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27. März 2011

Mühlehner, u. a.: Lit.Limbus – Geschichten aus der literarischen Vorhölle

Filed under: Buch- & Sammelreihe,Fantasy, Horror, SciFi — Ati @ 17:52

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Mühlehner u. a.
Lit. Limbus – Geschichten aus der literarischen Vorhölle

Wunderwaldverlag
ISSN 21909776
Heftromane, Fantasy
Heft 1, 2 und 3
Kurzgeschichten mit 38, 40 und 44 Seiten

Verlagsseite
Autorenseite

Zusammen mit anderen haben die drei nachstehenden Autoren teils verwobene, teils abgeschlossene Kurzgeschichten verfasst, die vom Wunderwaldverlag als erster Zyklus der Lit.Limbus-Reihe vorgestellt werden. Die Geschichten werden in Heftform verlegt, die für 3,50 € erhältlich sind. Alternativ gibt es jeweils ein E-Book für 2,50 €. Ein weiterer Zyklus ist bereits in Vorbereitung, dieser befasst sich dann mit historischen Geschichten.

 

In der Lit.Limbus-Reihe – Geschichten aus der literarischen Vorhölle sind bislang erschienen:

 

Heft Nr. 01 – Meeting mit Hugo Bain, EVT Erstausgabe zur Frankfurter Buchmesse 2010. Dieses wurde von Michael Mühlehner verfasst. Der 1965 geborene Autor ist verheiratet, hat zwei Kinder und lebt in Bayern. Neben den Kurzgeschichten, die er Genre übergreifend schreibt, wurde 2009 sein erster Roman „Masken des Todes“ veröffentlicht.

 

Heft Nr. 02 – Dauerglühen/Die Weihnachtsgeister des Herrn Lau, EVT 08.10.2010, Sonderpublikation). Dieses stammt von Jürgen Heimlich. Er wurde 1971 in Wien geboren, absolvierte eine kaufmännische Ausbildung bei einem Verlag, ist Rezensent und Redakteur, ließ sich zum Gesundheitstrainer ausbilden und fühlt sich neben Fernsehkrimis (er ist Administrator des Derrick-Fanklub-Forums) auch von Friedhöfen und Fußball sowie von Theologie angezogen. Seit 1989 betätigt er sich Genre übergreifend als Autor und veröffentlichte neben Beiträgen zu Anthologien auch mehrere Titel bei verschiedenen Verlagen.

 

Heft Nr. 03 – Leipolds Vertrag, EVT 11.11.2010. Dieses stammt von Frederic Brake, der laut eigenen Aussagen schon lange Zeit Geschichten im Kopf hatte. Doch erst 2008 begann er mit schreiben. Er wurde 1970 geboren, ist verheiratet, hat einen Sohn und lebt in Westfalen.

 

Diese drei Bände liegen mir schon länger vor. Leider bin ich jetzt erst zum Lesen gekommen. Was schade ist, denn sie machen eindeutig Lust auf mehr und bedauerlicherweise ist Heft Nr. 4 bereits ausverkauft …

 

Heft Nr. 04    Paul deLuxe, EVT 13.11.2010 von Theresa Gerks.

Heft Nr. 05    Joe Browns Begräbnis, EVT 17.01.2011, von Bettina Unghulescu

Heft Nr. 06    Zeitkabinett , EVT 17.01.2011, von Max Pechmann

Heft Nr. 07    Auf Messe(r)s Schneide / Einschnitte, EVT 17.01.2011. Sonderausgabe zur Leipziger Buchmesse 2011 von Thomas Bosl und Bettina Unghulescu

Heft Nr. 10    Mr. Blue von Harald Landgraf, EVT 17.01.2011, Sonderausgabe zur Leipziger Buchmesse 2011

 

Insgesamt sollen elf Hefte in diesem Zyklus erscheinen, man darf also noch auf die Geschichten von Mara Lang, Anja Rosak und Barbara Schmidt gespannt sein. Die Idee für diese Reihe wurde aus der Tatsache geboren, dass Verleger und Autoren nicht immer die gleichen Ziele verfolgen. Die elf genannten Autoren, die vermutlich eigene Erfahrungen aus dem bisweilen surreal anmutenden Verlagsalltag en masse gesammelt haben dürften, verfassten Geschichten, die imaginär und real, scherzhaft und erschreckend, überspannt, etwas nervenkrank und spannend wirken. Immer alles ausgedacht? Wer weiß … Hinzu kommt eine gesunde Prise Mystik und Magie.

 

Heftromane genießen nicht bei allen Lesern den besten Ruf. Zu oft bedienen sie sich zu gängiger Klischees, platter Dialoge und von Handlung fängt man am besten bei den meisten gar nicht erst an. Doch das war nicht immer so und muss künftig auch nicht zwangsläufig so sein. Auch in den Heften der Lit.Limbus-Reihe Geschichten aus der literarischen Vorhölle gibt es Klischees, Anrüchiges, Trashiges. Dass sie dennoch gut, spannend und unterhaltsam sein können, beweisen die Ausgaben, die gerade vor mir liegen.

