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30. Januar 2013

KINSELLA, SOPHIE: KEIN KUSS UNTER DIESER NUMMER

Filed under: Belletristik,Chick-Lit,Liebe,Roman — Ati @ 14:54

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Originaltitel: I’ve got your number
Aus dem Englischen übersetzt von
Jörn Ingwersen
Goldmann Verlag
ISBN-13: 9783442467716
ISBN-10: 3442467713
Belletristik, Liebesroman, Chick-Lit
1. Auflage 11/2012
Taschenbuch, 480 Seiten
[D] 9,99 €

Verlagsseite
Autorenseite (englisch)

Als ich kürzlich in einer Lesegruppe den Namen Sophie Kinsella erwähnte (das im November 2012 bei Goldmann erschienene Taschenbuch Kein Kuss unter dieser Nummer war gerade an diesem Tag in mein Eigentum übergegangen), wurde gleich mehrfach gefragt, ob das ein neues Buch aus der Schnäppchenjäger-Reihe um Rebecca Bloomwood wäre. Meine Augenbrauen gingen nach oben, ich musste passen. Besagte Buchreihe sagte mir gar nichts, auch die Kinoverfilmung (Shopaholic – Die Schnäppchenjägerin) habe ich nicht gesehen. Überhaupt war mir auch kein anderes Buch der Autorin ein Begriff – dabei gibt es einige. Sei es unter dem Pseudonym Madeleine Wickham (sieben Bücher bei Goldmann von 1997 – 2003) oder Sophie Kinsella (fünf Schnäppchenjäger-Bücher und weitere sechs bzw. sieben (bei einem als Co-Autorin) Einzelromane, ebenfalls bei Goldmann von 2003 – 2012).

Hinter einer Finanzjournalistin hätte ich irgendwie grundsätzlich Autorin von Büchern wie dem mir vor mir liegenden Kein Kuss unter dieser Nummer vermutet. Man sollte sich eben nie von Voruteilen (Finanzjournalismus = trockene Materie) beherrschen lassen. Denn die 1969 in London geborene und heute noch mit ihrer Familie dort lebende Autorin Sophie Kinsella schreibt auf leichte, unterhaltsame Weise und laut Wikipedia allgemein über Heldinnen, die in abstruse und lustige Situationen geraten, aus der sie nur ihre Kreativität befreit.

Und so präsentiert sich tatsächlich auch Poppy in Kein Kuss unter dieser Nummer. Die junge Frau ist mit ihrem Traummann zusammen und hat das Familienerbstück von Verlobungsring an ihrem Finger. Besagter Traummann sieht nicht nur gut aus, sondern stammt auch noch aus einer ebenso supergescheiten wie reichen Familie. Gut, Letzteres ist ein Problem, denn Poppy selbst besitzt zwar durchaus emotionale Intelligenz, ihr erlernter Wissensschatz scheint jedoch kleiner als ihr Minderwertigkeitskomplex. Überhaupt denkt sie, dass ihre Schwiegereltern in spe sich für ihren Sohn eine andere Frau als ausgerechnet sie wünschen. Dazu kommt, dass Poppy auf Unglück und Pannen offenbar genauso anziehend wirkt wie ein Magnet auf Eisenspäne. Kein Fettnäpfchen ist vor ihr sicher.

Gleich eingangs kommt es prompt, wie es kommen muss. Der Verlust des Verlobungsringes ist erst der Anfang des Chaos. Ihr lebensnotwendiges Handy wird gestohlen. Einer glücklichen Fügung verdankt sie den Fund eines weggeworfenen Handys. Doch der Fund birgt einige Tücken und Fallstricke in sich, weil es ein Firmenhandy ist. Der dazugehörige Geschäftsmann Sam Roxton lässt sich darauf ein, Poppy das Handy vorübergehend zu überlassen, weil sie die dazugehörige Nummer schon allen gegeben hat, die ihren Verlobungsring vielleicht finden könnten. Poppy mischt sich in ihrer unbekümmerten Art in alles ein, was sie so auf dem Handy findet. Das hat Folgen für die beiden.

Die Autorin lässt ihre Hauptfigur selbst die Geschichte erzählen. Poppy präsentiert sich dabei liebenswert chaotisch, absolut harmoniebedürftig, teils unverfroren, teils tollpatschig, trägt ihr Herz auf der Zunge und gerät in einige schräg-überspitzt dargestellte Situationen. Sam kommt anfangs nicht so gut weg, wirkt zwar durchaus hilfsbereit, noch eher jedoch kalt und distanziert. Sein Frauenbild ist überaus klischeebehaftet. Seine guten Seiten offenbaren sich jedoch im Verlauf der Geschichte und Poppy muss ihre anfängliche Meinung über ihn revidieren. Die über ihren Traummann auch, denn sie stellt zu ihrem Entsetzen kurz vor der lang ersehnten Trauung fest, dass Traummänner auch in Albträumen mitspielen können. Außerdem trachtet tatsächlich jemand danach, besagte Heirat zu unterlaufen. Und auch dass die Geschäftswelt ein Haifischbecken sein kann, kommt ans Licht.

