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13. November 2010

DIEFENTHAL, WERNER: DAS SCHWERT DER DRUIDEN

Filed under: Abenteuer,Fantasy, Horror, SciFi,Jugendbuch,Roman — Ati @ 00:11

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Acabus
ISBN 978-3941404687
Fantasy
Originalausgabe 2010
Taschenbuch, 233 Seiten
€ 13,90 [D]

Verlagsseite
Autorenseite 

Ein Besuch auf einem Trödelmarkt und damit verbunden der Anblick eines alten Schwertes brachte den 1963 geborenen Rheinländer, der heute mit seiner Familie in Oberfranken lebt, dazu, seinen ersten Roman zu schreiben. Nach einer Ausbildung zum Schlosser ist er heute hauptberuflich im Qualitätsmanagement tätig. Zwischen der Idee, dem ersten Manuskript und der Veröffentlichung im Acabus Verlag vergingen fast zwei Jahrzehnte.

Das Angebot auf Trödelmärkten ist ein Stück gelebte Geschichte. Die Teile, die man dort betrachten oder kaufen kann, erzählen etwas. Mal größere, mal kleinere Geschichten. Oder sie regen, wie zum Beispiel bei Diefenthal geschehen, dazu an, eine Fantasygeschichte zu schreiben

Die Inhaltsangabe umreißt ziemlich gut, worum es geht:

Nach dem Tod seines Großvaters ist für den 17jährigen Michael nichts mehr, wie es einmal war. Im Zimmer seines Großvaters entdeckt er nämlich ein geheimnisvolles Schwert, und ehe er es sich versieht, findet er sich in einer fremden Welt wieder und dessen Bewohner heißen ihn als “Erlöser” willkommen, der in einer langen Reihe von Kriegern dazu auserkoren ist, eine alte Prophezeiung zu erfüllen…

Nichts wirklich Neues also, aber das ist bei der Masse an erhältlichen Büchern auch gar nicht mehr machbar. Dennoch überraschen die Fantasien immer wieder, die sich um ein uraltes Thema ranken. Das Thema, welches vom Kampf gut gegen Böse berichtet, von alten Prophezeiungen, von einem Erlöser. Von Hoffnung.

In Diefenthals Roman trifft es Michael. Gerade mal mit 17 und relativ unbedarft stolpert er in eine Welt, die es nach normalem Dafürhalten eigentlich nicht geben kann. Eine Welt, in der die Toten seiner Welt nicht unbedingt tot sein müssen. Eine Welt, in der Menschen aus seinem realen Umfeld vorkommen. Eine Welt, die akut bedroht und für immer verloren ist, wenn er versagt, denn er ist genau genommen der letzte Krieger einer uralten Prophezeiung.

Wie so oft braucht es ein Portal, um diese magische Parallelwelt zu betreten, die irgendwo in der Vergangenheit festzustecken scheint und im Großen und Ganzen doch der unseren ähnelt. Das Portal ist im Falle von Diefenthals Roman ein magisches Schwert, welches Michael nach dem Tod seines Großvaters in einer Truhe findet – oder das genau genommen ihn findet. Und ihn bei genauerem Betrachten zu dieser Aufgabe zwingt, denn bei einer Weigerung droht ihm der Tod durch eben dieses Schwert.

Das Problem bei magischen Portalen ist meist, dass sie die Protagonisten kalt erwischen. Michaels Vater etwa konnte Jahre vor ihm beispielsweise nicht reiten und war im Schwertkampf genauso wenig bewandert wie Michael das jetzt ist. Dabei bleibt wenig Zeit, solche Dinge zu lernen, und die Mitstreiter, die den prophezeiten Kriegern solche Kleinigkeiten beibringen sollten, verzweifeln fast, weil das eben nicht so schnell geht.

Natürlich meistert auch Diefenthals Protagonist nach vielen Problemen seine Aufgabe, rettet die Parallelwelt und seine eigene, darf dorthin zurück und wird letztlich noch belohnt für seinen Tapferkeit und seinen Mut – so wie es den Protagonisten solcher Geschichten für gewöhnlich immer geht. Man fiebert gemeinhin trotz des an sich ja bekannten Plots immer wieder aufs Neue mit. Die Kunst bei dieser Thematik ist es einfach, die Erzählung immer wieder so zu gestalten, dass sie den Lesern/Leserinnen neu vorkommt. Dies ist Diefenthal jedoch leider nur bedingt gelungen, da vieles zu vorhersehbar war und sich die eine oder andere Schwierigkeit zu einfach quasi in Luft auflöste.

Dadurch wird das Buch aber nicht wirklich schlecht. Der Autor versteht es durchaus, seine Figuren lebendig zu gestalten und entführt sein Publikum in eine Welt, die alte Werte heraufbeschwört. Mut und Vertrauen etwa. Durchhalten, auch wenn etwas fast unmöglich scheint. Durch die einfache Sprache des Autors wird das Hineinfinden in die von ihm geschaffene Fantasywelt erleichtert. Und der flüssige Schreibstil sorgt dafür, dass man verwundert feststellt, dass man bereits die letzte Seite aufgeschlagen hat.

Fazit

Ich würde das Buch als Jugendbuch (ab 14 Jahre) bewerten, habe mich jedoch durchaus kurzweilig unterhalten gefühlt, obwohl ich bereits weit älter bin. Auf einer Skala von 1 – 5 Punkten würde ich dafür 3,5 Punkte vergeben.

Copyright © 2010 by Antje Jürgens (AJ) 

2 Comments »

  1. Hallo.

    Ich weiß nicht, ob es oft vorkommt, dass sich der Autor bedankt.
    Ich fand Ihre Kommentare fair und passend. Für einen „neuen“ Autor ist es spannend zu sehen, wie der Leser sein Werk aufnimmt. Und für einen Erstling 3,5 von 5 Punkten zu bekommen ist für mich absolut in Ordnung.
    Ich möchte auch meinen Hut vor Ihnen ziehen, dass Sie:
    1) lesen! (schock deine Eltern… lies ein Buch)
    2) sich die Arbeit machen, Ihre Eindrücke zusammenzufassen und diese anderen Lesern mitzuteilen

    Weiter so und „vergelts Gott“ für Ihre Mühe.

    W. Diefenthal, Autor „Das Schwert der Druiden“

    Kommentar by Werner Diefenthal — 16. November 2010 @ 13:59

  2. Hallo Herr Diefenthal,

    zunächst einmal habe ich mich sehr darüber gefreut, Ihr Buch bewerten zu dürfen und hoffe, dass ich irgendwann in naher Zukunft noch weitere Bücher von Ihnen in der Buchhandlung finde. Und das meine ich nicht nur, weil ich finde, dass eine Welt ohne Bücher völlig trostlos und arm wäre. Noch viel mehr gefreut hat mich allerdings Ihr feedback, da ich so etwas eher selten (bisher nur ein Mal) bekommen habe.

    Übrigens, einer meiner Patensöhne findet Ihr Buch so klasse, dass er meiner Bewertung nicht zustimmen kann und diesem einen Punkt mehr gibt und es bereits seinen Klassenkameraden empfohlen hat.

    Ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen noch viel Erfolg mit ihrer Arbeit.

    Viele Grüße
    Antje Jürgens

    Kommentar by admin — 16. November 2010 @ 15:35

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