 

Zitat Verlagsseite

Die Wege der Autoren kreuzen sich rein zufällig, doch der Himmel der Literatur steht nur den Besten offen. Der Einsatz ist hoch: 500 Euro für den, der bis zur nächsten Leipziger Buchmesse einen lukrativen Buchvertrag ergattert. Doch hinter den Kulissen geht es um mehr. Gott pokert mit dem Teufel. Mephisto, Fürst der Hölle, lädt Johann, den Dichterfürsten, zum letzten Würfelspiel vor dem jüngsten Gericht. Der Club der Toten Dichter wirft die Macht des Thanatos in die Waagschalen des Schicksals. Zehn Autoren buhlen um die Gunst des Literaturhimmels, doch nicht alle können siegen. Das Schicksal fordert alles, manchmal sogar das Leben …

 

Damit sind natürlich nicht die Verfasser der Kurzgeschichten, sondern die Figuren der Heftreihe gemeint. Heft 2 – eine Sonderausgabe – hebt sich allerdings davon ab. Es beschäftigt sich mit einem Geschäftsmann, der eine moderne und folgerichtige Abwandlung der altbekannten Weihnachtsgeschichte um Ebeneezer Scrooge aus „A Christmas Carol“ von Charles Dickens erlebt. Der Geschäftsmann scheint auf den ersten Blick korrekt, doch er hat mehrere Eisen im Feuer und dank der Aufmerksamkeit einer Mitarbeiterin merkt man bald, dass alles nur eine Fassade ist. Selbstverliebt und nicht reflexionsfähig sucht er die Fehler immer bei anderen und nie bei sich, läuft blind und ignorant umher und davon. Bis … ja bis sich sein Leben drastisch zu ändern beginnt und er kurz darauf von den Geistern der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft besucht wird. Besitzt er so viel Willen sich zu ändern wie der alte Ebeneezer?

 

In dem einen Monat seines Lebens, in dem der Leser Lau begleitet, scheint dieser  verrückt, aber nicht wirklich erdacht zu sein. Er verkörpert einfach alles, was schlecht ist und stellt trotzdem sehr glaubwürdig eine Zusammenfassung all dessen dar, was gesellschaftlich verpönt ist, aber viel zu oft toleriert wird. Er wirkt mehr als unsympathisch, denn unaufhörlich wird ein weiterer mieser Charakterzug an ihm deutlich. Letztlich zahlt er für alles. Die Rechnung wird nicht zu brutal und voller Hass aufgemacht – aber effektiv.

 

Meeting Hugo Bain handelt von einem Autor von Heftromanen. Sein Synonym Frank Trash ist quasi Programm – in der Vergangenheit sogar ein ziemlich erfolgreiches. Als er zum zweiten Mal vom Blitz getroffen wird, weiß er nichts mehr von sich. Sein Agent verschafft ihm einen Auftrag für eine Biografie über Nicolas Flanell. Der Alchemist, der vor 500 Jahren lebte, soll sich mit dem Stein des Weisen beschäftigt haben. Die Zeit für die Biografie ist kurz bemessen, bereits auf der nächsten Buchmesse soll sie veröffentlicht werden, weil der Verlag schon kräftig die Werbetrommel rührt. Praktischerweise wird Trash seit dem Vorfall mit dem Blitz von einem Dybbuck bewohnt. Was das ist? Im jüdischen Volksglauben wird damit der Geist eines Toten bezeichnet, der in einen lebendigen Körper eintritt und die Kontrolle übernimmt. Der Dybbuck kannte Flanell persönlich. Die Arbeit an der Biografie wird jedoch durch seltsame Dinge beeinträchtigt. Nicht nur dass Trash Vorgänger in dieser Sache ermordet wurde, er begegnet plötzlich seiner Romanfigur Bain. Dass der nicht nur ein nicht zu fassender Serienkiller, sondern ebenfalls auf der Suche nach dem Stein des Weisen, der ihm zu ewigem Leben verhelfen soll, ist, macht ihn doppelt gefährlich. Und dann ist da noch die Sache mit der Wette der Autoren auf der Leipziger Buchmesse. Trash stolpert zwar nur zufällig hinein, doch die Devise hier heißt mitgehangen, mitgefangen….

 

Bevor die eigentliche Geschichte beginnt, erhascht der Leser einen Blick auf einen der Räume, die als Limbus bezeichnet werden. Als Vorhof der Hölle also, der von Seelen bevölkert ist, die ohne eigenes Verschulden nicht in den Himmel gelangen können. Dort trifft gerade ein Autor ein und wird von einem zweiten in Empfang genommen. Die Atmosphäre ist idyllisch, heiter, hat Urlaubsflair – vom Höllenfeuer weit und breit keine Spur. Doch wie merkt der dort ausharrende John Updike sich auf seinen Roman Landleben beziehend an? „Der Tod verliert nie seine Eigenschaft des Unerwarteten. Das Leben erwartet den Tod nicht, der lebendige Verstand kann ihn sich nicht vorstellen.“ Wer also kann schon sagen, wie so ein Limbus sich darstellt … 

