Die Leselustige Ati's Rezi-Seite – Buchbesprechungen, Ankündigungen, etc.

26. Februar 2013

ROHRINGER, REGLINDIS: GARTEN-TIPPS & MEIN GARTEN-EINTRAGBUCH & SAMENTÜTCHEN

Filed under: Fach- & Sachbuch,Ratgeber — Ati @ 15:57

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Jan Thorbecke Verlag der Schwabenverlag AG
ISBN-13: 9783799507585 + 9783799502320
ISBN-10: 3799507582 + 3799502327
Ratgeber
Hardcover, 64 Seiten + 88 Seiten
[D] 8,99 € + 14,99 €

Samentütchen Kräuter ASIN: B00ADQDY18 – € 3,99
Samentütchen Blumen ASIN: B00ADQDXV4 – € 3,99
Samentütchen Gemüse ASIN: B00ADQDYU4 – € 3,99


Verlagsseite

 

Der Frühling steht an. Wer gerne im Garten arbeitet, dem juckt es jetzt vermutlich genauso stark in den Fingern wie mir. Schließlich kommt mit dem Frühling Farbe in unser Leben. Da ich unabhängig davon aber auch immer auf der Suche nach Mitbringseln bin, bin ich kürzlich über verschiedene Titel aus dem Hause Thorbecke gestolpert, die sich mit diesem Hobby befassen.

Das eine ist ein kleines Büchlein mit dem Titel Garten-Tipps. Auf 64 Seiten erhält man – wie der Titel schon verrät – allerlei Tipps und Informationen rund ums Gärtnern. Sie handeln vom richtigen Gießen ebenso wie von Schädlingen und Fressfeinden (so bezeichne ich Schnecken, weil die sich immer auf mein schönstes Gemüse stürzen). Aber auch Düngung, Fruchtfolge oder Pflanzen, die sich mehr oder weniger mögen, kommen nicht zu kurz. Wer wissen will, wie Kopfsalat als Giftanzeiger funktioniert, erfährt dies etwa auf Seite 52. Und das ist noch lange nicht alles. Je eine bis maximal zwei Seiten befassen sich mit einem Tipp. Einiges war mir davon bekannt, anderes nicht. Das Büchlein geht nicht allzu sehr in die Tiefe, doch das habe ich anhand der Seitenzahl auch gar nicht wirklich erwartet. Ein praktisches Nachschlagewerk ist es jedoch allemal, in dem Garten-Tipps teils mit einer handschriftlichen, teils einer maschinellen Schriftart dargestellt sind. Die verschiedenfarbigen Überschriften heben sich dezent von den übrigen zumeist grün dargestellten Texten ab. Sehr gut gefallen haben mir auch die Aufzählungszeichen in Form von Früchten, Insekten oder Blumen anstelle von sonst eher üblichen Punkten, Strichen oder auch Zahlen.

Wer die darin enthaltenen Ideen umsetzen und eventuelle Erfolge oder Misserfolge festhalten möchte, kann dies im 88 Seiten umfassenden Mein Garten-Eintragbuch tun. Es finden sich auch vereinzelte kleinere Gedichte, Sprichwörter oder Bauernweisheiten darin. Die größtenteils leeren cremefarbenen, griffigen Seiten des Buches laden jedoch dazu ein, sich Notizen zu machen. Diese sind nicht durchnummeriert, allerdings gibt es eine jahreszeitliche Unterteilung. So sind alle Frühlingsseiten grün umrandet, während sich die Umrandung im Sommer auf Rot, im Herbst auf Rot-Braun und im Winter auf Blau ändert. Auch die Illustrationen richten sich nach den Jahreszeiten. Findet man im Frühling beispielsweise unter anderem Gänseblümchen und im Sommer reife Früchte, so werden im Herbst buntes Laub oder etwa Pilze und im Winter Schneeflocken bzw. -kristalle dargestellt. Jede der Seiten ist ein wenig anders, während insgesamt alles miteinander harmoniert. Diesbezüglich meinte einer meiner Brüder, dass ein ganz einfacher Collegeblock es doch sicher genauso tut. Stimmt natürlich, doch muss ich gestehen, dass mir anhand der Gestaltung Einträge in Mein Garten-Eintragbuch mehr Spaß machen und unabhängig davon die stabile Buchbindung für mich ein glasklarer Vorteil gegenüber einer Collegeblock-Alternative ist. Abgesehen davon macht das Buch beim Verschenken natürlich mehr her.

