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9. März 2013

OSHO: OSHO TRANSFORMATIONSKARTEN

Filed under: Esoterik,Fach- & Sachbuch — Ati @ 12:16

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Königsfurt-Urania Verlag
ISBN-13:
978-3038191483
ISBN-10: 3038191485
Esoterik
1. Auflage 03/2006
Buch-Karten-Set im: Buch broschiert, 288 Seiten + 60 Karten / Sondereinband
Neupreis [D] 24,90 €

Verlagsseite

Wer sich ein wenig mit Tarot beschäftigten möchte, stellt schnell fest, dass es zahlreiche Kartendecks in verschiedener künstlerischer Gestaltung gibt. Ihnen liegen unterschiedliche esoterische, spirituelle, philosophische und kulturelle Systeme zugrunde. Nicht alle sprechen einen an. Es gibt traditionelle Decks (etwa Marseille-, Rider Waite- oder Crowley-Tarot) und freie Decks, die stark von den gerade genannten abweichen bzw. vollkommen unabhängig davon zu sehen sind. Mystische Traditionen wie Astrologie, I Ging, Kabbala, Numerologie oder Runen fließen in viele Decks ein. Am bekanntesten ist das Rider Waite Tarot, während Pythagorean Tarot, Tarot Pure & Simple, Psycho Tarot, Predicition Tarot, Native American Tarot und sogar ein National Geographic Tarot den Meisten wenig bis gar nichts sagt. Und das sind noch lange nicht alle Decks. Der Markt ist, wie bereits erwähnt, groß. Und während viele Tarot als Humbug oder Geldschneiderei bezeichnen, sind andere immer wieder verblüfft, wie passend die sich bei einer Legung offenbarenden Tendenzen sind.

Auch von der Osho-Foundation wurden seit den 1980er-Jahren Kartendecks herausgegeben. Sowohl das Osho Zen Tarot als auch das erschienene Osho Neo Tarot (auch Raijneesh Neo-Tarot genannt) gehören zu den freien Kartendecks. Unter dem Titel Osho Transformationskarten wurde das Osho Neo Tarot von Königsfurt-Urania neu aufgelegt.

Der Unterschied zu traditionellen Decks zeigt sich bereits in der Anzahl der Karten. Statt 78 gibt es hier nur 60. Die sind im farbenfrohen Stil naiver Malerei von Prem Pujan/Deva Padma gestaltetet und stellen allesamt Szenen von Gleichnissen verschiedener Glaubenskulturen (Buddhismus, Christentum, Sufismus, Judentum, Tantra, Tao, Zen) dar. Die Karten sind durchnummeriert und mit Schlüsselbegriffen versehen. Auch diese unterschieden sich von den herkömmlichen Bezeichnungen. Einige Schlüsselbegriffe und Bilddetails sollen in den nach 1990 erschienenen Neuauflagen von der ursprünglichen Version abweichen. Welche das genau sind, entzieht sich aber meiner Kenntnis. Die Intention des Kartendecks ist es, die Lehren Oshos mittels Tarot zu transportieren. Die Karten selbst eignen sich aber auch als reine Meditationskarten.

Während früher erschienenen Auflagen nur ein Booklet beinhalteten, ist der 2006er Auflage von Königsfurt-Urania ein 288 Seiten starkes Begleitbuch beigefügt. Darin befinden sich passend zu den Karten Gleichnisse, die sich über je drei Seiten erstrecken, während eine Seite sich einer Erklärung der schwarz-weiß abgebildeten Karte widmet. Bevor es mit den Gleichnissen losgeht, erfährt man noch, wie man Buch und Karten nutzen kann und soll, und bekommt zwei Legemuster zur Hand. Die Gleichnisse wurden im Laufe von über drei Jahrzehnten von Osho bei Versammlungen vorgetragen und von seinen Anhängern festgehalten. Da sie sich auf verschiedene Glaubenskulturen beziehen, ergeben sich daraus Deutungsmöglichkeiten ganz ohne dogmatische Ansprüche, die dabei helfen, die Dynamik psychischer Vorgänge und spiritueller Entwicklung spielerisch zu vermitteln.