Gerade scheint es sehr in Mode zu sein, Mails und Kurznachrichten als festen Bestandteil in Romanen zu verwenden. Auch in Kinsellas Roman sind sie fleißig in die Handlung eingewoben, kommunizieren Poppy und Sam anfangs doch hauptsächlich auf diesem Weg miteinander und Poppy scheint sowieso grundsätzlich geradezu mit ihrem Handy verwachsen. Außerdem bestätigt Poppys pathologisch anmutendes Harmoniebedürfnis genau auf diesem Weg mehr als einmal den Kurt Tucholsky zugeschrieben Ausspruch Das Gegenteil von Gut ist nicht Böse, sondern gut gemeint.

Trotz des temporeichen, humorvoll-frischen Schreibstils der Autorin findet sich die eine oder andere kleine Länge. Insgesamt gesehen tut dies der unterhaltsam-leichten Geschichte jedoch keinen großen Abbruch. Dass mehr als eins der schrägen Erlebnisse Poppys etwas weit hergeholt wirkt, übrigens auch nicht.

Die Charaktere wirken samt ihrer Motivation trotz der einen oder anderen überzogen Darstellung überraschend echt und (mal mehr, mal weniger) liebenswert. Nicht nur die Fußnoten (in denen Poppys Gedanken einmal mehr zum Ausdruck gebracht werden und die sich überraschend oft mit dem deckten, was mir beim Lesen durch den Kopf ging), sondern auch Szenen wie gleich eingangs, als sie (um das Handy behalten zu dürfen) als singendes Telegramm herumhüpft, haben mich zum Lachen gebracht. Dass man nicht von vorne bis hinten durchlacht oder -schmunzelt, liegt an den ernsteren Handlungsfäden, denn nicht nur für Poppy läuft keineswegs alles glatt und gut.

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Eine heitere, kurzweilig-romantische Unterhaltung zum Entspannen für zwischendurch. Mir hat der Roman Lust auf weitere Romane der Autorin gemacht. Insgesamt möchte ich für Kein Kuss unter dieser Nummer deshalb vier von fünf Punkten vergeben.

Copyright ©, 2013 Antje Jürgens (AJ)

26. Januar 2013

SPINDLER, CHRISTINE: MOND AUS GLAS

Filed under: Belletristik,Jugendbuch,Liebe,Roman,Tod/Trauer — Ati @ 15:17

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Renate Götz Verlag
ISBN-13: 9783902625205
ISBN-10: 3902625201
Belletristik
Ausgabe 12/2010
Broschiert, 196 Seiten
[D] 17,41 €

Verlagsseite
Autorenseite

 

Der Preis mit 17,41 € ist etwas ungewöhnlich. Aber das ist das im Zuge eines Adventsgewinnspiels zu mir gekommene Buch zum Nachdenken und Staunen für Jugendliche und Erwachsene von Christine Spindler auch. Und zwar im durchweg positiven Sinn.

Die 1960 in Backnang geborene und in Auenwald lebende Autorin hat bereits mehr als 40 Bücher geschrieben. Aus ihrer Feder stammen vorwiegend Kinderbücher und Krimis. Teils veröffentlichte sie diese unter ihrem richtigen Namen. Dazu zählen etwa die deutsch-englischen Lernschmöker von Langenscheidt Love Takes Centre Stage – Bühne frei für die Liebe oder Love Takes a Detour – Liebe auf Umwegen. Andere Veröffentlichungen erfolgten teils unter dem Kurznamen Chris Spindler, ihrem Pseudonym Tina Zang oder (als Co-Autorin) dem Sammelpseudonym Kris Benedikt. Bereits 2007 kam im Sieben-Verlag ihr Buch Winterleuchten auf den Buchmarkt. Mond aus Glas ist eine inhaltlich teilweise überarbeitete Auflage davon.

Das Cover zeigt ein junges, gleichermaßen traurig wie verloren wirkendes Mädchen an einem Gewässer, über dem der Vollmond steht. Die Inhaltsangabe erklärt gleich eingangs ihren Gesichtsausdruck, ist doch die Zwillingsschwester der mittlerweile 16jährigen Luna zwei Jahre zuvor nach einer Tumoroperation gestorben. Der Verlust und die Trauer drohen die Familie zu zerbrechen. Abgesehen davon entdeckt Luna Veränderungen an sich, die sie sich nicht erklären kann. Doch im Buch geht es nicht nur um sie. Auch Finn steckt gerade in einer schwierigen Phase. Seine Eltern haben sich kürzlich getrennt und er muss mit seiner kleinen Schwester und seiner Mutter in einer fremden Stadt einen Neuanfang wagen. Das gestaltet sich vor allem deshalb etwas schwierig, weil der gerade 18jährige Finn als Bluter von seiner Mutter ein Leben lang in Watte gepackt, verhätschelt und isoliert worden ist. Dabei hat auch er Fähigkeiten, die ihn von anderen unterscheiden. Luna und Finn lernen sich kennen, erkennen, wie einzigartig sie sind, und verlieben sich ineinander.