Wenn dann die Umsetzung der in Garten-Tipps enthaltenen Anregungen und das eigene gärtnerische Bemühen Erfolg zeigen, kann man mithilfe des Thorbecke Verlags die Samen ordentlich eintüten, damit man auch im kommenden Jahr etwas davon hat. Je 5 gleiche Samentütchen aus gelacktem Papier zum Beschriften und Selbstbefüllen mit Blumen-, Kräuter– oder Gemüsesamen sind in einem Päckchen enthalten, die man für 3,99 € erwerben kann (ASIN: B00ADQDXV4, B00ADQDY18, B00ADQDYU4).

Egal ob Garten-Tipps, Mein Garten-Eintragbuch oder Samentütchen – alles wurde von Reglindis Rohringer auf verspielte Art illustriert. Alles ist liebevoll aufgemacht und passt sehr gut zueinander, wobei man alles für sich einzeln erwerben muss – ein richtiges Set gibt es nicht. Und obwohl etwa mein Vater gleich nach den Samentütchen griff und ein Päckchen für sich beanspruchte, werden sich insgesamt vermutlich eher Frauen als Männer von allem angesprochen fühlen.

Rohringer lebt heute, nach Grafikschule und Kunstakademie in Italien, wieder in Deutschland. Der Stall eines ehemaligen Bauernhauses wurde zu ihrem Wohnhaus umgebaut und ist von einem großen Garten umgeben.

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Die ersten Seiten von meinem eigenen Mein Garten-Eintragbuch sind bereits mit Notizen versehen, während 3 Päckchen mit Samentütchen friedlich in einer Schublade verstaut auf ihre Befüllung hoffen. Ihre Chancen stehen gut, da ich einige Anregungen umzusetzen gedenke, die ich in Garten-Tipps gefunden habe. Und als Mitbringsel kam auch alles gut an. Einen die Bekannte, die ebenfalls gerne gärtnert, hat sich über verspielt-liebevolle Gestaltung der beiden Bücher sehr gefreut.

Copyright ©, 2013 Antje Jürgens (AJ)

 

2. Februar 2013

Wendy Wunder: Flamingos im Schnee

Wunder: Flamingos im Schnee
ISBN-13: 978-3442313235                                                 Goldmann Verlag 03/2013

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Inhalt laut Verlagsseite

Dieses Buch wird dich zum Lachen und zum Weinen bringen und dazu, das Leben zu lieben.

Campbell Cooper würde gern ein normales Leben führen, aber die Diagnose Krebs hat ihr den Alltag genommen. statt sich wie jeder andere Teenager in ihrem Alter zu vergnügen, verbringt sie Tage und Wochen im Krankenhaus. Ihre Chancen stehen schlecht, das weiß sie, und an Wunder hat sie noch nie geglaubt. Ihre Mutter ist da anders. Als diese von einer Stadt in Maine hört, in der auch die unmöglichsten Dinge wahr werden, packt sie Campbell und den halben Hausstand zusammen und macht sich auf den Weg dorthin. Und tatsächlich gibt es in Promise Merkwürdiges zu sehen: Schnee im Sommer, Regenbogen ohne Regen und eine Schar Flamingos. Doch Campbell lässt sich so schnell nicht überzeugen. Erst als sie Asher kennenlernt und langsam beginnt, ihr Leben wieder zu genießen, scheint fast alles möglich …