 

Die Geschichte, die einmal von Trash selbst, dann wiederum aus Bains Perspektive, aber nicht von diesem erzählt wird, und zwischendurch mit Einflechtungen aus traumartiger Vergangenheit und mystischer Parallelwelt aufwartet, handelt von einer Figur, die zufällig in etwas hineingezogen wird, weshalb der Ankommende durchaus die Hauptfigur des Heftes sein könnte.  Mühlehner stellt seinen Charakter als Opfer dar, das mit allerlei Gefahrensituationen, Spuk und Spektakel fertig werden muss. Ausklingend im Heft wird ein kleiner Blick auf die Folgefigur Jason Manz gelenkt und ein Stolperstein auf dem Weg zum Wettgewinn für Trash eingebaut.

 

Während im ersten Heft eingangs Ferienstimmung und Klubatmosphäre herrschen, ändert sich die Umgebung zu Beginn des dritten Teils der Reihe. Heiter ist sie allerdings immer noch. Frank Trash und der Geschäftsmann Lau, der sich aller sieben Todsünden schuldig gemacht hat, ohne Schuld dafür zu empfinden, sind längst abgehakt bzw. Trash harrt auf Gewinn oder Niederlage bei der Wette um seine Seele. Bei Leipolds Vertrag wird niemand im Empfang genommen. Statt dessen kann der Leser ein Gespräch zwischen Mephisto und seiner Stellvertreterin, der Dämonin Ashura, verfolgen. Die beiden sprechen über die Neuordnung der Hölle und den Wegfall von Wollust und Völlerei bei den Todsünden. Ansonsten droht die Gefahr, dass die Hölle wegen Überfüllung geschlossen werden muss. Stattdessen widmen sie sich lieber unredlichen Bankern und Umweltzerstörern und sinnen darüber, wer den Höllenführer neu verfassen könnte. Das Ganze geschieht augenzwinkernd, man kann sich Mephisto gut in seinem scharlachroten Spandexanzug vorstellen.

 

Auch der Hauptcharakter dieses Teils der Reihe zwinkert hin und wieder, wenngleich auch aus anderen Motiven. Jason Manz ist ein bereits verbrannter Autor. Vorbei sind die Zeiten der Verlagsverträge, vorbei die Zeiten mit einem Literaturagenten. Geschieden und dem Alkohol zu zugeneigt, fristet er ein ziemlich trostloses Dasein. Auch er ist auf der Leipziger Buchmesse und kurz danach kommt er in den Besitz einer Telefonnummer, ohne zu wissen, wie genau. Ein Anruf bringt ihn in Kontakt mit Fritz Leipold, einem Ghostwriter, der eigentlich schon längst tot sein müsste. Dass er das nicht ist, dass er Energie und Lebenskraft aus Autoren wie Manz zieht, erfährt der erst viel zu spät. Da hat er bereits Teile seiner Seele verloren und kommt nicht mehr aus der Sache heraus.

 

Trotz des fantastischen Elements spricht Brake in seiner Geschichte mehr den knallharten Autorenalltag an. Den möglichen Erfolg – auch wenn der nur rückblickend klar wird – der immer die Möglichkeit eines tiefen Falls birgt. Verweist auf den Umstand, dass ein kleiner Schritt aus dem Rampenlicht mit fatalen Stürzen verbunden ist, die ein Aufstehen oder Wiederauferstehen erschweren. Gleichwohl kommt das Fantastische in seiner Andeutung nicht zu kurz. Geschickt zeichnet Brake die durch Leipold entstandene Bedrohungssituation für Manz, der, wenn auch etwas abstrahiert, stellvertretend für andere von Ghostwritern unterstützte Autoren an seinem Geheimnis zugrunde zu gehen droht. Am Ende erhascht der Leser wiederum einen kurzen Blick auf die Folgefigur – in diesem Fall Paul DeLuxe. Und darauf, dass die Geschichte für Jason Manz und seine Umwelt noch nicht zu Ende ist.

 

Der rote Faden in Form der Wette auf der Leipziger Buchmesse ist, über den ersten und unabhängig davon zu lesenden abgeschlossenen zweiten Teil hinaus, zu erkennen. Alle drei Hefte sind flüssig zu lesen. Nichts Schöngeistiges – aber das erwartet man ja in einem Heftroman auch nicht, oder? Die Autoren haben sich in ihren Geschichten schlüssig auf 38 – 44 Seiten ausgetobt. Amüsant und erschreckend, wie bereits erwähnt, eine Spur gruselig und etwas neben der Norm, sind alle drei Geschichten. Die Mischung aus Übernatürlichem beziehungsweise Mystisch-Magischem und trauriger Realität ist genau abgewogen.