Wer jetzt denkt, eine einfache Liebesgeschichte in Händen zu halten, irrt allerdings. Denn Spindlers Geschichte ist weitaus mehr und wird von weiteren Charakteren beseelt. Zwar verweist die Inhaltsaufgabe auf Luna und Finn, doch erweisen sich Spindlers übrige Figuren als ebenso wichtig. Egal ob es sich um Finns altkluge, kleine Schwester Motte handelt, die viel lieber bei ihrem Vater leben würde aber nicht darf. Oder um seine überbesorgte Mutter Marianne, die neben einem Alkoholproblem auch mehr als ein Geheimnis hat, oder Finns Vater Rainer, der es mit der Treue nicht so ernst genommen hat – zwischen beiden sind die Fronten verhärtet. Auch Lunas Mutter Vera, die Luna vernachlässigt, und nur durch die Erkenntnis, dass Stella einem karrieresüchtigen, gewissenlosen Arzt zum Opfer gefallen sein könnte, aus ihrer Depression gerissen wird, spielt keine unbedeutende Nebenrolle. Ebenso wenig ihr Mann, Lunas Vater Urban, der sich in seiner Trauer von Vera alleine gelassen fühlt. Die Ehe der beiden ist erstarrt, droht wie gesagt zu zerbrechen. Da ist aber auch Lunas Tante Evi mit einer leichten geistigen Behinderung, die sich nicht verstellen kann und die ebenso auf die Familie angewiesen ist, wie diese auf sie. Sogar Lunas Schulrektor, zwei Lehrer oder die Freundin von Vera sind nicht einfach nur nebenbei erwähnte, nebensächliche Füllfiguren.

Alle sind wundervoll beschrieben, wirken authentisch (trotz der Erwähnung und damit Komprimierung aller in einem Roman) und mehr oder weniger liebenswert. Keiner davon wirkt wirklich alt oder jung, überaus erwachsen oder absolut kindlich. Exzentrisch verschroben sind sie alle. Jeder hat Fehler und Schwächen. Niemand ist perfekt, auch die verstorbene Stella nicht. Genau dadurch wirken sie herrlich lebendig und man kann sich in alle hervorragend hineinversetzen. Von Beginn an leidet man mit ihnen, lacht mit ihnen, fiebert mit ihnen, wundert sich mit ihnen, hofft mit ihnen. Und wünscht ihnen, dass die Geschichte trotz der tragischen Momente gut ausgeht.

In jedem Kapitel gibt es gleich mehrere Erzählstränge. Die Verknüpfung mehrerer gleichberechtigter Handlungsfäden und Charaktere beinhaltet für viele Autoren ungeahnte Stolperfallen und allzu häufig bleibt neben dem Lesefluss auch der Lesespaß auf der Strecke. In Mond aus Glas wird beides jedoch Stück für Stück unaufgeregt emphatisch in einer wundervollen gleichsam feinsinnigen wie bildhaften Sprache von der Autorin miteinander verwoben.

Aufkommende Fragen finden sukzessive ihre Antworten. Diese wühlen auf, geht es doch, abgesehen von dem von Spindler verarbeiteten fantastisch-märchenhaften Element um grundsätzliche Dinge, die jeden von uns betreffen. Tod und Trauer stehen der ersten Liebe ebenso gegenüber wie der, die schon seit Jahren existiert. Ein Wust von Emotionen findet in Mond aus Glas Raum. Anklagen und Schuldgefühle, Wut, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. Aber auch Freude, Verzeihen und Zuversicht. Es geht um Loslassen und Festhalten. Um das Am-Boden-Sein und darum, wieder aufzustehen. Um neue Blickwinkel und damit verbundene Einsichten. Jedes der 31 Kapitel ist eingangs übrigens mit einem Gedicht versehen, welches die Emotionen im Buch zusätzlich widerspiegelt.

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Ein absolut empfehlenswertes, berührendes und nachdenklich machendes  Buch für Jung und Alt. Eine genauso märchenhafte wie echt wirkende Geschichte, die zu Tränen rührt, aufwühlt und zum Lachen animiert. Eine Geschichte, der ich fünf von fünf Punkten geben möchte und die ich garantiert mehr als einmal lesen und verschenken werde.