Zwischenzeitlich bestellt – Buchbesprechung folgt

15. Januar 2013

HÖFLER, HEIKE: ATEM-ENTSPANNUNG – Soforthilfe bei inneren und äußeren Spannungen – Über 70 einfache Übungen zum Lockerwerden

Filed under: Fach- & Sachbuch,Gesundheit/Behandlung,Ratgeber — Ati @ 12:22

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TRIAS
ISBN-13: 9783830461401
ISBN-10: 3830461402
Ratgeber Gesundheit
1. Auflage 08/2012
Softcover, 112 Seiten
[D] 14,99
€

Verlagsseite
Autorenseite 

 

Es gibt sowohl Studien als auch Berichte von Menschen in Notsituationen (etwa nach einem Erdbeben), die belegen, dass ein Mensch ohne Nahrung mehr oder weniger problemlos einige Wochen hungern kann, sofern er genügend Flüssigkeit zu sich nimmt. Ohne Flüssigkeit wiederum beträgt die Überlebensdauer eines Erwachsenen im Schnitt etwa eine Woche im Maximum, soweit ich gehört habe (jedenfalls so lange er nicht an Diabetes Insipidus leidet und dabei ebenfalls ohne Medikamente auskommen muss). Der Freitaucher Stéphane Mifsud schaffte im Juni 2009 den Weltrekord im Zeittauchen und blieb 11 Minuten und 35 Sekunden unter Wasser. Luft hat ihm dabei natürlich nicht wirklich gefehlt, weil er sie zuvor eingesogen hat und trainingsbedingt über ein doppelt so großes Lungenvolumen verfügt wie sonst üblich. Im Schnitt kommt ein Mensch jedoch, wenn er Glück hat, gerade mal zwischen zwei und vier Minuten ohne Luft aus, wenn sie von jetzt auf gleich ausbleibt. Möglicherweise liegt es an dem Umstand, dass wir mit einem Atemreflex zur Welt kommen, doch die Wenigsten machen sich Gedanken über die ebenso selbstverständliche wie lebensnotwendige Tatsache, dass wir atmen müssen. Wer atmet bewusst und dann auch noch richtig?

In meinem eigenen Leben gab es gab einmal eine Zeit, in der mir die Luft förmlich ausging. Genau genommen war sie natürlich da, ich konnte nur nichts mit ihr anfangen, hustete, was das Zeug hielt, und brachte meinen Körper so in arge Bredouille. Irgendwann sagte mein Lungenfacharzt, dass ich damit einfach leben müsse. Für eine Nonkonformistin wie mich war das natürlich genau das gewesen, was meinen Widerspruchsgeist auf den Plan rief. Obwohl ich kurz darauf Blut zu husten begann, verließ ich mich fortan weniger auf die Ratschläge diverser Ärzte und suchte nach adäquaten Alternativen.

Im Zuge meiner damaligen Erkrankung musste ich das Atmen jedenfalls völlig neu lernen und kam unter anderem zum ersten Mal mit Atemgymnastik in Berührung. Dank diverser Kurse und Bücher wurde mir die Bedeutung des Atmens erst so richtig bewusst. Heute kann ich meinen Atem gezielt lenken, Stress damit bereits im Vorfeld ausschalten, quasi punktgenau und vor allem schnell entspannen. Ich kann Schmerzen und Müdigkeit bekämpfen, aber auch konzentrierter arbeiten. Lauter singen, länger tauchen, weiter laufen, leichter meditieren und noch vieles mehr. Damit allein bin ich natürlich nicht auf der 100%ig sicheren Seite. Es kann logischerweise auch immer wieder mal etwas Akutes vorkommen (etwa eine Bronchitis), doch Notfallspray, Cortison und sonstige Dauermedikation, all das gehört schon seit Langem nicht mehr zu meiner lebensnotwendigen Standardausrüstung.

