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12. April 2013

Frost, Jeaniene: Rubinroter Schatten

Filed under: Neuerscheinungen und/oder gepl. Rezensionen — Schlagwörter: , , — Ati @ 18:17

blanvalet-challenge11_Frost_RubinroterSchattenISBN 978-3-442-26923-5
Blanvalet 04/2013
Leseprobe 

 Inhalt laut Verlagsseite 

Nach Jahrhunderten ist er seiner Existenz müde –
doch ihre Liebe verleiht ihm neue Lebenskraft!

Das Leben von Kira Graceling liegt in den Händen des uralten und mächtigen Vampirs Mencheres. Doch er ist seiner untoten Existenz müde, und sein ewiger Kampf mit seinem Rivalen Radjedef hat ihn ausgelaugt. Nicht einmal als Mencheres von dessen neuestem skrupellosen Plan erfährt, durchströmt ihn neue Kraft. Wenn Kira nicht sterben will, muss sie Mencheres Lebenswillen wiedererwecken. Oder hat er längst etwas gefunden, wofür es sich zu kämpfen lohnt?

Neuauflage des 2011 bereits bei Penhaglion erschienenen Romans Rubinroter Schatten (ISBN 9783764530877)

Buchbesprechung hier

McCLEEN, GRACE: WO MILCH UND HONIG FLIESSEN

Filed under: Belletristik,Leseempfehlung,Roman — Schlagwörter: , , , — Ati @ 11:13

Wo Milch und Honig fliessen von Grace McCleenOriginaltitel The Land of Decoration
übersetzt von Barbara Heller
Deutsche Verlags-Anstalt
ISBN-13: 9783421045461
ISBN-10: 3421045461
Belletristik
Ausgabe 03/2013
Gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag, 384 Seiten
Neupreis[D]: 19,99 €


Verlagsseite

Autorenseite englisch 

© Foto Tom York

© Foto Tom York

Gestern Abend begann ich ein Buch und konnte es nicht mehr aus der Hand legen, bis ich (viel zu schnell) auf der letzten Seite ankam. Viel Schlaf bekam ich in der vergangenen Nacht also nicht. Zu verdanken habe ich dies dem Debütroman von Grace McCleen, in dem sie eine ebenso wundervolle wie erschreckende Geschichte erzählt.

Die in Wales geborene Autorin lebt heute in London. Ihr Roman Wo Milch und Honig fließen erscheint in über 20 Ländern und wurde mit dem Desmond Eliot Prize ausgezeichnet. Mir hat er so gut gefallen, dass ich hoffe, dass der zweite in Arbeit befindliche Roman bald auf den Markt kommt. McCleen studierte Englische Literatur und bereits ein flüchtiger Blick auf ihre Homepage verrät ihre Vielseitigkeit. Neben dem Schreiben betätigt sie sich auch als Sängerin, Songwriterin und Malerin. Und wie Judith, ihre 10jährige Hauptfigur in Wo Milch und Honig fließen, fertigt sie kleine Figuren an.

Die von Judith leben in einer Welt, die das Mädchen aus Dingen gefertigt hat, die für andere allenfalls Müll sind. Häuser aus Keksschachteln, Wolken aus Watte, das Meer besteht aus einem alten Spiegel. Das Mädchen hat viel Fantasie. Doch trotz dieser Fantasie ist Judiths Welt wenig freudvoll. Durch den Tod ihrer Mutter muss sie nicht nur auf diese verzichten, sondern lebt von klein auf mit dem Schuldgefühl, für eben diesen Tod verantwortlich zu sein. Ihr Vater, in seinem Schmerz gefangen, scheint sie nicht lieben zu können. Viel zu sehr ist er auch mit seinem Dienst für den Glauben verwachsen. Der drohende Weltuntergang lässt ihn zusammen mit Judith und anderen Glaubensgenossen von Haustür zu Haustür ziehen, in der Hoffnung so viele Menschen wie möglich zu retten.

Bereits dabei hatte ich schwer zu schlucken, denn Judith lebt quasi von Geburt an in dem Glauben an das baldige Ende. Erschwerend hinzu kommt, dass ihre Lebensweise sie zur Außenseiterin (nicht nur) in der Schule macht. Permanent drangsaliert und zu häufig sich selbst überlassen, zieht sie sich so oft sie kann in das Land der Zierde zurück. Jene Welt, von ihr selbst erschaffen, in der sie die Kontrolle über alles hat und etwas bewirken kann. Doch bald scheint sie direkt mit Gott kommunizieren zu können und das, was sie in ihrem Land der Zierde erreicht, scheint überaus reale Auswirkungen zu haben.