Copyright ©, 2013 Antje Jürgens (AJ)

25. Januar 2013

NEUMANN, H. DIETER: DIE NARBEN DER HÖLLE

Filed under: Roman — Schlagwörter: , , , , , , , — Ati @ 15:35

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Südwestbuch Verlag
ISBN-13:
9783942661683
ISBN-10: 3942661683
Thriller
1. Auflage 10/2012
Taschenbuch, 292 Seiten
[D] 12,50 €

Verlagsseite
Autorenseite

Bücher über Kriege gehören grundsätzlich nicht zu meiner Standardlektüre (jemand sagte mir, dass es ein Buch über den Afghanistankrieg wäre). Andererseits lese ich so ziemlich alles, was auch nur andeutungsweise meinen Blick kurzfristig auf sich zieht. Bei Die Narben der Hölle war es die Augenpartie des Mannes auf dem Covermotiv. Und so landete vor wenigen Wochen der Roman auf meinem kleinen Stapel ungelesener Bücher. Wie die allermeisten Bücher lag er dort nicht lange.

Recht bald habe ich bemerkt, dass der Afghanistankrieg zwar omnipräsent im Hintergrund Raum fordert, jedoch nur einen Rahmen um die eigentliche Geschichte bildet. Vielmehr geht es um die psychologisch gut herausgearbeitete Hauptfigur Johannes Clasen. Der Hauptmann der Bundeswehr kehrt schwer verletzt und mit einer kongraden Amnesie aus Afghanistan zurück. Bei seinem letzten Einsatz soll er zwei unschuldige Kinder getötet haben. Obwohl das eingeleitete Untersuchungsverfahren zu dem Schluss kommt, dass man ihm nichts anlasten kann, belastet Clasen die Situation schwer. Im Rahmen einer Türkeireise hofft er, seinen inneren Frieden auf einer Segeltour wiederzufinden. Dort angekommen fühlt er sich jedoch verfolgt und bald darauf wird er tatsächlich angegriffen. Gleich mehrere Killer versuchen ihn zu töten. Ihre Motivation liegt offenbar in den Vorkommnissen in Afghanistan begründet.

Präsentiert wird die Geschichte aus verschiedenen Zeitebenen und Perspektiven. Da ist einmal Clasen, der sich verzweifelt zu erinnern versucht und gleichzeitig Angst vor der Gewissheit hat. Aus seiner Sicht wird aus dem aktuellen Geschehen heraus und aus seiner Zeit in Afghanistan beziehungsweise aus der Zeit in Deutschland vor und nach seinem letzten Aufenthalt dort erzählt. Da sind aber auch ein afghanischer Warlord, seine Untergebenen und dessen Widersacher, die für andere Blickwinkel sorgen. Der Autor springt gleich anfangs von einer Perspektive zur anderen und wieder zurück, ohne jeweils beim Erzählen der einen zu viel im Bezug auf die anderen zu verraten.

So schafft es der Autor mit seinem Debütroman, der im Übrigen für den Friedrich-Glauser-Debütpreis vorgeschlagen wurde, seine LeserInnen recht schnell in das Geschehen eintauchen zu lassen. Seine Schilderung des Soldatenlebens klingt ebenso glaubwürdig wie das von Clasen erlittene Trauma. Das stetige Grübeln, die angeschnittenen Beziehungsprobleme, das sich verraten fühlen, das sich verlassen fühlen bis hin zur Frage, ob der Einsatz in Afghanistan überhaupt Sinn macht – all das klingt plausibel nachvollziehbar und offenbart die innere Zerrissenheit der Hauptfigur. Gleichzeitig gelingt es dem Autor durch die aus der Sicht der afghanischen Charaktere geschilderten Passagen zu zeigen, dass Denkweisen aufeinandertreffen, die gegensätzlicher nicht sein können. Er umreißt die verworrene politisch-ökonomische Konstellation in Afghanistan, wo alte Stammesstrukturen, Korruption und Drogengeschäfte mit dafür sorgen, dass eine Stabilisierung, Normalisierung und Frieden nahezu unmöglich zu sein scheint. Gleichzeitig wird aber auch klar, dass eine zu schlichte Einteilung in Gut und Böse nicht einfach so funktioniert.

Dass das, was Neumann von der Situation am Hindukusch schreibt, nicht aus der Luft gegriffen wirkt, liegt vermutlich daran, dass er selbst als Offizier der Luftwaffe tätig war, bevor er für eine Versicherungsgesellschaft zu arbeiten und irgendwann mit dem Schreiben begann. Er berichtet in seinem Roman glaubwürdig von den Soldaten, die sich faktisch bereits im Krieg befanden, als Politiker hierzulande das Wort noch nicht einmal auszusprechen wagten und die Bevölkerung für dumm verkauften. Doch Neumann lässt auch durchblicken, dass den Soldaten der Sinn ihres Einsatzes fragwürdig vorkommt, dass sie über politische Fallstricke zu stolpern drohen und zur Wahrung des öffentlichen Bildes von Politikern und Vorgesetzten verraten werden. Dazu tragen auch die unterschiedlichen Aufträge und Befugnisse der verbündeten Truppen bei.