 

Fazit

 

Die ersten drei Hefte machen eindeutig Lust auf mehr. Dummheit und Gier, selbst wenn diese aus der Verzweiflung heraus geboren wird, werden bestraft. Ein an und für sich typisches Klischee also, das man in Heftromanen erwartet. Doch es ist immer eine Frage der Umsetzung, die Klischee hin oder her schräge Handlungen von Schund unterscheidet. Und die Umsetzung ist – den Autoren sei Dank – in diesen Teilen der Lit.Limbus-Reihe Geschichten aus der literarischen Vorhölle bestens gelungen und lässt auf einen spannenden Fortgang und Schluss der Reihe hoffen.

 

Copyright © 2011 by Antje Jürgens (AJ)

23. März 2011

Crandall, Susan: Pitch Black – ohne Ausweg

Filed under: Buch- & Sammelreihe,Krimi/Thriller,Roman — Ati @ 19:34

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Susan Crandall
Pitch Black – Ohne Ausweg


Originaltitel: Pitch Black
übersetzt von Katrin Mrugalla und Richard Betzenbichler
Lyx
ISBN 9783802583339
ISBN
3802583337
Krimi
Deutsche Erstausgabe 2011
Taschenbuch mit Klappenbroschuer, 395 Seiten
[D] 9,95 €

 

Verlagsseite
Autorenseite

Zum Buch / Meine Meinung

 

Bereits mit ihrem ersten Kriminalroman hat die in Indiana lebende Susan Crandall einen Preis – den RITA-Award – gewonnen. Seit 2004 sind zwei Einzeltitel und insgesamt sieben Titeln in den beiden Buchserien Pitch Black und Glens Crossing erschienen. Mit Pitch Black – Ohne Ausweg erscheint der Teil der gleichnamigen Serie in deutscher Sprache. Es handelt sich dabei um eine Geschichte über eine aufkeimende Liebe, Vertrauen, Freundschaft und Verbrechen. Im August soll der zweite Teil mit dem Titel Dark Red – Ewiges Versprechen folgen. Weitere Übersetzungen ihrer Romane sind beim Verlag in Vorbereitung.

 

Der als Romantic-Thrill eingestufte Roman deutet auf eine Liebesgeschichte mit etwas Mord hin. Doch wer Crandall verdächtigt, sich dafür einfach der üblichen Klischees zu bedienen, liegt falsch. Die Autorin zeichnet in ihrem Buch interessant vielschichtige, authentische Figuren in einer dicht gewobenen Kleinstadtatmosphäre der Gegenwart. Da gibt es die erfolgreiche und unabhängige Journalistin Maddie mit ihrem Adoptivsohn Ethan, der als Straßenkind gelebt und eine bewegte Vergangenheit hat. Da gibt es Gabe, den örtlichen Sheriff, Südstaatengentleman, gut aussehend – an dem sie genauso interessiert ist, wie er an ihr. Das sind die drei Hauptpersonen der Geschichte. Keine Figuren ohne Ecken und Kanten, aber lebendig mit Überzeugungen und liebenswerten Eigenschaften, die schneller als es gut für sie ist, von Crandall in etwas verwickelt werden, was man eher in Großstädten, nicht jedoch in der beschaulichen Südstaatengemeinde erwartet, in die Maddie mit Ethan gezogen ist.

 

Es gibt insgesamt vier Todesfälle in Pitch Black – Ohne Ausweg, wobei die erste Tote einige Zeit vor Maddies und Ethans Umzug stirbt und die zweite Leiche nur bedingt als Mordopfer deklariert werden kann. Das ist wenig später der Stiefvater von Ethans bestem bzw. einzigen Freund Jordan. Er war in der Gemeinde anerkannt und beliebt. Jordan hatte jedoch nicht nur im Allgemeinen vor vielem Angst, sondern anscheinend auch vor diesem Mann im Besonderen. Was als harmloser Campingausflug für Ethan, drei weitere Jungs und Jordans Stiefvater beginnt, endet mit einem Toten. Was zunächst wie ein Unfall aussieht, kristallisiert sich schnell als Gewaltverbrechen heraus. Die Ermittlungen kosten Gabe nicht nur Zeit, die ihm für die beginnende Beziehung zu Maddie fehlt. Anfangs stellte Maddie noch die Bedürfnisse ihres Adoptivsohnes über ihre eigenen, dann nehmen die Dinge einen Lauf, der nicht gerade beziehungsfördernd ist. Gabes Arbeit bringt Indizien zutage, die Ethan schwer belasten. Der Junge macht sich zusätzlich verdächtig, weil er etwas verschweigt. Auf diese Weise wird er aus seiner gerade erst gewonnenen Sicherheit gerissen. Auf diese Weise werden aber auch die zart eingestreuten Gefühle von Maddie und Gabe auf eine schwere Belastungsprobe gestellt, denn Maddie glaubt fest an Ethans Unschuld. Und bevor der erste Mord ganz geklärt ist, gibt es einen weiteren Toten. Wieder sieht es zunächst wie ein Unfall aus. Wieder deuten die Indizien auf Ethan. Der Tote war nicht nur auf dem Campingausflug dabei, er brüstete sich kurz zuvor in der Schule damit, alles gesehen zu haben.

