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30. August 2010

Jahnke, Stefan: Hohburg, ein Schatz und seine Hüter

Filed under: Krimi/Thriller,Roman — admin @ 18:27

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Hohburg Ein Schatz und seine Hüter

von Stefan Jahnke

 

BoD – Books on Demand, Norderstedt

ISBN:978-3839126301

Kriminalroman

Deutsche Erstausgabe 09/2009

Paperback, 308 Seiten

€ 19,95 [D]

 

Autorenseite

 

Zum Autor

 

Wer die Homepage des Autors Stefan Jahnke studiert, erfährt, dass er von 2008 bis 2010 insgesamt 16 Bücher veröffentlicht hat. Klingt zunächst nach viel und wirft die Frage auf, wie gut ein Roman dann sein kann. Doch kritische Leser dürfen beruhigt sein. Die Entscheidung des Autors sich mit seinen Manuskripten auf den Buchmarkt zu wagen, hat sich für den Leser durchaus gelohnt.

Jahnkes Geschichten und Romane lesen sich genauso bewegt wie sein Leben. Nach Schlosserlehre und Militärdienst folgte ein abgeschlossenes Maschinenbaustudium an der TU Dresden. Die Tätigkeit in einer Werbeagentur in London ging in Anstellungen in der Verlagsbranche über, was wiederum von der Leitung und Beteiligung an einer Bildungseinrichtung oder leitenden Forschungs- und Entwicklungsaufgaben bei einem der größten Reprografen Deutschlands abgelöst wurde. Jahnke ist verheiratet und lebt zusammen mit seiner Frau und zwei Kindern wieder in Dresden und Radebeul. Er ist Mitbegründer des Autorenvereins Kristallfeder.

 

Zum Buch

Die Zeit der Wende und Wiedervereinigung Deutschlands hat den Autor geprägt und diese Prägung macht sich in seinen Büchern ebenso wie sein Geschichtswissen bemerkbar. Sein Spektrum reicht von Reiseerzählungen über Wirtschaftsthriller zu Krimis und historischen Romanen. Mit ‚Hohburg – Ein Schatz und seine Hüter‘ schafft der Autor es zudem spielend, alle Genres zu vereinen. Der Roman ist der Auftakt zu einer Reihe um Kommissar Zech, der Fälle im Hier und Jetzt lösen muss, deren Ursachen aber weit in die Geschichte zurückreichen. Im Fall des Mordes im Hoburgtunnel gar über August dem Starken, der eben jenen Tunnel erbauen ließ, bis in die Anfänge des 15. Jahrhunderts.

Meine Meinung

Der von Jahnke gezeichnete Protagonist in Form von Kommissar Zech, offenbart sich dem Leser als liebenswert unbeständiger Mensch, der im Beruf jedoch akribisch recherchiert und ein Gespür für historische Zusammenhänge hat. Letzteres ist überaus sinnvoll, denn im Laufe der Ermittlungen wird er relativ schnell mit dem Diebstahl historischer Dokumente konfrontiert, die im Zusammenhang mit dem Tötungsdelikt stehen. Und – wie so vielen Ermittlern – wird ihm von seinem Vorgesetzten zunächst der (Ermittlungs-)Weg eher mit Steinen zugeschüttet als hilfreich gepflastert. Während der Autor seinen Kommissar ganz nebenbei noch in eine Beziehungskrise geraten lässt, führt er uns bei den Ermittlungen in eine bewegende, aufwühlende Reise quer durch die Jahrhunderte, ohne aktuelle (finanz-)politische Geschehnisse außer Acht zu lassen. Denn der Tote im Tunnel ist nicht nur der Retter einer insolventen Firma in Dresden, sondern auch der Nachfahre einer alten Verwalterdynastie der Burg, die direkt über dem Tunnel steht. Und er bleibt nicht alleine. Ein zweiter Mord geschieht, der im direkten Zusammenhang mit dem Ersten steht. Auch bei den Ermittlungen dazu wird immer klarer, dass die Vergangenheit längst nicht vergangen ist und dynastische Machtgefüge und ein uralter Schatz korrupte Machenschaften nach sich ziehen, die so manchen Beteiligten auch heute noch nicht nur über Leichen gehen lassen, sondern auch die moderne Justiz in die Knie zwingen können.

Jahnke lässt uns durch die überaus wachen Augen seiner Hauptfigur nicht nur sehr authentisch an der Geschichte Sachsens voller Intrigen und Schrecknissen teilnehmen, sondern stößt uns auch auf aktuelle Probleme und Gegebenheiten des Freistaates. Der eine oder andere Leser dürfte Probleme haben, alles zu verstehen, sofern er das Buch einfach mal so nebenbei liest und keine Bezüge zum Handlungsort hat. Doch wer sich auf Jahnkes Buch einlässt, merkt schnell, dass es dem Autor spielend gelingt, seinen Kommissar alle Komponenten und Wirrnisse erkennen, vereinen und klären zu lassen, ohne dass die historischen Elemente den aktuellen Bezug überdecken. ‚Hohburg Ein Schatz und seine Hüter‘ fesselt durch seinen spannenden Verlauf und macht eindeutig Lust, die übrigen Bände der Reihe um Kommissar Zech zu lesen.

Copyright © 2010 Antje Jürgens

 

2 Comments »

  1. Na das siht mir doch nach einer Rezension aus, die unter die Rubrick EineHandWäschtDieAndere fällt. Vor allem wenn man bedenkt, dass die Verfasserin auf Literaturschock eine Lantze für den Autoren von Hohburg erbrochen hat. Auf solche Rezensionen kann man getrost verzichten. Wie überhaupt auf den ganzen Blog hier. Da schiebt sich doch ein Möchtegern-Autor dem anderen einen Brocken zu. Und wenn man genau hinsieht, versteckt sich hinter allen Autoren die gleiche Person.

    Kommentar by Rainer — 18. September 2010 @ 11:32

  2. Tatsächlich? Nun ja, da muss ich dich enttäuschen. Ich bin eine Frau, Jahnke ein Mann. Und dafür, dass wir uns gegenseitig die Hände waschen, wohnen wir dann doch zu weit auseinander. Scherz beiseite. Niemand zwingt dich meine Buchbesprechungen zu lesen. Genauso wenig, wie dich jemand zwingt, Jahnkes Bücher zu lesen. Aber ein wenig mehr Toleranz, wenn du denn das eine schon nicht machst (oder hast du sein Buch gelesen?) wäre vielleicht angebracht – nur mal so nebenbei erwähnt.

    Kommentar by Ati — 3. Oktober 2010 @ 15:56

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