Sukzessive webt Neumann den Handlungsablauf aus verschiedenen Handlungsebenen zusammen. Durch die Vorgeschichte wie auch durch die sich anbahnende Bedrohungssituation mit Beschattung und den Mordanschlägen auf Clasen erzeugt er eine dramatische Spannung, wirft Fragen auf, findet interessante Antworten. Man kann das Buch kaum aus der Hand legen.

Allerdings nur bis etwa zur Hälfte des Buches. Obwohl der Autor auch weiterhin gekonnt ein Wort ans andere reiht, beginnt die Geschichte sich leicht zu ziehen. Nicht nur, weil er etwas zu ausführlich auf (seine private Passion) das Segeln eingeht, auch weil sich durch die Perspektivwechsel jetzt doch die eine oder andere Vorhersehbarkeit abzeichnet. Ein weiteres Manko ist, dass sich Neumann etwas zu sehr diverser Klischees bezüglich der afghanischen Bevölkerung, der Taliban, der Warlords und Drogenbarone bedient. Die Auflösung der Probleme in der Türkei wirkt am Ende des Romans letztlich zu glattgebügelt, um wirklich rundum zu überzeugen.

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Ein Debüt mit Ausbaupotenzial. Kein Buch zum einfach nebenher lesen, dazu werden zu viele Fragen angesprochen, die uns alle aktuell betreffen. Neumann präsentiert mit Die Narben der Hölle einen Roman, der sich etwas abseits üblicherweise verwendeter Ideen für einen Thriller bewegt. Lesenswert ist er allemal, denn trotz kleinerer Schwächen habe ich mich genauso gut wie informativ unterhalten gefühlt und nachdenklich hat mich das Buch auch gemacht. Insgesamt möchte ich vier von fünf Punkten dafür vergeben.

Copyright ©, 2013 Antje Jürgens (AJ)

JORDAN, NOEMI: INSEL DER SCHWARZEN PERLEN

Filed under: Belletristik,Roman — Ati @ 11:43

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Piper
ISBN-13:
9783492272865
ISBN-10: 349227286X
Belletristik
Ausgabe 12/2012
Taschenbuch, 480 Seiten
[D] 9,99 €

Verlagsseite

Wie man bei einem Blick auf die Verlagsseite erfährt, hat die unter dem Pseudonym Noemi Jordan arbeitende deutsche Autorin vor zwei Jahrzehnten in einen hawaiianischen Clan eingeheiratet und Zwillinge bekommen. Sie ist fasziniert von den Heilkünsten der Kahunas, für die Raum und Zeit etwas anderes bedeutet als für uns, können sie doch jenseits davon wandeln. Heute lebt die Autorin im Süden Deutschlands.

Von ihr stammt eine kleine Buchreihe. Sie besteht aus dem Auftaktroman Tal der tausend Nebel (Piper 2012), Insel der schwarzen Perlen (Piper 2012) und dem 2013 geplanten Titel Bucht des wilden Ingwers. Das ist mir allerdings erst aufgefallen, als ich den zweiten Band zu etwa zwei Dritteln gelesen hatte. Bereits dadurch wird deutlich, dass man die Bände getrennt voneinander lesen kann. Es fehlen zwar einige Details, doch durch Informationssequenzen, die auf Geschehnisse im ersten Band verweisen, kommt man gut zurecht.

Dass ich es erst so spät bemerkt habe, liegt auch daran, dass ich mich gleich nach wenigen Seiten an ein Ende der 1990er-Jahre bei Bastei erschienenes, nicht fiktives Buch von Hank Wesselman erinnert und besagtes Buch prompt parallel zu Insel der schwarzen Perlen gelesen habe. In Die zwölf Wahrheiten des Nainoa geht es, nebenbei bemerkt, um Wesselman selbst. Kurz, nachdem der Anthropologe und Wissenschaftler an den Hängen des Mauna-Loa-Vulkas auf Hawaii lebt, überkommen in regelmäßigen Abständen Visionen, in denen er Raum und Zeit überwindet und Nainoa kennenlernt.

Doch zurück zur Insel der schwarzen Perlen beziehungsweise kurz zum Vorgängerband. In Insel der tausend Nebel geht es um Elisa. Die junge Deutsche reist nach Hawaii, um dort zur Rettung der Familienplantage einen vermögenden Kolonialherren zu heiraten. Bei ihrer Ankunft wird sie von einem Hai attackiert und von dem Eingeborenen Kelii gerettet. Der Angriff sorgt nicht nur dafür, dass sie von Narben gezeichnet ist, sondern auch dafür, dass ihre Hochzeit abgesagt wird. Als sie sich verzweifelt Kelii zuwendet, der sie in die faszinierende Welt seiner Heimat einführt, rächt sich ihr Verlobter auf grausame Weise.