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Anfangs hatte ich Probleme mit diesem Set, das mir geschenkt wurde. Das lag auch daran, dass in meinem Hinterkopf die Information gespeichert war, dass der 1990 verstorbene Bhagwan Shree Raijneesh (Osho) mit seinem 1974 gegründeten Zentrum für Meditation und Selbsterfahrung in Poona zu Lebzeiten teilweise sehr umstritten war. Während ihm zuhauf Anhänger zujubelten, gab es auch erschreckende Vorwürfe und strafrechtliche Verfolgungen. Doch ich muss gestehen, dass ich zunehmend Gefallen an dem Set finde, je länger ich mich damit beschäftige. Die Gleichnisse machen Mut. Und das nicht nur, wenn man genauer über sie nachdenkt. Das kommt in der heutigen Zeit im Alltag bedauerlicherweise viel zu kurz. Sie vermitteln Leichtigkeit, was heutzutage für viele ebenfalls Mangelware ist. Und auch innerer Frieden kommt nicht zu kurz, den viele heute vergeblich für sich suchen. Obwohl ich mir nicht vorstellen kann, je eine richtige Osho-Anhängerin zu werden, bin ich froh, dass ich meiner ersten Überlegung, das Set beiseite zu legen, nicht gefolgt bin.

Copyright ©, 2013 Antje Jürgens (AJ)

8. März 2013

POLLACK, RACHEL: TAROT WEISHEIT – Spirituelle Lehren und praktisches Wissen

Filed under: Esoterik,Fach- & Sachbuch — Ati @ 17:38

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Königsfurt-Urania Verlag
ISBN-13: 9783868265200
ISBN-10:
3868265201
Sachbuch, Esoterik
10/2009
Broschiert, 508 Seiten
Neupreis [D] 25,90 €

Verlagsseite
Autorenseite

 

In meinem Regal steht der mittlerweile mehrfach von mir gelesene Roman Godmother Night, für den Rachel Pollack 1997 den World Fantasy Award bekam. Darin geht es um zwei Frauen und ihre gemeinsame Tochter, deren Geschichte an ein Märchen der Brüder Grimm angelehnt ist. Bis gerade eben habe ich die Autorin dieses Romans aus unerfindlichen Gründen nicht mit der Rachel Pollack in Verbindung gebracht, die in Tarotkreisen als Expertin gilt und aus deren Feder das gerade vor mir liegende Buch Tarot Weisheit – Spirituelle Lehren und praktisches Wissen stammt. Tatsächlich handelt es sich dabei jedoch beide Male um die 1945 in Brooklyn geborene Autorin und Comic-Zeichnerin, die an der SUNY Englisch unterrichtete. Ihre Bücher, allein ein Dutzend widmen sich dem Thema Tarot, wurden in 14 Sprachen übersetzt.

Doch zurück zu dem bereits 2009 bei Königsfurt-Urania erschienenen Buch, das sowohl durch sein Format als auch durch seinen Inhalt auffällt. Mit den eher unüblichen Maßen 22,8 x 19,2 cm und seinen prall gefüllten 508 Seiten ist es ein richtiger Wälzer. Monochrome Zeichnungen, sowohl der Kartenmotive als auch in Form sonstiger Illustrationen ergänzen die Texte von der ersten bis zur letzten Seite.

Es handelt sich dabei um einen Ratgeber ebenso wie um eine Deutungshilfe, die alle wichtigen klassischen Tarot-Interpretationen bietet. Auch detailliertes Wissen für Beratung und Deutung kommen, ebenso wie neue Fakten über die Tarot-Geschichte nicht zu kurz. Legemuster und konkrete Praxistipps für Orakel, psychologische Deutung, magische Erlebnisse und spirituelle Entwicklung bleiben ebenfalls nicht außen vor.