Zum einen, weil man nie auslernt, zum anderen, weil ich immer noch mal ein Mittel oder einen neuen Weg suche, anderen Hilfestellungen für die Hilfe zur Selbsthilfe zu geben, landete im November letzten Jahres das gerade aktuell vor mir liegende Buch Atem-EntspannungSoforthilfe bei inneren und äußeren Spannungen – Über 70 einfache Übungen zum Lockerwerden in meinen Händen. Heike Höfler, die in Trossingen lebende Autorin, hat über TRIAS schon die Bücher Entspannungstraining für Kiefer, Nacken und Schulter sowie Fitness-Training fürs Gesicht herausgebracht und arbeitet als Sport- und Gymnastiklehrerin. In ihrem im August erschienenen Buch geht es um Atmung und wie sie dazu eingesetzt werden kann, mehr Lebensqualität und Kraft durch gezielte Atem-Entspannung zu erreichen. Wie der Titel verrät andeutet, muss man natürlich gar nicht erst krank sein, um sich die positive Kraft der richtigen Atmung zunutze zu machen.

Einem bahnbrechend neuen Thema widmet sich die Autorin damit nicht. Auch hat sie keine einmalige Patentlösung für ewige Jugend und Gesundheit, von der Schönheit ganz zu schweigen, parat. Lohnt es sich trotzdem für Neulinge oder LeserInnen, die sich bereits länger mit der Materie beschäftigen, einen ausführlichen Blick ins Buch zu werfen?

Eindeutig ja. Das Informationsspektrum ist breit gefächert, leicht verständlich und gut erklärt, ohne trocken-wissenschaftlich präsentiert zu werden. Längere Texte sind durch Praxistipps und Kurzinfos aufgelockert. Natürlich ist grundsätzlich noch thematisches Ausbaupotenzial vorhanden, die 112 Seiten des Buches sind jedoch bereits prall mit allerlei Wissenswertem gefüllt und der Universalkönner Atem wird von mehreren Seiten in seiner körperlich und geistigen Wirkung ebenso wie die Konzentration auf das Innere beleuchtet.

Hinzu kommen die im Untertitel angesprochenen Übungen. Nach Inhaltsverzeichnis und Vorwort folgen drei größere Kapitel. In Energiequelle Atmen findet man grundsätzliche Informationen, in Entspannt Atmen ab Seite 35 Basisübungen und in Entspannungsprogramme ab Seite 81 ganze Übungsfolgen. Ein Sachwortverzeichnis rundet das Buch schließlich ab. Die Kapitel sind mit zahlreichen Fotos, die u. a. auch die Übungen erleichtern, gestaltet. Farbige Vorschaltseiten grenzen die Kapitel gut voneinander ab.

Interessierte LeserInnen erfahren, sofern sie es noch nicht wissen, dass die avisierte Atem-Entspannung nicht nur über atemgymnastische Übungen zu erreichen ist. Akupressur, Gähnen, Lachen, Reinigungs- oder Farbatmung und heilende (Atem-) Töne werden ebenso angesprochen wie unterstützende Helfer (ätherische Öle). Es gibt Übungen im Sitzen, Gehen, Stehen oder Liegen. Mal wird geklopft, mal wird sich gedehnt. Mal atmet man laut, mal leise. Mal tief, mal weniger tief. Alles ist sehr gut und leicht nachvollziehbar erklärt. Was mir sehr gut gefallen hat: Bereits auf der vorderen Innenseite des Buchumschlags findet man ein Kurzprogramm zur Entspannung.

Praktischerweise kann grundsätzlich jeder fast immer und überall eine oder mehrere diese Übungen ausführen, egal ob jung oder alt, krank oder gesund. Die beiden wichtigsten Bestandteile (unseren Körper und Atemluft) haben wir ja stets dabei. Wer Höflers Anregungen befolgt, wird sukzessive das tun, was das eigentliche Ziel des Buches ist: Die gewonnenen Erfahrungen vertiefen, in der täglichen (Atem-)Praxis umsetzen und Lebensqualität gewinnen.