 

Hinzu kommt, dass Maddie im Rahmen ihrer Tätigkeit als Journalistin einem Skandal auf der Spur ist, der ihr Leben in Gefahr bringt. Und es zeigt sich, dass das Leben in einer kleinen Gemeinde auch Nachteile hat. Fremde haben es dort nicht unbedingt leicht. Vorurteile keimen schnell. So wird Ethan seine größtenteils im dunklen liegende Vergangenheit genauso angelastet wie sein teilweise aufbrausendes Verhalten. Maddie wird eine gewisse Yankeearroganz unterstellt. Doch auch Gabe hat es nicht leicht. Zu schnell unterstellt ihm Maddie Gedanken, die er so nicht denkt und zusätzlich muss er sich fragen lassen, ob er wegen ihr eventuell nicht so objektiv ist, wie er sein sollte.

 

Geschickt verwoben spinnt Crandall ihre die Morde betreffenden Handlungsfäden, ohne die entstehende Beziehung zwischen Maddie und Gabe ganz außen vor zu lassen. Allerdings gerät sie dezent in den Hintergrund – was die Geschichte insgesamt überaus glaubwürdig macht. Gleichwohl werden Leser, die eine Liebesgeschichte mit etwas Mord erwarten, vielleicht enttäuscht. Doch es lohnt, sich, Pitch Black – Ohne Ausweg zu Ende zu lesen. Trotz kleinerer Vorhersehbarkeiten lässt Crandall ihren Lesern genügend Spielraum für eigene Interpretationen, spielt mit ihnen, regt zum Nachdenken an, bietet Lösungen. Und auch wenn sich sehr schnell herauskristallisiert, wer hinter den beiden Morden steckt, bleibt die eigentliche Motivation bis ziemlich zum Schluss offen. Man unterstellt statt dessen zwangsläufig einem der Opfer bestimmte Dinge. Crandall hat dabei einen gelungenen Spannungsbogen geschlagen.

 

Fazit

 

Das Buch macht Lust auf mehr, auch wenn die Geschichte um Maddie, Gabe und Ethan komplett abgeschlossen ist. Keine ganz schwere Kost, aber auch keine ganz oberflächliche Angelegenheit, für die ich vier von fünf Punkten vergeben möchte.

 

Copyright © 2011 by Antje Jürgens (AJ)

13. März 2011

Schinharl, Cornelia: Tomaten – Schätze aus dem Garten

Filed under: Buch- & Sammelreihe,Kochbuch — Ati @ 12:57

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Cornelia Schinharl
Tomaten – Schätze aus dem Garten

Franckh Kosmos Verlags-GmbH
ISBN 978-3440125939
ISBN 3440125939
Kochbuch
Deutsche Erstausgabe 2011
Umschlaggestaltung Gramisci Editorialdesign, München
Flexcover, 144 Seiten
[D] 14,95 €

Verlagsseite 

Zur Autorin

 

Obwohl sie bereits über 50 Bücher veröffentlicht hat und damit zu den im deutschsprachigen Raum erfolgreichsten Kochbuch-autorinnen zählt, etliche Auszeichnungen erhalten hat und als leidenschaftliche Köchin exotische Gerichte genauso schätzt wie bodenständige, dabei aber die mediterane Küche bevorzugt, ist Cornelia Schinharl nur eine der Akteure, die an der Verwirklichung des Buches mitgewirkt haben.

 

Neben ihr wurden verschiedene Personen tätig. Unter anderem Natascha Sanwald, die seit Jahren als Wohn- und Ein-richtungsstylistin tätig ist und im Fall des vorliegenden Buches für Requisite und Ausstattung zuständig war. Michael Pannewitz und Simon Phillip Kresse, beides gelernte Köche, setzten die gekochten Gerichte als Foodstylisten gekonnt in Szene. Diese wiederum wurde von Alexander Walter fotografiert. Er war bereits bei über 40 Fach- und Kochbüchern für die optische Konzeptumsetzung verantwortlich und ist ebenfalls begeisterter Koch.

 

Zum Buch / Meine Meinung

 

Genau wie die übrigen Bände der Themenreihe des Kosmos-Verlages ist auch das Buch Tomaten – Schätze aus dem Garten liebevoll gestaltet. Das Flexcover (21,8 x 18,8 x 1,4 cm) präsentiert sich fingerabdruckresistent und abwischbar. Das Covermotiv zeigt vorne Tomaten in und um eine Schale, hinten auf einem Schneidbrett mit einem Messer und etwas grobem Salz. Das alles vor einem dunklen Hintergrund bzw. auf dunkler Arbeitsfläche. Die Schrift des Titels ist genauso wie das goldfarbene Band um den ersten Buchstaben etwas erhaben gedruckt. Was außen so vielversprechend beginnt, setzt sich innen fort. Passend zum Thema Tomaten wurden rote Vorsatzseiten gewählt. Auf den restlichen Seiten dreht sich alles um die überwiegend rote Köstlichkeit.

 

Es gibt sie ja, praktischerweise. Kochbücher, in denen auf ein Thema eingegangen wird. Und mit Tomaten – Schätze aus dem Garten hat man – wie der Titel es schon verrät – ein solches vor sich. Kein mühseliges Zusammensuchen von Rezepten, wenn die Zeit naht, in der im Garten oder auf dem Balkon alles auf einmal rot wird.