Das zweite Buch enthält einen Erzählstrang, der sich weiterhin mit Elisa befasst. Diese ist zwischenzeitlich mit Kelii verheiratet und lebt als Kahuna unter den Einheimischen, wird allerdings nicht von allen anerkannt. Zu ihrer früheren Familie hat sie keinen Kontakt, bis sie von Kelii getrennt wird und zur Plantage zurückkehren muss. Der zweite Erzählstrang beinhaltet die Geschichte von Maja etwa 100 Jahre später. Die junge Deutsche hat sich bei einem Seminar in Europa in den Hawaiianer Keanu verliebt. Für ihn verlässt sie ihren Verlobten, zieht nach Hawaii. Obwohl sie hawaiianische Wurzeln hat und ihre Familie dort Land besitzt, fühlt sie sich in ihrer neuen Wahlheimat nicht wirklich angekommen. Die beiden erwarten ein Kind.

Das Schicksal der beiden Frauen ist, trotz der unterschiedlichen Zeiten, durch Träume miteinander verbunden. Maja recherchiert und beginnt langsam die Verbindung zu begreifen. Zwischen diesen beiden Erzählsträngen springt die Autorin hin und her.

Wer nach einem Blick auf das wunderschön gestaltete Cover (Dämmerungshimmel, eine Insel im Hintergrund, ein ruhiges Meer, ein am Strand liegendes Boot, eine rote Hibiskusblüte) vermutet, eine verklärte Liebesgeschichte mit einem Hauch Mystery in farbenfroh-verträumter Südseekulisse lesen zu dürfen, wird enttäuscht sein. Denn tatsächlich malt die Autorin zum einen kein sehr schmeichelhaftes Bild der Kolonialzeit und zum anderen verklärt sie auch die Gegenwart nicht, die nach wie vor mit Identitätsproblemen und Ressentiments behaftet ist, die auf die damalige Zeit zurückzuführen sind. Weder Elisas noch Majas Beziehungen gestalten sich problemlos, zudem wird bei Maja eine Krankheit diagnostiziert. Und während Maja sich vom sogenannten Haifischmann bedroht fühlt, haben Elisa und ihre damaligen Zeitgenossen mit der um sich greifenden Lepra zu tun.

Insgesamt bekommt man eine mystische Geschichte vor einer landschaftlich wunderschönen Kulisse voller Höhen und Tiefen im Leben zweier starker Frauen. Sie ist gewürzt mit etlichen hawaiianischen Wörtern, die teils gleich übersetzt werden (was mich persönlich immer ein wenig stört) und sich auch in einem Glossar hawaiianisch-deutsch hinten im Buch wiederfinden. Nebenbei erfahren Jordans LeserInnen viele historische Informationen des Inselstaates, die überaus geschickt in die Romanhandlung gewoben sind.

Die Insel der schwarzen Perlen beginnt in meinen Augen sehr spannend, flacht allerdings im Verlauf etwas ab. Elisa und Maja sind sehr gut beschrieben, die anderen Charaktere blieben mir jedoch größtenteils fremd. Störend fand ich, dass mehrfach auf das Ende von Kelii und Elisa verwiesen wird, ohne dass die Autorin weiter darauf eingeht. Was es genau damit auf sich hat, wird wohl erst im dritten Band zu lesen sein. Ebenfalls eher störend fand ich die Hinweise auf den sogenannten Haifischmann, da diesbezügliche Andeutungen eher oberflächlich bleiben. Grundsätzlich fand ich den Erzählstrang um Elisa interessanter als das, was ich über Maja gelesen habe. Durch den steten Wechsel zwischen den beiden Erzählsträngen war ich deshalb mehrfach versucht, einfach weiterzublättern. Letztlich hat es sich jedoch gelohnt, den Roman durchgehend zu lesen.

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Trotz kleinerer Schwächen hat mir Insel der schwarzen Perlen sowohl Lust auf den Vorgänger- wie auch auf den Folgeband gemacht und ich möchte ihm vier von fünf Punkten geben.

Copyright ©, 2013 Antje Jürgens (AJ)

22. Januar 2013

JAKOB, JOHANNA MARIE: DAS GEHEIMNIS DER ÄBTISSIN

Filed under: Belletristik,Historisch,Roman — Ati @ 12:32

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Knaur Taschenbuch
ISBN-13: 9783426509517
ISBN-10: 3426509512
Historischer Roman
Originalausgabe 10/2012
Taschenbuch, 460 Seiten
[D] 9,99 €

Verlagsseite
Autorenseite

 

Die in Thüringen aufgewachsene und nach wie vor dort lebende Autorin studierte Mathematik und Physik und unterrichtet an einem Gymnasium. Nachdem ihre Kinder aus dem Gröbsten heraus waren, konnte sie sich zudem der Verwirklichung eines lang gehegten Traums widmen und ging dem Schicksal ehemaliger Bewohner von Burg Lohra nach. Unter dem Pseudonym Simone Knodel veröffentlichte sie anschließend 2004 ihren ersten historischen Roman Adelheid von Lare, dem 2008 Radegunde von Thüringen folgte. 2011 erschien dann der ursprünglich von Weltbild herausgegebene und jetzt als Taschenbuch bei KNAUR neu aufgelegte Roman Das Geheimnis der Äbtissin, dem die historisch belegte Äbtissin des Klosters Eschwege Judith von Lohra zugrunde liegt.