Gut strukturiert und mit klaren Beschreibungen, wodurch die verspielte, liebevoll-aufwendige Illustration umso mehr auffällt, widmet sich die Autorin den Karten, ihren historischen Bedeutungen und ihrer eigenen Interpretation dazu, dem Deutungswandel der Jahrhunderte. Philosophische Betrachtungen runden das Ganze ab. In der Regel über ein Dutzend Seiten offenbaren ausführlich Informatives über die Karten der großen Arkana. Bei den Karten der kleinen Arkana ist es noch eine Doppelseite, ausführlich sind die in diesen beiden Seiten enthaltenen Informationen dennoch. Hofkarten werden ebenso nachvollziehbar vorgestellt, wie die Farbreihen der Kleinen Arkana. Das alles geschieht nicht auf trockene Art, sondern unterhaltsam und spielerisch leicht. Authentisch und modern, ohne die Vergangenheit aus den Augen zu verlieren, kann man an diesem gelebten Erfahrungsschatz teilnehmen, lernen und praxisnah umsetzen. Auch mit einigen seltsam anmutenden und doch überraschend häufig anzutreffenden Vorurteilen räumt Pollack auf.

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Tarot beinhaltet keine geheimen Wahrheiten, doch es kann uns helfen, unerkannte oder bisher nicht beachtete zu erkennen. Tarot Weisheit kam etwa ein viertel Jahrhundert nach Pollacks erstem Werk Tarot – 78 Stufen der Weisheit heraus. Sie fasst darin ihre Erfahrungen aus vier Jahrzehnten zusammen. Die beinhalten auch Kabbala, Numerologie und altes mythisches Wissen. Die Art und Weise, wie sie dieses Wissen in ihrem Buch verarbeitet hat, macht es zu einem fundierten Nachschlagewerk, aus dem jeder, der sich schon länger mit Tarot beschäftigt, neue Anregungen und Gedankenansätze ziehen kann. Zugleich ist es aber auch ein Must-have für Tarot-Neulinge, da Pollack ihr gelebtes Wissen gleichermaßen unterhaltsam wie tiefgründig teilt und spielerisch-ernst vermittelt. Tarot-Bücher gibt es zuhauf, Tarot Weisheit dürfte eins der Bücher sein, die zeitlos verständlich sind. Durchdacht und gelungen, wie es ist, werde ich es sicher noch oft zur Hand nehmen.

Copyright ©, 2013 Antje Jürgens (AJ)

7. Februar 2013

SINGH, RAJINDER: HEILENDE MEDITATION

Filed under: Esoterik,Fach- & Sachbuch — Ati @ 14:35

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Königsfurt-Urania Verlag
ISBN-13:
9783868261196
ISBN-10:
3868261192
Sachbuch
5. Auflage 2012
Hardcover, 208 Seiten
[D] 11,90 €

Verlagsseite 

 

Der Dalai Lama schätzt Rajinder Singhs Beitrag zum angestrebten Ziel des Friedens, wie man auf der Rückseite des Buches lesen kann. Eine Bekannte fragte nach einer kleinen Stöberaktion in meinem SuB, was denn Meditation mit Frieden zu tun haben könnte. Schließlich sei Meditation zur inneren Zentrierung auch Trainingsbestandteil diverser asiatischer Kampfsportarten und diene dem Sammeln von Kräften, die wiederum nicht immer und allzeit friedlich gegen andere eingesetzt werden könnten.

Das stimmt natürlich. Doch dem setze ich persönlich entgegen, dass viele Dinge und Praktiken auf völlig gegensätzliche Weise genutzt werden können. Abgesehen davon, dass mir zum Zeitpunkt des Gespräches nicht bekannt war, ob der Dalai Lama die eben zitierte Aussage im Bezug auf Singhs Organisation der Wissenschaft, seinem Vorsitz bei der Konferenz zur Einheit der Menschen oder als Präsident der Weltreligionskonferenz (um nur einige seiner Tätigkeitsfelder zu nennen) machte oder sich dabei eher auf diverse Auszeichnungen oder auf Singhs Vortragsreisen oder die in über 50 Sprachen übersetzte Bücher und Artikel zu spirituellen Themen bezog, dachte und denke ich, dass Meditation sehr viel mit Frieden zu tun haben kann. Und zwar nicht nur mit dem inneren Frieden, den man erfreulicherweise mit etwas Zeitaufwand und Übung schnell erreichen kann. Durch Meditation erreichen wir unter anderem Klarheit, Glück und Freude. Wer jedoch all dies (fortgesetzt) erlebt, wird nach außen hin gar kein Verlangen haben zu intrigieren und negative Gefühle verbreiten. Wer mit sich selbst im Reinen ist, braucht sich nicht permanent zu beweisen. Wer sich nicht permanent zu beweisen versucht, gerät seltener in Konflikt mit anderen. Und die Vermeidung von Konflikten wiederum dient dem allgemeinen Frieden.

Doch abgesehen davon geht es ja im Buch, wie der Titel verrät, um die heilende Kraft der Meditation. Wir leben in einer Gesellschaft, in der Anerkennung durch materiellen Erfolg definiert wird. Dies wiederum wird fälschlicherweise allzu oft mit Glück gleichgesetzt. Weil wir wirkliches Glück so jedoch nicht finden, streben wir nach immer mehr und mehr und vergessen allzu leicht, was wirklich wichtig ist. Negativer Stress, entstanden aus der Angst zu versagen und dadurch resultierendem permanentem Leistungsdruck, bestimmt unseren Alltag, raubt vielen den Schlaf und die Gesundheit. Ein Teufelskreis, denn genau das verursacht wiederum neuen Druck, weil man dann vielleicht tatsächlich nicht mehr mithalten kann. Das Streben nach mehr und das eigene vermeintliche Versagen wiederum führt zu Neid und teilweise Missgunst und worauf dies bisweilen hinauslaufen kann, offenbart uns ein einfacher Blick in die Welt.

Innehalten tut not. Etwa mit Meditation. Obwohl Meditationen allein natürlich noch keine Probleme lösen können, helfen sie beim Finden von Problemlösungen. Beispielsweise durch das Erkennen neuer Perspektiven. Religionsübergreifend und auf unterschiedliche Art in aktiver oder passiver Form ausgeübt, dienen sie der spirituellen Entwicklung, geistig der aktiven Aufmerksamkeitssteuerung und dem passiven Loslassen.

Die Suche nach der richtigen Meditationsform dauert vielleicht etwas. Aber sie lohnt sich. Denn während Meditation noch vor wenigen Jahren von vielen als esoterische Spinnerei abgetan wurde, weiß man heute um die neurologische Messbarkeit ihrer Wirkung und die positiven Effekte auf Herzschlag, Atmung und Entspannung. Und das ist längst noch nicht alles. Längst hat sie im Zusammenspiel mit schulmedizinischen Therapien Einzug in das Leben vieler gehalten. Dabei muss man keineswegs erst mal krank geworden sein, um Meditation für sich zu entdecken, denn tatsächlich wirkt sie auch präventiv. Von den positiven Auswirkungen auf unsere Konzentrationsfähigkeit, unser logisches Denken und die innere Ruhe ganz abgesehen.

Singhs Praxisbuch Heilende Meditation bietet allen Suchenden eine gute Hilfestellung, geht er doch auf explizit-anschauliche Weise auf Bedeutung und Umsetzung einer ebenso altbewährten wie einfachen Meditationsform ein. Doch mit den darin enthaltenen wissenswerten Informationen und philosophischen Denkanstößen ist es auch für all diejenigen empfehlenswert, die ihre Meditationsform schon gefunden haben oder einfach neugierig sind. Der Autor schreibt die heilende Wirkung der Meditation dem Umstand zu, dass jedem von uns Heilkraft innewohnt, dass wir alle mit einem energetischen Licht- und Klangstrom in Verbindung stehen. Durch Meditation gelangen wir bewusst in Kontakt mit dieser Energie und können von ihr profitieren. Daran mag man glauben oder nicht, doch was schadet sozusagen ein Selbstversuch?