 

Dabei gibt die Autorin nicht einfach leckere Rezepte wieder (ich habe gerade den pikanten Tomatensalat mit Avocado und Garnelen und gestern die Bandnudeln mit Safrantomaten und Ziegenkäse probiert und freue mich schon darauf, die übrigen Rezepte nachzukochen), sondern lässt sich auch über Tomatensorten, Tomatenpflanzen und ihre Pflege oder etwa frische und konservierte Tomaten aus. Die Rezepte sind zudem mit Tipps ausgestattet, die das Gelingen erleichtern. Diese finden sich teilweise in einem der 126 Fotos, die zum einen die Arbeitsschritte deutlich machen und zum anderen dafür sorgen, dass einem das Wasser im Mund zusammenläuft.

 

Praktischerweise braucht man für die Rezepte Zutaten, die leicht oder mit geringem Aufwand zu besorgen sind (Lavendelhonig gibt es ja nicht überall, aber man bekommt ihn). Die Rezepte sind abwechslungsreich, leicht nachzukochen oder nachzumachen, denn neben Vor- und Hauptspeisen, Soßen, Suppen, Eintöpfen, Eingelegtem oder Konfitüren findet man auch Getränkerezepte. Vegetarische Rezepte und solche mit Fisch oder Fleisch sorgen dafür, das für jeden etwas dabei sein dürfte.

 

Fazit

 

83 Rezepte, die sich auch dank der Fotos leicht umsetzen lassen. Ob nun rot, gelb, grün oder schwarz, länglich, oval, geteilt oder kugelrund – die Vielfalt der Tomaten wurde in diesem Buch treffend aufgezeigt und liebevoll detailliert umgesetzt. Insoweit ist das Buch nicht nur für diejenigen, die gerne kochen, sondern auch für Kochbuchsammler etwas. Dafür gibt es fünf von fünf Punkten.

 

Copyright © 2011 by Antje Jürgens (AJ)

12. März 2011

Meyer, Kai: Arkadien brennt

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Kai Meyer

Arkadien brennt

 

Carlsen
ISBN 978-3551582027
ISBN 3551582025
Fantasy
deutsche Erstausgabe 2010
Umschlaggestaltung unimak, Hamburg
Gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag, 400 Seiten
[D] 19,90 €

Verlagsseite

Autorenseite


Zum Autor

 

Der 1969 geborene, im Rheinland aufgewachsene Kai Meyer ist auf dem deutschen Buchmarkt längst nicht mehr wegzudenken und – da seine Bücher in mehr als zwei Dutzend Sprachen übersetzt werden – auch international kein Unbekannter. Bevor er hauptberuflich mit Schreiben begann, studierte er mehrere Semester Film, Philosophie und Theater und arbeitete als Journalist und Filmkritiker. Seit 1995 ist er als freier Autor tätig.

 

Nachdem er sein erstes Buch im Alter von 23 Jahren veröffentlichte, erscheinen spätestens seit 1993 jährlich mindestens eine, meist aber mehrere Veröffentlichungen. Ein Teil davon kam unter dem Pseudonym Alexander Nix auf den Markt. Zählt man alles zusammen, kommt man bis Anfang 2011 auf etwa 50 Titel. Er wurde für diverse Preise nominiert und erhielt mehrere Auszeichnungen. Auf seinen Büchern basierend gibt es auch Comics, Filme oder Hörspiele.

 

Zum Buch / Meine Meinung

 

Arkadien brennt ist der zweite Band einer Reihe. Der erste heißt „Arkadien erwacht“, der dritte soll im Sommer 2011 folgen. Ob es danach weiter geht, ist derzeit anscheinend noch offen.

 

Der Schutzumschlag zeigt einen brennenden Himmel, die Skyline einer Großstadt und als eher dunkle Schatten mehrere Raubkatzen und eine Schlange sowie ein paar Bäume. Einige Ranken sind eingefügt (die sich innen auf der Titelseite wiederholen). Die Schrift des Titels ist in Hochglanz und erhaben gedruckt. Dazu passend bietet der Band neben orangefarbenen Vorsatzseiten auch ein gleichfarbiges Lesebändchen. Die Geschichte selbst ist in kurze Kapitel gegliedert, wobei jeder Kapitelanfang wieder mit den Ranken des Umschlagmotivs verziert ist.

 

Obwohl es sich eindeutig um eine Fortsetzung handelt, könnte man rein theoretisch auch mit Band 2 beginnen, da dort genügend Informationen zum bisherigen Geschehen zusammenfasst eingeflochten sind.

 

Inhaltlich lebt der im ersten Band erwachte Arkadienmythos weiter.