 

Wer sich noch nie intensiver mit seiner Atmung beschäftigt hat, sollte den Selbsttest auf den Seiten 32 und 33 durchführen, bevor er mit den Übungen beginnt, und sich einfach einmal überraschen lassen, wie viel man bei so etwas Selbstverständlichen wie Luft holen falsch machen kann.

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Man muss, wie vorher bereits erwähnt, nicht krank sein, um das Atmen neu zu lernen. Besser ist es, es gar nicht erst so weit kommen zu lassen. Auf viele Dinge haben wir keinen Einfluss. Auf unseren Atem bzw. unsere Atemtechnik jedoch schon. Es lohnt sich auf alle Fälle es zu probieren, denn bereits der Entspannungseffekt ist herrlich. Atem-EntspannungSoforthilfe bei inneren und äußeren Spannungen – Über 70 einfache Übungen zum Lockerwerden ist ein informatives, gut aufgebautes und ansprechend aufgemachtes Praxis-Handbuch für Neulinge und jene, die ihr Wissen auffrischen möchten. Ich möchte Heike Höflers Buch  fünf von fünf Punkten geben.

Copyright ©, 2013 Antje Jürgens (AJ)

12. Januar 2013

SCHÜRMANN, MARC & JOLYNE: URLAUB MIT DEINEN ELTERN HALTE ICH FÜR KEINE GUTE IDEE 222 Dinge, die Liebespaare sich mal sagen sollten

Filed under: Fach- & Sachbuch,Ratgeber — Ati @ 15:51

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blanvalet
ISBN-13:
9783442380213
ISBN-10:
3442380219
Ratgeber Beziehungen
1. Auflage 11/2012
Taschenbuch mit Klappenbroschur, 192 Seiten
[D] 8,99 €


Verlagsseite

 

Etwa 38 Stunden nach dem ersten Kuss, 11 Tage nach der ersten Begegnung, und damit 18 Tage nach der ersten Mail, wurde der Sohn von Marc und Jolyne Schürmanns gezeugt, wenn man den Ausführungen des Autors glauben darf, die er unter anderem auf NEON.de kundtut. Darüber hat der 1976 geborene Textchef der Zeitschrift NEON ein Buch mit dem Titel Von null auf Papa geschrieben. Auch seine 1982 geborene Frau Jolyne Schürmann ist Journalistin und freie Comedy-Autorin. Aus ihrer Feder stammt beispielsweise der Ratgeber 200 Tricks für ein besseres Leben.

Das Kind der beiden entstand also quasi vor der richtigen Beziehung. Klingt natürlich im Grunde genommen unüberlegt, doch das macht die Beziehung ja nicht unbedingt schlechter, zumal genau dieses Kind heute quicklebendig ist. Die beiden sind zudem zwischenzeitlich nicht nur verheiratet, sondern haben auch ein zweites Kind und mittlerweile auch ein gemeinsames Buch herausgebracht.

Dabei handelt es sich um den bei blanvalet erschienen Ratgeber Urlaub mit deinen Eltern halte ich für keine gute Idee – 222 Dinge, die Liebespaare sich mal sagen sollten. Auf 192 Seiten geht das Autorenduo darin auf Dinge ein, die sich Liebespärchen selten bis gar nicht sagen, obwohl besagte Dinge durchaus einmal ausgesprochen werden sollten. Denn unweigerlich kommt nach den ersten Schmetterlingen im Bauch und dem wackligen Gefühl in den Knien der Tag, an dem die rosarote Brille runterfällt und einem prompt Macken am bislang bedenkenlos angehimmelten Partner auffallen. Und je länger man die mit zusammengebissenen Zähnen hinnimmt, desto eher können sich manche Scheidungsanwälte hinterher freuen.