Gleichermaßen faszinierend wie beklemmend offenbart sich Stück für Stück die Welt, in der Judith und ihr Vater leben. Faszinierend im Bezug auf Judiths Gedankenwelt und ihre Kreativität. Beklemmend, weil nicht nur ihr Alltag erschreckend reale Vorkommnisse beinhaltet, die überall und allzeit gleich in unserer unmittelbaren Umgebung geschehen (können). Emotionen und Schutzmechanismen treten zutage, die nicht immer hilfreich, aber absolut nachvollziehbar sind. Beklemmend auch, weil von allen Erwachsenen, die Judith umgeben, einzig eine Lehrerin willens scheint genauer hinzusehen und zu helfen. Weil Judith aufgrund ihrer Geschichte gar nicht in der Lage ist, einfach auf kindliche Weise Hilfe anzunehmen.

Judith offenbart sich als sehr tiefgründig, stellenweise auch humorvoll, dann wieder leicht ironisch, hilfsbereit und bescheiden, altklug und manchmal philosophisch. Ihre Gedanken sind einerseits sehr erwachsen, da ihr Tagesablauf ihr wenig Zeit lässt, Kind zu sein. Von einem fröhlichen Kind ganz zu schweigen. Andererseits hat McCleen einen sehr gelungenen Übergang zu Judiths naivem, kindlichen Blick geschaffen. Beispielsweise als sie beim Predigen an einer Tür klingeln und eine junge drogensüchtige Frau öffnet. Judith selbst bemerkt die Drogensucht an sich nicht. Aber durch ihre Augen bemerken sie McCleens LeserInnen sehr wohl. Etwa durch die Erwähnung von Blutspuren und Stichstellen zwischen den Zehen. Genauso gekonnt formuliert die Autorin die Repressalien, die Judith und ihr Vater bald tagtäglich erleben. Sie spricht sie an, ohne sie konkret zu erwähnen und doch kann man sich als LeserIn genau vorstellen, was in diesem Moment passiert. Ängste und Nöte spürt man ebenso deutlich wie Hilflosigkeit und Wut. Man leidet (nicht nur) mit Judith mit. Doch bei allem was sie erleben, hebt das junge Mädchen seinen Blick auch auf einfühlsame Weise. Bemerkt die eventuellen Hintergründe für bestimmte Verhaltensweisen anderer. Versucht Verständnis zu empfinden und Wutgedanken zu kontrollieren. In Wo Milch und Honig fließen ist Judiths Welt also nicht einfach nur schematisch schwarz-weiß gezeichnet, nicht willkürlich in gut und böse geteilt. Vielmehr wird sehr deutlich, dass eine Medaille immer zwei Seiten hat.

Der Glauben spielt in diesem Buch eine große Rolle. Wer bis jetzt noch nicht viel über Jehovas Zeugen weiß, wird nach der Lektüre von McCleens Roman mit Sicherheit schlauer sein. Die Autorin baut Bibelzitate ein, die Argumentations-, Sicht- und Lebensweise dieser Glaubensgemeinschaft. Was anfangs fast zu viel wirkt, bildet jedoch eine wichtige und stimmige Grundlage für die eigentliche Geschichte.

Die handelt von Mobbing und Psychoterror. Von Einsamkeit und Hilflosigkeit. Von einem tiefgläubigen Menschen, der seinen Glauben zu verlieren droht. Von täglicher Gewalt und den Verlierern moderner Gesellschaften. Gleichzeitig hält man jedoch auch einen Roman in Händen, der leisen Humor, Ironie, Fantasie und Hoffnung enthält. Der eloquent aber niemals belehrend Dinge anspricht, die wie bereits erwähnt direkt um uns herum geschehen (können). Der von Mut handelt und davon, bestimmte Vorgänge nicht einfach so hinzunehmen. Von eigenständigem Denken und was die Kraft der Gedanken bewirken kann.

Vollbringt tatsächlich Gott Wunder durch Judith? Oder kommen hier nur einige Zufälle zusammen und ihre Gespräche mit Gott entspringen einer Psyche, die unter dem Druck des Erlebten zusammenbricht? Die Interpretation bleibt McCleens LeserInnen letztlich selbst überlassen, denn das Ende der Geschichte hat sie genauso überraschend wie passend gestaltet.

Fazit: 05aperlenpunkte.jpg

Ungewöhnlich, aber empfehlenswert. Ein leicht lesbares, aber keineswegs einfaches Buch. Eine Geschichte, die berührt und überzeugt. