansatz von Rainer Rehberger, DEM Experten für Messie-Fragen, schnell klar: Es handelt sich um eine tiefgreifende Zwangsstörung, die meist mit anderen Problemen einhergeht: z. B. Depressionen oder Beziehungsschwierigkeiten. Die Chance zur Überwindung der Störung liegt –  so der Messie-Experte – im Verstehen der seelischen Dimension.
Das Buch
– stellt die Ursachen der Störung allgemeinverständlich dar
– ermöglicht Betroffenen die Einordnung ihrer ­Problematik
– zeigt Ansätze zur Bewältigung auf, die jenseits von Aufräumhilfen funktionieren.

Zwischenzeitlich bestellt – Buchbesprechung folgt

McCLEEN, GRACE: WO MILCH UND HONIG FLIESSEN

Filed under: Neuerscheinungen und/oder gepl. Rezensionen — Ati @ 14:14

McCLEEN, GRACE: WO MILCH UND HONIG FLIESSEN
ISBN-13: 9783421045461                                                   DVA 03/2013

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Inhalt laut Verlagsseite

Ein Roman, so großherzig und unwiderstehlich, dass er nur ein Wunder sein kann!

Menschen aus Pfeifenputzern, Häuser aus Keksschachteln, Wattewolken und ein Spiegelsee. Die zehnjährige Judith hat sich in ihrem Zimmer eine kleine Welt geschaffen, ganz für sich allein. In der Schule wird sie gehänselt, weil sie anders ist, sich von der sündigen Welt fernhalten muss. Ihr streng religiöser Vater hat kein Ohr für ihre Nöte, die Mutter hat sie nie kennengelernt. Vielleicht, denkt Judith, wenn ich es hier drinnen schneien lasse, mit Rasierschaum, Watte und Daunenfedern, fällt am Montag die Schule aus. Als sie am nächsten Tag die Vorhänge öffnet, ist tatsächlich alles weiß. Judith hat ihr erstes Wunder bewirkt. Und damit fangen ihre Probleme erst richtig an … Grace McCleen hat einen herzzerreißenden Roman über Gut und Böse, Glaube und Zweifel, über Liebe, Verlust und Erlösung geschrieben, mit einer bezaubernden jungen Heldin. Ein Schicksal, das tief bewegt.

 Zwischenzeitlich bestellt – Buchbesprechung folgt

STEFFENS, LARS: SUPERMANFRED

Filed under: Belletristik,Humor/Satire,Roman — Ati @ 12:11

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Rowohlt Taschenbuch Verlag
ISBN-13:
9783499259555
ISBN-10:
3499259559
Belletristik
Originalausgabe 02/2013
Taschenbuch, 256 Seiten
[D] 8,99 €

http://www.rororo.de

 

Auf der Verlagsseite erfährt man Folgendes über den Autor:

 

Lars Steffens schreibt eigentlich Drehbücher und unterrichtet an Filmhochschulen. Als Redakteur hat er zuvor bei RTL diverse Fernsehserien betreut. Bislang kann er noch nicht mit so interessanten Autorenjobs wie Robbenjäger, Goldschürfer oder Rechtspsychologe aufwarten. Er hofft allerdings auf eine Karriere als Frauenfußballhooligan oder Bohrinsel-Monteur. Bis dahin vertreibt er sich die Zeit mit seiner Frau und den beiden gemeinsamen Kindern in Köln. Mit seinem Sohn spielt er manchmal «Papa Darth Vader und Mama Darth Vader» – ohne eigentlich zu wissen, was er dabei tun soll.

 

Zugegeben: nicht sehr aufschlussreich. Hinter diesem kleinen Profil könnte so gut wie jeder stecken.

 

Genau wie hinter den Figuren in Steffens Roman Supermanfred. Ob er etwas mit Supermanfred von Dennis und Jesko (Die Sketchköppe, NDR) zu tun hat, ist mir nicht bekannt. Das im Comicstil gehaltene Cover deutet jedenfalls darauf hin, dass es um jemanden mit Superkräften geht. Die Inhaltsangabe tut ein Übriges. Supermanfred wird unter anderem flankiert von ebenfalls nicht ganz alltäglichen Gestalten namens Badmann und Robin.