Und schon komme ich wieder auf den Frieden. Das liegt auch daran, dass das Buch zwischen dem Vorwort des Dalai Lamas und dem Schlusskapitel über den Autor in drei Teile, mit neun bzw. sechs und vier Unterkapiteln, gegliedert ist: innerer Friede, persönliche Transformation, äußerer Friede. Frieden in der Welt beginnt nicht mit einer Entmilitarisierung, er beginnt bei uns. In uns. Mit der inneren Heilung, der Selbst-Heilung, mit unserem inneren Frieden. Es nützt ja auf Dauer auch nichts, nur Schüssel und Töpfe unter ein leckes Dach zu stellen, wenn niemand die Löcher darin abdichtet. Die ab Seite 31 von Singh beschriebenen Übungen sind leicht nachvollziehbar formuliert und lassen sich auf einfache Art und Weise in den Alltag integrieren. Schnell wird klar, der Autor weiß, wovon er spricht. Der 1946 in Indien geborene Computer- und Kommunikationswissenschaftler begeistert seit Jahren weltweit die Besucher seiner Seminare und Leser seiner Bücher und hat an der Errichtung zahlreicher Meditationszentren mitgewirkt. Sein gesammeltes Wissen präsentiert er nicht auf eine mystisch-verklärte Weise, sondern auf moderne, ansprechende Art.

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Heilende Meditation in die Hand nehmen, lesen, nachdenken, ausprobieren. Selbst dann, wenn man nur die Entspannung aus der Meditation für sich verbuchen kann, lohnt sich der gerade erwähnte Selbstversuch. Ich möchte dem Buch fünf von fünf Punkten geben und werde es sicherlich noch öfter zur Hand nehmen.

Copyright ©, 2013 Antje Jürgens (AJ)

23. Januar 2013

FIEBIG, JOHANNES (Hg.): WEGBEGLEITER FÜR MAGISCHE ZEITEN

Filed under: Esoterik,Fach- & Sachbuch — Ati @ 15:59

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Königsfurt-Urania Verlag
ISBN-13: 9783868265385
ISBN-10: 3868265384
Sachbuch, Esoterik
Ausgabe 02/2012
Buch- und Kartenset im Stülpkarton bestehend aus:

1 Buch, broschiert, 160 Seiten (Tarot für magische Zeiten )

1 Jahrbuch (immerwährender Kalender-Mondkalender bis 2024), broschiert,192 Seiten

Tarot Deck: 78 Waite-Karten / Format: 43 x 68 mm

[D] 24,99 €

Verlagsseite

Im Programm des Königsfurt-Urania Verlags findet man neben Kochbüchern, Praxisbüchern über Ayurveda, Träume und Farben, Buch- und Kartensets über Kräuter oder Schüßler-Salze auch zahlreiche Märchenbücher. Ein weiterer wesentlicher Bestandteil des Verlagsprogrammes umfasst Angebote zu esoterischen Büchern, Kartendecks und Zubehör.

Es ist bald 30 Jahre her, da kam das erste Tarot-Buch des Autoren- und Verlegerpaares Fiebig/Bürger auf den Markt. Damals gab es trotz stetig wachsendem Interesse daran nur wenige Bücher zu diesem Thema auf dem deutschen Buchmarkt. Seither hat sich eine Menge getan, woran der Königsfurt-Urania Verlag bzw. das Verlegerpaar maßgeblich beteiligt sein dürfte, zählen sie doch weltweit zu den erfolgreichsten Tarot-Autoren.

Bereits im Oktober 2011 erschien das im aktuell vor mir liegenden Buch-Karten-Set enthaltene Tarot für Magische Zeiten von Rachel Pollack und Johannes Fiebig. Es enthält einen Gastbeitrag des sich ebenfalls mit Tarot beschäftigenden Astrologen Ernst Ott.

Entgegen des um diese Zeit gerne angekündigten drohenden Weltuntergangs oder des ebenso eifrig versprochen Aufstiegs in höhere Sphären befassten sich die Autoren darin unter anderem mit der genauso spirituellen wie irdischen Perspektive bis ins Jahr 2024 und präsentieren eine ausführliche, anschaulich beschriebene und leicht nachvollziehbare Einführung in die Welt des Tarots bzw. in den praktischen Umgang damit.

Das informative und liebevoll gestaltete Buch ist mehr als ein Tarot-Lehrbuch und lässt sich leicht lesen. Es ist kurzweilig geschrieben, da sowohl die beiden Hauptautoren als auch der Gastautor in seinem Beitrag verschiedene Ansätze verfolgen, um in den Zeiten des Wandels kreativ-individuelle Lösungen für etwaige Probleme zu finden. Überlieferte und neue Sichtweisen des Tarots werden verglichen, die unterschiedlichen Ansätze widersprechen sich nicht. Zudem werden aktuelle Geschehnisse der vergangenen Jahre schlüssig eingeflochten.

Im ersten Buchteil Wegbegleiter des Wandels gehen die Autoren auf Geschichte, Aufbau und Bedeutung des Tarots ein. Sie lassen aber auch die anstehenden Umbrüche und ihre Sicht auf bereits geschehene Ereignisse (wie etwa den 11. September 2001) nicht außen vor. Dann kommt der Astrologe Ernst Ott im Kapitel Pluto im Steinbock, 2008-2024, zu Wort, bevor Legevarianten und Praxistipps diesen Buchteil beenden. Die Legesysteme und Praxistipps stammen von Pollack, Fiebig erklärt darüber hinaus beispielbezogen, wie wichtig es ist, auf kleine Details zu achten, da diese neue Entdeckungen und Herausforderungen in sich bergen.

Anschließend, im Teil Tarot für Magische Zeiten werden dann (wie vom Königsfurt-Urania Verlag bereits aus anderen Titeln positiv bekannt) ab Seite 59 die einzelnen Karten erklärt. Man kann auf je einer halben Seite ihre Beschreibung nachlesen, aber auch ihre Deutungs- und Umkehrdeutungsmöglichkeit sowie den Rat, was zu tun ist.

Im dritten Buchteil, ab Seite 99, geht es dann um die Qualität der Zeit. Hier wird auf die zwölf Monate (beginnend im März) eingegangen. Jedem der 12 Monate bzw. der insgesamt 36 astrologischen Dekaden sind verschieden Zeitqualitäten und Tarotkarten zugeordnet – eine Hofkarte und zwei Karten aus dem Großen Arkana jeweils dem Monat bzw. Sternzeichen an sich, jeder der drei Dekaden eines Monats wiederum eine Karte aus dem Kleinen Arkana. Die Zeitqualitäten von der Zeit des Anfangens über die Zeit des Bewusstwerdens und Erwachens, der Zeit des Wandels und des Erntens bis hin zur Zeit der Leidenschaften werden so klar veranschaulicht erklärt und interpretiert und enthalten einen Magischen Rat.

Heutzutage gibt es unzählige Tarot-Kartendecks und jeder kann sich grundsätzlich das Deck heraussuchen, das ihn am meisten anspricht. Das dem Wegbegleiter für Magische Zeiten-Set beigelegte Waite-Kartendeck ist formatbedingt, etwas ungewöhnlich und gewöhnungsbedürftig. Doch Größe und Motiv sind Geschmackssache und wer möchte, kann die Karten ja eventuell austauschen. Wer sich ein wenig mit Tarotkarten auskennt, weiß, dass das von Arthur Edward Waite und der amerikanischen Künstlerin Pamela Colman Smith entworfene und 1909 erstmals publizierte Kartendeck mit wenigen Farben auskommt. Es ist durchaus fein gezeichnet, wirkt aber etwas comicartig. Dieses Deck unterschied sich von früheren Decks, weil die Zahlenkarten (vermutlich durch Smith initiiert) erstmals szenisch bebildert leichter gedeutet werden konnten. Waites Kartendeck hat nicht nur die meisten Nachahmer, es gibt zudem zu keinem anderen Deck so viele Bücher.

Das dem Set ebenfalls beigefügte 192 Seiten starke Jahrbuch Magischer Begleiter ist mehr als ein Kalender. Abgesehen davon, dass der gleich auf der ersten Seite angegebene Zeitraum 2012 – 2024 darauf hindeutet, dass es ein Dauerkalender ist, der dennoch als Tages- oder Wochenkalender genutzt werden kann, kann man auch in zahlreichen Informationsblöcken schmökern. Neben astrologischen Angaben zu den hier geläufigen Tierkreiszeichen findet man auch Wissenswertes zum Chinesischen Horoskop. Aber auch zu heidnischen, christlichen oder jüdischen Bräuchen und Feiertagen. Kurz wird umrissen, wie man mittels Tarot Magie praktisch erleben kann. Wie bereits im zum Set gehörenden Buch Tarot für Magische Zeiten beginnt auch hier das Jahr im März und es wird auf die Zeitqualitäten der astrologischen Dekaden eingegangen. Die Mondphasen bleiben ebenfalls nicht unerwähnt. Ein Adressteil rundet, wie in vielen Taschenkalendern, das Jahrbuch Magischer Begleiter passend ab.