 

„Menschen, die sich in Raubtiere verwandeln. Blutfehden zwischen Mafiaclans. Die verbotene Liebe zu Alessandro …

Rosa braucht dringend Abstand zu den Ereignissen auf Sizilien. Auf den Spuren ihres alten Lebens reist sie zurück nach New York. Aber auch dort kommt sie nicht zur Ruhe. Die mächtigen Stellvertreter der amerikanischen Clans machen Jagd auf sie. Dann findet Rosa beunruhigende Details über ihre Vergangenheit heraus. Und über ihren toten Vater. Aber warum spielt dabei immer wieder Alessandro eine Rolle? In Rosa keimt ein schrecklicher Verdacht …“

 

In mir auch … Obwohl ich ja eindeutig nicht mehr in die anvisierte Zielgruppe passe und Meyers Erzählstil im ersten Band die eine oder andere Länge für mich barg – hege ich den Verdacht, dass ich auch um den dritten Arkadienteil nicht herumkomme. So simpel die Geschichte auf den ersten Blick wirkte, so spannend und abwechslungsreich setzt Meyer sie um. Seine Charaktere sind gewachsen und glaubwürdig, der rote Faden, der sich durch seine Arkadien-Reihe zieht, ist auffällig und interessant, die Atmosphäre so dicht, dass man leicht eintauchen kann – sowohl in das „reale“ wie auch das „fantastische“ Geschehen.

 

Arkadien brennt schließt unmittelbar an „Arkadien erwacht“ an, dennoch wirken Rosa und Alessandro etwas erwachsener als im ersten Band. Auch jetzt wird alles aus Rosas Sicht erzählt., allerdings nicht von ihr selbst. Sie steht im Vordergrund bzw. um sie herum geschieht alles.

 

Man erfährt nicht nur Neues über die bereits bekannten oder dazukommenden Charaktere, über die man sich recht schnell ein klares Bild machen kann. Sie haben Fehler und Schwächen und sind nicht einfach nur gut oder nur böse. Man dringt darüber hinaus tiefer in das Geheimnis ein, das Rosas Leben für sie bereithält. Und wird immer wieder auf das aus Band eins bekannte Trauma gelenkt. Dies alles geschieht peu au peu und man wird dadurch automatisch weiter durch die Geschichte gelockt, ohne je alles zu erfahren. Wenn man glaubt, ein Geheimnis gelöst zu sehen, stellt man schnell fest, dass sich ein anderes auftut. Statt Licht ins Dunkel zu bringen, bläst auf einmal ein scharfer Wind, der die Kerze der Erleuchtung verlöschen lässt. Weitere Komplikationen tauchen auf und das Netz aus Intrigen, Geheimnissen und Verrat scheint dichter und dichter. All das sorgt dafür, dass die Spannung unausweichlich steigt.

 

Ein gut verwobener, sich jedoch nicht in den Vordergrund drängender Handlungsstrang, ist die Verbindung von Rosa und Alessandro. Die Szenen, die sie als Paar betreffen, sind eher kurz, dafür aber innig gehalten. Von allen Seiten schlagen ihnen Probleme entgegenschlagen und sie müssen sogar umeinander fürchten. Dass Alessandro etwas vor ihr verbergen könnte, erleichtert die Sache auch nicht gerade. Doch macht Meyer kein üblicherweise gezeichnetes Drama daraus, er lässt Rosa und Alessandro diese Situation stark er- und durchleben.

 

Dass er mit seinen Figuren nicht sehr zimperlich umgeht, hat er bereits im ersten Band bewiesen. Dass er das, was er seinem jugendlichen Zielpublikum zumutet, gut umsetzt, allerdings auch. Er erzählt die Geschichte und geht auf die Gefühle seiner Charaktere ein, liefert Denkanstöße, ohne zu belehren und schafft es gleichzeitig, die Geschichte nicht daran hängen bleiben zu lassen. Meyer schafft es, brutale Szenen zu beschreiben, ohne zu sehr ins Detail zu gehen.

 

Arkadien brennt beinhaltet Gewalt und Verrat, Geheimnisse und Intrigen, und ist damit trotz der Liebesgeschichte kein Friede-Freude-Eierkuchen-Jugendbuch. Aber eines, in dem der Autor seinen Figuren so viel Leben eingehaucht hat, dass man automatisch mit ihnen mitfiebert, -leidet und –denkt. Obwohl dieser zweite Band etwas düsterer als der erste ausgelegt ist, kommt auch der Humor nicht zu kurz. Und zusammen mit Rosas Beziehung zu Alessandro hat der Roman damit alles, was ein gutes (Jugend-)Buch braucht.

 

Fazit

 

Gelungene Fortsetzung, die eindeutig Lust auf den Folgeband macht. Meyer fesselt nicht nur durch eine interessante Idee, er setzt sie auch überaus wortgewandt und spannend um, weshalb ich fünf von fünf Punkten vergeben möchte.