Nach dem Vor- und vor dem Schlusswort widmen sich die Schürmanns in 15 Kapiteln den Themen

·      Freizeitstress

·      Andere Männer, andere Frauen

·      Im Büro

·      In Feierlaune

·      Der Wirtschaftsteil

·      Bin ich schön?

·      Die Quadratur des Freundeskreises

·      Vier Wände und alles dazwischen

·      Alte Liebe rostet nicht?

·      Sehr witzig!

·      Du kannst mich mal …

·      Schwiegermuttermilch

·      Das Kreuz mit der Politik

·      Kinderkram

·      Und nun zum Sex

Jeweils eingangs des Kapitels kann man eine kleine thematisch passende Geschichte lesen, dann folgen Ich-liebe-dich-aber-Seiten, auf denen kleine Macken und Dinge – wie der Buchuntertitel verrät 222 Stück an der Zahl – genannt werden. Dabei greift das Autorenduo nicht nur auf die eigenen Erfahrungen zurück, sondern auch auf Interviews mit anderen Paaren.

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Beziehungen sollen ja harte Arbeit sein. Ratgeber können diese etwas erleichtert. Urlaub mit deinen Eltern halte ich für keine gute Idee – 222 Dinge, die Liebespaare sich mal sagen sollten liest sich leicht verständlich, präsentiert eine an sich ernsthafte Thematik spielerisch leicht und ist eher amüsant aufgemacht. Die Fragen stehen natürlich nur stellvertretend für das, was einem womöglich persönlich so auf der Seele brennt und können nur als Anregung verstanden werden. Allerdings eher für Pärchen, die sich noch nicht so lange kennen. Darauf verweist schon passend die Inhaltsangabe (Zitat: 222 Dinge, die man einander mal sagen sollte – und zwar solange alles noch rosarot aussieht). Leser, bei denen es in der Beziehung schon kriselt, werden vermutlich wenig bis keine Freude daran haben, weil der Ratgeber eher auf Prävention statt Schadensbegrenzung abzielt. Trotz Ratgeber-Charakter eher ein Lesequickie, der drei von fünf Punkten von mir bekommt.

Copyright ©, 2013 Antje Jürgens (AJ)

5. Januar 2013

Dr. Danz, Antonie: Alles wird schwerer – ICH NICHT! Das Kochbuch für die Frau ab 40

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TRIAS
ISBN-13: 9783830461586
ISBN-10: 3830461585
Kochbuch
1. Auflage 08/2012
broschiert, 134 Seiten
[D] 17,99 €

Verlagsseite
Autorenseite 

 

Das leidige Thema Figur … Meiner Meinung gibt es das ja erst seit Erfindung von Food-Designern und Diäten, von Ernährungswissenschaftlern und den bösen Kalorien, die nachts kommen, um unerkannt die Kleidung enger zu nähen. Dabei wurden letztere ursprünglich Mitte des 19. Jahrhunderts eigentlich nur deshalb eingeführt, um herauszufinden, was der Mensch so täglich an Energie benötigt, um Leistung zu bringen. Einfach weil man in Zeiten knapper Vorräte errechnen wollte, wie viel Geld in eine Minimalversorgung investiert werden musste.

Doch Spaß beiseite. Übergewicht macht krank und immer mehr Menschen in der sogenannten zivilisierten Welt neigen zu starkem bis extremem Übergewicht. Sei es aus Bewegungsarmut bis gänzlichem Mangel daran. Wegen falscher bis fatal gesundheitsgefährdender Ernährung. Oder auch im Zuge einer (womöglich ernährungsbedingten) Krankheit. Und dann gibt es noch die altersbedingte Gewichtszunahme.