Der Name ist geblieben, denn laut Inhaltsangabe geht es in Das Geheimnis der Äbtissin um Judith, die auf Lare aufgewachsen ist, und sich für Heil- und Kräuterkunde interessiert. Im Zuge dessen kümmert sie sich nicht nur um die Gemahlin des Kaisers, sondern lernt auch Silas kennen und lieben. Der maurische Leibarzt des Kaisers erwidert ihre Gefühle, doch die gesellschaftlichen Zwänge verhindern ein Zusammenkommen.

Die Geschichte beginnt im Sommer 1156 (Judith ist zu diesem Zeitpunkt noch keine 13 Jahre alt) und endet (lange nach ihrem Verschwinden 1191) im Jahr 1220 in Eschwege. Sie umspannt also somit nahezu das gesamte Leben der Hauptfigur. Bieten all diese Jahre jede Menge Stoff für gemütliche Lesestunden? Zumal ja auch der Titel auf einen spannenden zweiten Erzählstrang hindeutet. Wer liebt schließlich keine Geheimnisse?

Inhaltsangabe und zumeist positive Leserstimmen weckten meine Neugier und bald darauf durfte ich Das Geheimnis der Äbtissin in Händen halten. Recht vielversprechend beginnt der Roman dann auch gleich mit dem eigentlichen Ende im Jahr 1220 und einer drohenden Verhaftung und im Zuge dessen auch vermuteter Folter. Danach geht es in die Vergangenheit und es folgt die Geschichte, die zu eben dieser Verhaftung führt.

Gleich anfangs offenbart sich Judith als gleichermaßen sympathisch-wissbegierige wie mutige Hauptfigur. Sie steht nach dem Tod ihrer Mutter nicht nur dem Haushalt ihres Vaters auf Lare vor und erzieht ihre beiden Brüder mit. Darüber hinaus bietet sie auch der Tochter und der intriganten Gemahlin des Kaisers Obdach und Freundschaft. Ihr bereits bestehendes Interesse für die Heilkunde wird mit einem Unfall eines ihrer Brüder und der Ankunft des maurischen Leibarztes des Kaisers, des Sklaven Silas, verstärkt. Im Laufe der Jahre wird Judith erwachsen, überquert als Begleiterin der Gemahlin der jungen Kaiserin die Alpen und landet in Italien mitten im Krieg. Dort werden ihre heilerischen Fähigkeiten auf die Probe gestellt, denn sie arbeitet Hand in Hand mit Silas und auch die Kaiserin benötigt ihre Hilfe. Während dieser Reise bekommt sie zufällig mit, was die junge Kaiserin auf Drängen ihres Bischofs gegen ihre Kinderlosigkeit unternimmt und hat fortan einen Geistlichen zum Feind, der offenbar auch vor Mord nicht zurückschreckt. Judith kehrt nach Hause zurück und wird nach etwas mehr als der Hälfte des Buches dann Nonne und später Äbtissin des Cyriakusstifts zu Eschwege. In diesem Zusammenhang wird sie in ein weiteres Geheimnis eingeweiht. Judith gerät also mehr als einmal in Gefahr.

Die Beschreibung der damaligen Zeit ist anschaulich und nachvollziehbar gestaltet. Egal ob es sich um die Lebens- und Wohnverhältnisse, die Macht der Kirche und ihrer Vertreter, die Willkür der Herrschenden, die Verklärung des Rittertums oder das damalige Frauenbild handelt: Man hat keine Schwierigkeiten, sich die Gegebenheiten und Unwägbarkeiten vorzustellen. Der Schreibstil der Autorin ist an die damalige Zeit angepasst und lässt sich grundsätzlich leicht lesen.

Dennoch: Trotz der hintergrundmäßig dichten Atmosphäre und der an sich spannenden Grundidee konnte mich der Roman nicht wirklich fesseln. Dazu hat die Geschichte in meinen Augen bedauerlicherweise zu viele Schwachstellen.