 

Wer allerdings auf mehr Parallelen zu der Figur im engen blauen Anzug mit rotem Mäntelchen oder der mit den Fledermausflügeln bzw. dem schmächtigen Kerlchen an dessen Seite hofft, wird vielleicht enttäuscht. Diese erleben zwar seit einigen Jahren einen zweiten Karriereschub auf der Kinoleinwand, haben aber abgesehen von der Namensähnlichkeit wenig mit Supermanfred und Co. gemein.

 

Hamburg dient als Handlungsort. Supermanfred ist im richtigen Leben Feuerwehrmann, dank eines sagen wir mal magischen Trainingsanzugs jedoch mit Superkräften ausgestattet, weshalb er immer mal wieder zur Rettung der Metropole beiträgt. Das alles geschieht heimlich, nicht einmal seine Freundin ahnt etwas von seinen heldenhaften Taten und wundersamen Fähigkeiten.

 

Besagte Freundin, Claudia, spielt übrigens die Hauptrolle in Steffens Roman. Aus ihrer Sicht wird die Geschichte erzählt. Claudia ist unzufrieden mit ihrem Leben, ihrem Beruf wie ihrer Beziehung oder ihrem Freundeskreis. Von ihrem Chef wird sie ausgenutzt, ihre beste Freundin ist Vollzeitegoistin und ihren Freund findet sie zwar unheimlich lieb aber auch langweilig, mutiert er doch nach Dienstschluss zu einem Couch-Potato.

 

Doch von heute auf morgen wird Claudias Leben auf den Kopf gestellt. Als sie versehentlich Manfreds hässlich-grünen Synthetik-Trainingsanzug in die Waschmaschine steckt, ist es mit Manfreds Superkräften schlagartig fast vorbei. Logisch, dass der von ihrer Waschaktion nicht gerade begeistert ist. Während er verzweifelt versucht, seine Aufgabe auch ohne Anzug zu erfüllen, kommt Badmann ins Spiel. Claudia fühlt sich vernachlässigt und kann Manfreds Reaktionen nicht ganz nachvollziehen. Als ihr neuer Nachbar, der Superschurke Badmann, mit ihr zu flirten beginnt und scheinbar eindeutiges Interesse andeutet, kommt Manfred ihr noch langweiliger vor. Dabei handelt Badmann aus ganz und gar eigennützigen Motiven, was Claudia erst viel zu spät klar wird. Ebenso wie der Umstand, dass Hamburg offenbar geradezu vor Superhelden und -schurken wimmelt. Sogar Außerirdische sind dabei. Sie alle haben größere und kleinere, nützliche oder eher nutzlose Fähigkeiten. Praktischerweise hat sich Steffens für seine Figur Claudia eine Lösung ausgedacht, die nicht nur Supermanfred überrascht.

 

Gleich eingangs kann man auf leichte Art in das definitiv nicht ernst zu nehmende Geschehen eintauchen. In dem Roman passiert zwar das eine oder andere. Doch es fliegt nichts mit kawoum und crash-boom-bang in die Luft. Die Welt wird weder durch ferngesteuerte Meteoriten bedroht noch kommen hypertechnische Spielereien und Fahrzeuge zum Einsatz. Was zum Teil sicher auch daran liegt, dass bestimmte Heldenfähigkeiten eher unauffällig sind (einer kann nur der Kommunikation von Schnecken lauschen). Steffens Figuren sind also trotz ihrer Superkräfte relativ normal, wollen auf wohltuend einfache Weise zum Teil lediglich unerkannt leben und ihren Spaß haben. Dabei haben sie mit ganz alltäglichen Problemchen und Sorgen zu kämpfen. Sie könnten also quasi direkt neben uns leben. Deshalb Augen auf -womöglich gibt es ja in der Nachbarschaft jemanden, der eine Vorliebe für hässlich-grüne Synthetik-Trainingsanzüge hat…

 

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Ein unterhaltsam-seichter Lesequickie. Wer keinen Tiefgang erwartet, wird mit  entspannenden Lesestunden, hochgezogenen Mundwinkel und genau dem belohnt, was Autorenprofil und Inhaltsangabe des Buches versprechen. Dafür gibt es leichte vier von fünf Punkten.

Copyright ©, 2013 Antje Jürgens (AJ)

9. Februar 2013

MER, LILACH: WINTERKIND

Filed under: Belletristik,Historisch,Roman — Ati @ 19:28

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Dyras-Verlag
ISBN-13:
9783940855367
ISBN-10: 3940855367
Historischer Roman
1. Auflage 09/2012
Taschenbuch 280 Seiten
[D] 12,95 €

Verlagsseite

Autorenseite 

Was haben Lilach Mer und ich gemeinsam? Nichts, wenn man von dem Umstand absieht, dass wir beide 2009 an dem Heyne-Fantasy-Schreib-Wettbewerb für den Magischen Bestseller teilgenommen haben. Während ich mit meinem Beitrag allerdings bereits in der Vorrunde ausschied, wurde 2011 Lilach Mers Debütroman Der siebte Schwan von Heyne verlegt.

Den Debütroman der 1974 geborenen promovierten Juristin und Autorin, die in Berlin und meiner Wahlheimat Schleswig-Holstein aufgewachsen ist, habe ich nicht gelesen. Wohl aber ihren zweiten Roman und der hat – gleich vorab – eindeutig Lust auf mehr Mer in mir geweckt. In Winterkind geht es um Blanka von Rapp, die um 1880 in Niedersachsen lebt. Die junge Adlige ist mit dem Besitzer einer Glasfabrik verheiratet und Mutter eines kleinen Mädchens. Der siebte Schwan soll märchenhafte Zügen tragen und auch bezüglich Winterkind las ich im Vorfeld, dass es sich dabei um die Fortsetzung von Schneewittchen handeln soll.

Obwohl sich in der Geschichte eine böse Mutter (anstelle der Stiefmutter), im Zusammenhang mit dieser ein ominöser Spiegel, und sogar ein Apfel wiederfindet, ist Winterkind jedoch weit mehr als eine schnöde Fortführung besagten Märchens. Mer beschränkt sich nicht darauf, das schillernd-schöne Eheglück der jungen Frau an der Seite ihres Märchenprinzen, schützend umringt von den sieben Zwergen zu beschreiben. Tatsächlich ist Blanka ganz und gar unglücklich, wird von Ängsten geplagt, traut sich keinen Schritt vor die Tür. Beschützende Zwerge gibt es nicht und der vermeintliche Prinz hat durchaus Fehler. Sogar zur Beerdigung ihrer Mutter müssen Mann und Tochter alleine fahren. Nach deren Rückkehr spitzt sich die Lage zu. Während ein dichtes Schneetreiben das Herrenhaus von der Außenwelt abschneidet, muss sich Blanka den Schatten der Vergangenheit stellen. Diese bedrohen neben den gesellschaftlichen Umbrüchen gegen Ende des 19. Jahrhunderts sukzessive zunehmend nicht nur Blankas Zukunft.

Abwechselnd aus Sicht der jungen Mutter und der des Kindermädchens Sophie nehmen Mers LeserInnen am Geschehen teil. Während Sophie eine bodenständige junge Frau ist, offenbart sich Blanka als sensibles, nahezu gebrochenes Wesen. Um dies zu überspielen, versucht sie krampfhaft Haltung zu bewahren, wirkt dabei stellenweise eiskalt. Ihren Charakter empfand ich sehr zwiespältig. Was auf der einen Seite Mitleid erweckte, stieß auf der anderen Seite ab. Immer mehr stellte sich heraus, dass Blankas Vergangenheit zu schrecklich ist, als dass sie sich daran erinnern will. Dass man dennoch erfährt, wie die junge Frau so geworden ist, liegt an den Kapitelenden, in denen Mers ihre LeserInnen einen anfangs kurzen und zunehmend längeren, teils verstörenden Blick auf Blankas Vergangenheit bzw. das Leben ihrer Mutter werfen lässt.

Obwohl das das Erzähltempo bei allem, was tatsächlich geschieht, eher langsam ist, entstehen keine Längen. Flüssig und zugegebenermaßen etwas detailverliebt reiht Mer ein Wort ans andere. Letzteres dient jedoch der bedrohlich-dichten Atmosphäre, die den Roman neben den authentisch wirkenden Charakteren trägt.

Die Autorin beschränkt sich nicht nur darauf, das (vermeintlich) gute und sichere Leben der besseren Gesellschaft zu beschreiben. Neben den sicherlich eindeutig damit verbundenen Vorteilen erfährt man auch von den damit einhergehenden Schattenseiten, von den gesellschaftlichen Konventionen ebenso wie von den Umbrüchen jener Zeit. Auch die ungleiche Chancenverteilung und der daraus resultierende Arbeiteralltag, die Bevormundung der kleinen Leute, die den Launen und dem Gutdünken ihrer Arbeitgeber ausgesetzt waren, wird anschaulich beschrieben. Von den Unbillen der Natur, denen alle ausgesetzt waren, ganz zu schweigen.

Durch ihre Detailtreue macht die Autorin es ihren LeserInnen leicht, in die damalige Zeit und die düster angehauchte, auf wenige Tage komprimierte Handlung mitten im Winter einzutauchen. Das mystisch-märchenhafte Element, welches der Spiegel in die Geschichte hineinbringt, schimmert immer wieder auf und hat mich lange Zeit auf eine völlig falsche Idee bezüglich des Romanendes gebracht. Dieses gestaltet sich überraschend leicht und logisch, ohne dabei unwirklich-falsch zu wirken.

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Die Autorin lässt die Grenzen zwischen Fantasie und Wirklichkeit gekonnt verschwimmen. Winterkind – ein historisches Märchen? – hat mir (wie bereits erwähnt) Lust auf mehr Mer gemacht und war viel zu schnell ausgelesen. Einen klitzekleinen Punkteabzug gibt es genau hierfür. Obwohl mich der Roman von der ersten bis zur letzten Seite gefangen hielt, wirkt er insgesamt betrachtet unfertig. Fortsetzung ungewiss. Deshalb möchte ich vier von fünf Punkten dafür vergeben.  

Copyright ©, 2013 Antje Jürgens (AJ)

7. Februar 2013

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH

Filed under: Ankündigungen — Ati @ 18:01

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH

 

Mögen alle Himmel blau sein,
mögen alle Träume wahr werden,
mögen alle Freunde wahrhaft wahre Freunde
und alle Freuden vollkommen sein,
mögen Glück und Lachen alle Tage ausfüllen –
heute und immerzu ja,
mögen sich alle Ihre Träume erfüllen.

Gerade habe ich erfahren, dass das Autoren- und Verleger-Paar Bürger/Fiebig im letzten bzw. in diesem Jahr ihre 60. Geburtstage feier(te)n. Mit diesem irischen Segenswunsch möchte ich den beiden herzlich gratulieren.  

Der eine oder andere wird sich eventuell fragen, wer die beiden sind, was sie verlegen, worüber sie schreiben. Oder was ich mit ihnen zu schaffen habe. Letzteres kann ich leicht beantworten. Meine Buchbesprechungen haben dafür gesorgt, dass ich mich 2010 mit der Bitte um ein Besprechungsexemplar an Frau Bürger wandte. Entgegen den Absagen von diversen anderen Verlagen (weil ich keine akkreditierte Journalistin bin) bekam ich über sie problemlos etwas zugesandt, wofür ich ihr heute noch dankbar bin.

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Susanne Peymann, die sich wie Bürger/Fiebig mit Tarot beschäftigt, hat eine Zusammenstellung zum ersten Teil des letzten Absatzes verfasst, die teils wortwörtlich und mit freundlicher Genehmigung den nachstehenden Zeilen zugrunde liegt.

Die 1952 in Kiel geborene Autorin ist studierte Sozialpädagogin und Mitbegründerin der Kölner Heiminitiative, sie arbeitete in Frauenhäusern und Bürgerzentren in Kiel. Johannes Fiebig wurde 1953 in Köln geboren. Er studierte Sozialwissenschaften, Geschichte und Psychologie und arbeitete als Lektor. 1984 entdeckte er die Liebe zum Schreiben bzw. wurde damals als freier Autor tätig.  

Die beiden leben in meiner Wahlheimat Schleswig-Holstein, haben zwei erwachsene Kinder und sind nicht nur privat ein Paar.