Eine gute Freundin zitiert, bevor sie mit Essen beginnt, mit einem wehmütigen Blick auf den dann vor ihr stehenden Teller oft den Spruch „Seit ich die 30 hinter mir habe, habe ich das Zeug eine Sekunde auf der Zunge und ein Leben lang auf den Hüften“. Normalerweise pflege ich darauf zu erwidern: „Kau doch einfach mal etwas ausgiebiger, dann hast du es länger auf der Zunge“. Allerdings muss ich zugeben, dass mit zunehmendem Alter Nahrungsmittel und Getränke ansetzen, die ich früher nicht mal andeutungsweise im Verdacht hatte, dass sie einem Übergewicht bescheren können. Die Pfunde mehren sich, egal wie diszipliniert man bzw. Frau sich beim Essen auch zurückhält.

Grundsätzlich kann, wer abnehmen will, auf eine Vielzahl an Abnehmplänen, Fertig-Diäten, Abnehmdrinks, Abnehmpillen und/oder Ratgebern zurückgreifen, egal ob jung oder alt. Wenn es dann nicht so recht klappen will mit dem Abnehmen, wenn der Jojo-Effekt mühsam losgewordene Pfunde noch zu verdoppeln scheint, wird oft zu schnell mangelnde Disziplin unterstellt. Denn ganz so einfach ist es manchmal dann doch nicht. Schon allein, weil die individuellen Bedürfnisse sich im Laufe unseres Lebens ändern. Neben Gewichtszunahme gibt es für die eine oder andere Frau dann auch noch so nette Nebensächlichkeiten wie Hitzewallungen und Müdigkeit, Völlegefühle oder Verstopfung und Ähnliches gratis dazu, weil der Körper bestimmte Nahrungsmittel nicht mehr so gut aufspalten kann und schlicht überfordert ist.

Tröstlicherweise habe ich gerade gestern erst gelesen, dass Menschen mit leichtem Übergewicht gesünder sind, also andere. Das erinnerte mich prompt an meine Internistin, die angesichts meiner Krankheitskarriere einmal anmerkte, dass ich längst nicht mehr am Leben wäre, wenn ich nicht so viel auf den Rippen gehabt hätte, als mein Körper anfing, verrückt zu spielen. Das ist aber ein sattes viertel Jahrhundert her und ich fürchte, die Grenze zu leichtem Übergewicht liegt längst und erschreckend weit hinter mir.

Deshalb erregte vor einiger Zeit das Buch Alles wird schwerer ICH NICHT aus dem Hause TRIAS meine Aufmerksamkeit. Auch, weil der Untertitel Das Kochbuch für Frauen ab 40 zeigt, dass ich alterstechnisch dafür geeignet bin. Verfasst wurde es von Dr. Antonie Danz, die dabei nicht nur auf Rezepte, sondern auch kurz auf die Traditionelle Chinesische Medizin eingeht. Danz ist Ernährungswissenschaftlerin. Seit 20 Jahren beschäftigt sie sich sowohl praktisch wie auch wissenschaftlich mit den Themen Ernährung und Frauengesundheit. Sie arbeitet in diesem Zusammenhang in einer Frauenarztpraxis als Ernährungs-Coach und ist zudem für die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und als Lehrbeauftragte für Ernährung und Alter an der Universität Köln tätig. Bereits 2010 erschien bei TRIAS ein Buch der Autorin mit dem Titel Alles wird schwerer: Ich nicht!: Die genussvolle Ernährung für Frauen ab 40. Das Cover weist neben dem Titel ebenfalls eine recht große Übereinstimmung mit dem Motiv auf. Inwieweit das auf den Inhalt zutrifft, kann ich jedoch nicht sagen, weshalb ich mich lieber wieder dem gerade aktuell vor mir liegenden Kochbuch zuwende.