Zum einen blieben mir die Charaktere abgesehen von Judith samt und sonders fremd. Sie sind zu distanziert und eher oberflächlich skizziert. Nicht einmal Silas wird näher beleuchtet. Die nach Lektüre der Inhaltsangabe vermutete Liebesgeschichte kommt, auch weil die beiden tatsächlich gesellschaftsbedingt überaus wenig Zeit miteinander verbringen, nicht zum Tragen. Und obwohl (nicht nur) Judith für damalige Verhältnisse alt wird, entwickelt sie sich in meinen Augen nicht wirklich weiter. Man könnte sagen, dass sie trotz einiger mädchenhafter Züge von Anfang alt ist oder sich im Alter auch etwas Mädchenhaftes bewahrt, allen Erlebnissen zum Trotz. Das mit dem früh alt wirken kann durchaus mit der damaligen Zeit zusammenhängen, in der Kindern nicht unbedingt viel Zeit für ihre Kindheit zugebilligt wurde. Doch genau dieses Stehenbleiben ihres Charakters führte dazu, dass Judith mir im Laufe der Geschichte zunehmend fremder wurde.

Unabhängig davon wirken die Geheimnisse etwas zu bemüht. Ihre angedeutete Brisanz wird durch die tatsächliche Handlungsweise der Geheimnisträger ad absurdum geführt. Zwar erscheinen Judiths Reaktionen durchaus nachvollziehbar, die ihrer Widersacher jedoch in gewisser Weise recht ausgebremst.

Wie bereits erwähnt, kann eine lange Handlungsdauer für viele gemütliche Lesestunden sorgen. Zu viele Jahre können eine Geschichte faktisch aber auch zerstückeln und in Das Geheimnis der Äbtissin finde ich die Proportionierung der Jahre tatsächlich nicht sehr gelungen. Bereits zwischen den Jahren 1156 bis 1166 treten kleinere Zeitsprünge auf, die jedoch zunächst nicht weiter ins Gewicht fallen. Insgesamt widmet die Autorin diesen Jahren, in denen sich Judiths und Silas‘ Wege mehrfach kreuzen und wieder trennen, bereits zwei Drittel des Buches. 1166 ist Judith schon Nonne geworden, jedoch noch keine Äbtissin.

Auf Seite 342 findet man sich dann plötzlich im Jahr 1184 wieder. Dort wird erwähnt, dass Judith Äbtissin des Cyriakusstifts geworden ist und vom Kaiser nach Mainz geladen wird. Abgesehen davon, dass sie bei dieser Reise Silas erneut begegnet, spielt die Beziehung der beiden nach wie vor eine eher untergeordnete Rolle. Zu ausführlich geht die Autorin stattdessen auf ein Ereignis im Zusammenhang mit den Feierlichkeiten ein und ganz nebenbei auch auf eines der Geheimnisse, knüpft angedachte Intrigen und weitere Widersacher in die Geschichte ein. Dann folgt ein weiterer Sprung ins Frühjahr 1191 und damit zum bereits angesprochenen Verschwinden Judiths. Ihre Beweggründe für eine Flucht sind zwar durchaus nachvollziehbar erklärt. Die ihres Widersachers jedoch nicht. Speziell dieses Kapitel lässt den Eindruck entstehen, dass hier die Geschichte schnell und irgendwie fertig erzählt werden musste. Auch Silas wird darin wiederum eher präsentiert als geschickt mit der Handlung verwoben.

Und gerade die letzten beiden Zeitsprünge drohen die roten Handlungsfäden um Silas und Judith beziehungsweise um Judiths Geheimnisse fast zu zerreißen. Insgesamt nehmen sie der Geschichte eindeutig an Spannung. Zu vieles wird einfach erwähnt, ohne wirklich erklärt zu werden. Zu oft wird vom Tod einer Figur berichtet, die entweder zuvor bereits nahezu sang- und klanglos aus dem Fokus der Autorin verschwunden zu sein scheint oder aber gerade erst an Kontur gewinnt. Trotz mehrerer geschickt angedachter Wendungen kommt die verlorene Spannung für mich auch nicht wieder auf.

Beide Erzählstränge haben letztlich ein offenes und im Bezug auf Silas und Judith tatsächlich überraschendes Ende. Dieses lässt nicht nur LeserInnen Platz für eigene Gedankengänge. Es bietet der Autorin auch Raum für eine Fortsetzung.

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Eins der Bücher, die mich gespalten zurücklassen. Einerseits der anschaulich beschriebene Hintergrund, der dazu passende Schreibstil, die leicht lesbare Sprache und die anfangs überaus sympathische Hauptfigur. Andererseits sorgt der zunehmende Spannungsverlust für Längen, die das Lesen erschweren. Erschwerend hinzu kommen die  überwiegend zu blassen Charaktere und dann noch die Diskrepanz zwischen der Inhaltsangabe und der daraus bei mir entstehenden Erwartungshaltung. Wirklich schlecht fand ich das Buch nicht, dazu fand ich den historischen Bezug zu gut gelungen. Doch richtig packen konnte mich Judiths Geschichte auch nicht, weshalb ich für Das Geheimnis der Äbtissin nur drei von fünf Punkten vergeben möchte.

Copyright ©, 2013 Antje Jürgens (AJ)

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