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Der Wegbegleiter für Magische Zeiten ist eine gelungene Zusammenstellung für Neulinge und für diejenigen, die sich schon länger mit Karten beschäftigen. Liebevoll und informativ aufgemacht verdient es die volle Punktzahl.

 

Copyright ©, 2013 Antje Jürgens (AJ)

28. November 2012

Tutschkow, Swetlana Alexandrowna: Russisches Zigeuner-Orakel

Filed under: Buch- & Sammelreihe,Esoterik — Ati @ 13:23

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Königsfurt-Urania Verlag GmbH
ISBN-13: 9783868267341
ISBN-10: 3868267344
Esoterik
Neuausgabe 2012
Set im Stülpkarton, Buch broschiert, 176 Seiten und 25 Karten
[D] 14,99 €

Verlagsseite

Ein Bekannter von mir liest täglich sein Horoskop und ist auch ganz scharf darauf, gegen Jahresende solche für das gesamte folgende Jahr (etwa die in der Fernsehzeitung und diversen Monatszeitschriften) zu studieren. Ich schreibe bewusst studieren, denn wenn man sich hoch konzentriert in die Dinger vertieft, kann man das nicht anders nennen. Dennoch wird er aller Voraussicht nach einen Schreikrampf bekommen, wenn er eine meiner neuesten Errungenschaften mitbekommt. Nach eigenen Aussagen hält er es nämlich eher wie Doris Day in ihrem Song Que sera, sera, wo irgendwo die Textzeile „the future’s not ours to see“ kommt. Esoterische Spinnereien wie Kartendecks oder Pendel kann er deswegen überhaupt nicht ab.  

Die Errungenschaft ist ein weiteres Set aus der Bibliothek der Orakel von Königsfurt-Urania. Jedes der Sets ist ein optischer Leckerbissen mit dazu passenden, ausführlichen Informationen und entsprechendem Handwerkszeug (Karten, Pendel, etc.), sodass sowohl Anfänger als auch Geübte damit experimentieren oder arbeiten können. Auch das gerade vor mir liegende Russische Zigeuner-Orakel von Tutschkow ist so gehalten.

Diejenigen, die sich schon länger mit der Materie beschäftigen, werden bei Lesen des Titels Russisches Zigeuner-Orakel vielleicht etwas wie „da war doch mal was“ denken. Ein Buch und Kartendeck von Tutschkow wurde 1991 von HarperOne mit dem Titel Russian Gypsy Fortune Telling Cards herausgegeben. Eine deutsche Ausgabe erschien dann erstmalig 1993, eine weitere 2006 – beide bei AGM Müller AG Urania. Jetzt gibt es die mir vorliegende Neuausgabe aus dem Hause Königsfurt-Urania. Oder vielleicht kennen ja auch einige entsprechende Orakel-Karten von Vadim Tschenze oder die sogenannten Seni Horoskop-Orakelkarten, die auf Wallensteins Hofastrologen und Berater Giovanni Battista Senno, kurz Seni, zurückgehen und als eine der reizvollsten astrologischen Überlieferungen des Abendlandes gelten.

Doch zurück zum aktuellen Set. Das beinhaltet zunächst einmal die 25 quadratischen Karten. Diese messen 10 auf 10 Zentimeter, woran man sich beim Mischen eventuell erst einmal gewöhnen muss. Die Rückseite ist einheitlich schwarz-golden gestaltet und zeigt neben Ornamenten einen mittig angebrachten Stern und in den vier Ecken die Symbole Sonne, Herz, Kleeblatt und Mond. Die farbig gestalteten Vorderseiten sind optisch durch diagonale, ornamentale Streifen (passend zur Rückseite schwarz-golden) geteilt, sodass vier Dreiecke entstehen. Diese Dreiecke sind mit jeweils einem halben Symbol ausgefüllt.