Auf 37 Seiten präsentiert die Autorin darin Wissenswertes zum Thema Ernährung. Wirklich erschöpfend sind die Informationen insgesamt betrachtet natürlich nicht. Sie sind jedoch gut geeignet für Einsteiger in eine gesündere Ernährung und Lebensweise. Auch diejenigen, die sich schon länger mit der Thematik befassen, finden vermutlich noch den einen oder anderen interessanten Aspekt. Dazu gibt es 110 Rezepte auf der Basis der östlichen 5-Elemente-Lehre. Varianten werden ebenso angesprochen wie passende Beilagen. Die Rezepte sind teils mit Fotos angereichert, gut verständlich aufgebaut und bestehen aus Zutaten, die man relativ leicht bekommt. Sie sind vorwiegend vegetarisch, aber auch Fleisch- und Fischesser finden etwas für sich darin. Und auch wer Nachspeisen und Gebäck liebt, kommt nicht zu kurz. Ab Seite 124 folgen dann diverse Listen mit Rezeptverweisen für Picknicks, herzhafte vegetarische Gerichte, Frühlingsmenüs, kleine Bürofeiern, Glutenfreies und für Brunch-Fans. Für besondere oder unerwartete Gäste. Ein Rezept- und Zutatenverzeichnis sowie ein Stichwortverzeichnis runden das Ganze ab, Saisonkalender für Obst und Gemüse setzen dann quasi noch ein i-Tüpfelchen drauf.

Was gibt es für die Frau ab 40? Grundsätzlich ist alles darin für diesen Personenkreis geeignet. Und das beginnt schon beim Frühstück. Es gehört für den einen oder anderen sicher etwas Umdenken dazu. Aber: Es lohnt sich! Nachdem mir kurz nach Beginn der Adventszeit meine Hosen enger als sonst vorkamen, begann ich die leicht nachvollziehbaren Tipps und Rezepte in Alles wird schwerer ICH NICHT! in Angriff zu nehmen. Ich gebe zu, der warme Getreidebrei zum Frühstück sorgte zunächst für hochgezogene Augenbrauen und Naserümpfen bei mir. Doch besagter Brei zusammen mit den Rezepten, die ich bis jetzt selbst aus dem Buch zusammengestellt und sukzessive ausprobiert habe, sorgte für einen überraschend schnellen und positiven Effekt, der sich hoffentlich nachhaltig und noch wesentlich weiter ausbauen lässt.

Meine persönlichen Favoriten bisher sind unter anderem das milde Fenchelgemüse mit Amaranth, die knusprigen Quinoa-Hirse-Küchlein und die würzigen Kichererbsen mit Blattspinat. Gerichte, die nicht nur mir (Frau über 40), sondern auch allen anderen am Tisch gut geschmeckt und bewiesen haben, dass Essen ein sinnlicher Genuss ohne Kalorienzählen sein kann. Und bei den Dattelecken ist genau das eingetreten, worauf die Autorin hingewiesen hat. Der eingetretene Schwund war unkalkulierbar und die Ecken schneller gegessen als zubereitet …

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Kochbücher gibt es viele. Ernährungsansätze auch. Mit ihren Rezepten auf Basis der 5-Elementen-Lehre steht die Autorin zwar nicht alleine auf dem Buchmarkt; doch mit Alles wird schwerer ICH NICHT!Das Kochbuch für Frauen ab 40 hält man ein, in meinen Augen, empfehlenswertes sachlich-ansprechendes Praxisbuch für den täglichen Gebrauch in Händen. Die Gewichtung liegt dabei eindeutig auf den Rezepten. Wer auf wirklich erschöpfende Informationen im Bezug auf gesunde Ernährung ab 40 bzw. basierend auf östlicher Ernährungsweisen hofft, wird enttäuscht sein; sollte aber bedenken, dass es sich um (Koch)-buch mit 134 Seiten handelt. Alles wird schwerer ICH NICHT!Das Kochbuch für Frauen ab 40 ist jedenfalls eine gelungene Ergänzung in meiner Kochbuchsammlung und bekommt die volle Punktzahl von mir. Übrigens auch, weil ich bereits nach zwei Wochen einen deutlichen Erfolg für mich verbuchen konnte. Nicht nur was das verlorene Gewicht betrifft, ich fühle mich allgemein wohler und fitter.

Copyright 2013, Antje Jürgens (AJ)

 

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