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1984 erschien das Buch Tarot-Spiegel Deiner Möglichkeiten – Leben mit Tarot und in die Karten hineingehen, sich darin bewegen, in alle Richtungen blicken, beleuchten. Die Buchrückseite zierte der Magier von hinten. Das Autorenduo betrachtete bereits damals das Auslegen der 78 Symbolkarten nicht als humorlose Geheimwissenschaft und schicksalsschwere Wahrsagerei, sondern als kreatives Spiel mit dem Unbewussten Bürger/Fiebig übernahmen Elemente der Traumdeutung in die Tarot-Deutung, aber auch Beatles-Texte, Gedichte und ganz pragmatische Alltagsbetrachtungen. Wichtig war und ist ihnen, dass man mit anderen, aber nicht für andere in die Karten schaut.

 

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Doch besagtes Buch war erst der Anfang. Heute zählen Bürger/Fiebig mit über 1,7 Mio. verkauften Büchern weltweit zu den erfolgreichsten Tarot-Autoren. Auf sie geht nicht nur die Ziehung der Tageskarte zurück, sie haben auch die Doppeldeutung jedes Symbols als Standard etabliert, so Peymann.

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Nach ihrem Umzug von Köln nach Schleswig-Holstein beschlossen Bürger/Fiebig künftig auch als Verleger ihr Glück zu versuchen. Der Ort  der Verlagsgründung (ein Strandkorb) im Jahr 1989 war etwas ungewöhnlich. Den Erfolg hat er jedoch nicht geschmälert.

Der Straßenname (Postanschrift des Verlags) hieß Königsfurt. Ein Königsweg, frei nach Sigmund Freud, der die Traumdeutung seinerzeit als Königsweg zur Erforschung des Unbewussten im Seelenleben bezeichnete, formulierte Peymann diese Entscheidung.

2004 gelang es dem Verlag, die Weltrechte für eine Ausgabe des Dalí-Tarots zum 100. Geburtstag von Salvador Dalí zu erwerben. Hierbei gelang es erstmals in Zusammenarbeit mit Kunsthistorikern, die Bildzitate in den Karten von Salvador Dali zu entschlüsseln.

Fast zwei Jahrzehnte später, 2007, verkauften Bürger/Fiebig den Königsfurt-Verlag an die Königsfurt-Urania Verlag GmbH. Treu geblieben sind sie ihm trotzdem, denn Evelin Bürger ist für die Presse- und PR-Arbeit (ihr erinnert euch, so kam ich zu meinem ersten Belegexemplar) zuständig, Johannes Fiebig für die Geschäftsleitung.

Im gleichen Jahr kam die jeweils erste Auflage von Tarot Basics Waite bzw. Tarot Basics Crawley auf den Markt. Diese Bücher werden in diesem Frühjahr in neuer, soweit ich weiß überarbeiteter Auflage in deutsch, russisch und amerikanisch verlegt. Wer übrigens wissen möchte, wie die beiden Auflagen von Tarot Basics Waite (ISBN 9783868265392 bzw. Crowley (ISBN 9783868265408) aussehen – hier sind die beiden Cover:

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Die Lupe darauf verrät es schon: Jedes einzelne Kartensymbol wird darin in einer neuartigen Lupentechnik herausgestellt. Jedes Detail, wie ein Tier oder eine Farbe, kann doppeldeutig sein. Bürger und Fiebig fügen diese Facetten zu einer unvergleichlich präzisen und vielschichtigen Deutung jeder Karte zusammen.

Mhm, irgendwie sprechen mich die beiden Cover der Neuauflagen an. Ich denke, ich werde versuchen, diese zu besprechen. Beide. Zu gegebener Zeit. EVT ist – soweit ich mich erinnere im März. Laut Peymanns Aussage wird Tarot wirklich zum Erlebnis und hilft uns dabei, auch im Alltag die laufenden Ereignisse wie eine Tageskarte bewusster und kreativ wahrzunehmen.

So – soviel (dank Susanne Peymann und der freundlichen Genehmigung) zum Jubelpaar Bürger/Fiebig. Ich mach mich mal wieder ans Lesen und Besprechen.

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