Das Kartenlegen hat etwas von einem Puzzle, bei dem man nach dem Legen durch Drehen versucht, ein Gesamtbild aus zwei nebeneinanderliegenden Hälften herzustellen. Der Legeplatz bleibt dabei derselbe. Grundsätzlich könnten so 50 ganze Symbole entstehen. Praktisch ist das aber nahezu unmöglich. Auch bei diesem Deck kann man die Karten für sich, anwesende oder abwesende Personen legen und deuten, jedoch für ein und dieselbe Person nicht mehr als einmal täglich.

Nur die durch Drehung entstehenden ganzen Bilder werden gedeutet. Hierbei wird dann auch beachtet, ob das Motiv nach links, rechts, oben oder unten zeigt. Wer sich unschlüssig ist, wie er das etwa beim Sonnensymbol erkennen kann, dem wird das Ganze erleichtert. Auf den einzelnen Symbolen findet man einmal Zahlen, die das Nachschlagen im Buch vereinfachen, und Pfeile. Diese befinden sich (in einem kleinen Quadrat, Gold auf Schwarz) in der Mitte der Karten, sodass sie wiederum ein auf Spitze stehendes Quadrat ergeben. Ergeben zwei zusammengehörende Hälften ein ganzes Symbol, findet man die Pfeile dadurch links und rechts oder ober- und unterhalb des desselben.

Die 50 Symbole sind: Kavalier, Kleeblatt, Schiff, Haus, Feuerholz, Apfel, Schlange, Leichenwagen, Blumenstrauß, Sichel, Äste, Vögel, Knabe, Fuchs, Bär, Sterne, reiher, Hund, Burg, Wald, Berge, Straße, Mäuse, Herz, Ring, Buch, Brief, Hufeisen, Geld, Lilie, Sonne, Mond, Fisch, Eule, Anker, Händedruck, Engel, Dame, Pferd, Knoten, Katze, Waage, Krebs, Feuer, Schwein, Brücke, Dämonen, Hahn, Dolch und Brot.

In dem beiliegenden Handbuch wird darauf eingegangen, wofür die 50 Symbole stehen. Wie bei vielen anderen Karten auch ist dank der darauf befindlichen Zahlen ein schnelles Nachschlagen möglich. Die Optik kommt auch im Buch nicht zu kurz. Neben den Abbildungen der Symbole sind die einzelnen Seiten unten mit dem gleichen Ornament verziert, das sich auch auf dem Titelbild oder Stülpkarton findet, zusätzlich weitere Ornamente am Ende jeder Symbolbeschreibung.

Das Handbuch ist in zwei Teile gegliedert: Auf den ersten 30 Seiten finden sich allgemeine Informationen. Etwa über die Herkunft des Orakels, über das Wahrsagen der Zigeuner aber auch über die Geschichte der Familie der Autorin. Dann geht es allgemein um Legung und die innere Einstellung beim Legen.

Im zweiten Teil folgen dann die Symbole im Überblick. Auf jeweils drei Seiten erfährt man ausführlich etwas über die allgemeine und die sich aus der Liegerichtung ergebende Bedeutung und letztlich auch die Dauer des Einflusses. Hierbei hat Swetlana Alexandrowna Tutschkow besonderen Wert darauf gelegt, dass sowohl die russische mystische Seite wie auch die eher vernunftbetonte rationale Seite westlicher Leser nicht zu kurz kommt.

Fazit: Das zur Bibliothek der Orakel gehörende Set Russisches Zigeuner-Orakel ist wieder einmal wunderschön gestaltet und im stabilen Umkarton ebenso praktisch wie ansprechend aufzubewahren. Die Karten selbst heben sich von den üblicherweise erhältlichen Orakelkarten ab. Spannend anders lassen sie sich überraschend und leicht deuten. Das „und“ dazwischen habe ich jetzt bewusst gewählt, weil die Richtigkeit der bisher eingetroffenen Deutungen verblüffend für mich war. Wer Lust hat, Neues auszuprobieren, dem kann ich dieses Set getrost empfehlen, dem ich wieder einmal fünf von fünf Sternen geben möchte.

 

Copyright © 2012, Antje Jürgens (AJ)

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