 

Copyright © 2011 by Antje Jürgens (AJ)

11. März 2011

Hess, Reinhardt: Garten- & Wildkräuter

Filed under: Buch- & Sammelreihe,Fach- & Sachbuch,Kochbuch — Ati @ 17:48

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Reinhard Hess

Garten- und Wildkräuter

 

Franckh-Kosmos Verlags-GmbH
ISBN 978-3440125908
ISBN 3440125904
Kochbuch
Ausgabe 2011
Umschlaggestaltung Gramisci Editorialdesign, München
Flexcover, 144 Seiten
[D] 14,95 €

Verlagsseite 

                               

Zum Autor oder den Akteuren, die an der Fertigstellung des Buches mitgearbeitet haben

 

Auf dem Kochbuchmarkt ist Reinhardt Hess längst kein Unbekannter mehr. Bei über 50 Koch- und Weinbüchern hat er federführend oder aktiv mitgearbeitet. Bevor er sein Hobby zum Beruf machte, studierte er Ökologie. Danach war er als Journalist für Essen und Wein und Redakteur in Natur- und Kochbuchverlagen tätig. Heute ist er selbstständig und seine Bücher wurden nicht nur in andere Sprachen übersetzt, sondern auch mit diversen Medaillen ausgezeichnet.

 

Was er gekocht hat, wurde von Michael Pannewitz, der seit einem Jahrzehnt Gerichte so in Szene setzt, dass einem das Wasser im Mund zusammenläuft, arrangiert. Der gelernte Fotograf und ehemalige Berufskoch, disponierte die im Buch abgebildeten Gerichte zusammen mit dem ebenfalls als Koch und Foodstylist tätigen Simon Phillip Kresse. Für das Ambiente war Natascha Sanwald zuständig, die als Stylistin für Wohnung- und Einrichtungsmagazine tätig ist.

 

Die Fotos wurden von Alexander Walter, der seit zwei Jahrzehnten im Auftrag renommierter Verlage und internationaler Agenturen arbeitet, gefertigt. Unter anderem hat er an über 40 Fach- und Kochbüchern mitgewirkt. Auch er ist leidenschaftlicher Hobbykoch und genießt gerne.

 

Zum Buch / Meine Meinung

 

Eindeutig – aber nicht nur – etwas für Sammler. Das gerade auf den Markt gekommene Garten- und Wildkräuterbuch (Schätze aus der Natur) aus der Themenkochbuchreihe des Franckh-Kosmos-Verlages ist bereits rein optisch ein kleiner Leckerbissen.

 

Die liebevolle Aufmachung fällt als erstes in Auge, noch bevor man das Buch überhaupt aufschlägt. Das Flexcover im Format 21,8 x 19,3 x 1,5 cm ist matt glänzend. Das Hauptmotiv vorne ist ein Kräuterstrauß in einem Gefäß, hinten Kräuter auf einem Schneidbrett, wobei im Hintergrund ebenfalls ein Kräuterstrauß zu sehen ist. Der Titel Garten- & Wildkräuter ist zusammen mit einem goldfarbenen Band auf dem „Schätze der Natur“ zu lesen ist und das sich auf allen Büchern der Themenreihe findet, erhaben gedruckt, was meine Fingerspitzen für gewöhnlich allein beim Darüberfahren schon kribbeln lässt und mich auf den Inhalt neugierig macht. Ganz unten findet sich, vorne wie hinten, der Spruch „WIR ♥ KOCHEN“, wobei das Herzchen ebenfalls erhaben gedruckt ist.

 

Schlägt man das Buch auf, findet man (vorne und hinten) farbige Vorschaltseiten in Maigrün. Trotz der 107, teils im Seitenformat abgebildeten, Fotos bleibt genügend Platz für 63 Rezepte und zahlreiche Tipps für ein sicheres Gelingen. Diese befinden sich zum Teil in einer Art Sprechblasen in den Fotos. Daneben wird jedoch auch auf Wild- und Gartenkräuter näher eingegangen. Sie werden beispielsweise in ihrer Wirkweise beschrieben, wo man sie wie am besten sammelt und frisch verwendet oder konserviert. Egal ob es um bittere oder süße, heimische oder exotische, blühende oder grüne Kräuter geht – für alles gibt es ein Rezept und zwischendurch immer etwas Interessantes. Wussten sie zum Beispiel, dass es westlich von München ein Pfefferminzmuseum gibt?

 

Unterhaltsames und Wissenswertes mischt sich mit den leicht nachzukochenden oder nachzumachenden Rezepten. Diese sind gut beschrieben und verlangen abgesehen von den Wildkräuter „normale“ Zutaten, die man überall bekommt. Aus frisch gemachter Erfahrung kann ich sagen, dass die Zucchinibällchen oder der Gemüsetopf aus der Mancha lecker schmecken und ich mich jetzt schon auf die Suche nach den Wildkräutern freue, mit denen ich dann die entsprechenden Rezepte umsetzen kann.

 

Fazit

 

Mit Garten- & Wildkräuter hat man nicht nur ein sehr dekoratives und liebevoll gestaltetes Kochbuch im Regal, sondern auch eine praktische, leicht umsetzbare Anleitung zum Kochen in der Hand. Egal ob Vorspeise, Suppe, Hauptgericht, Nachspeise oder Cocktail. Hier ist für jeden etwas dabei und deshalb gibt es fünf von fünf Punkten.

 

Copyright © 2011 by Antje Jürgens (AJ)

 

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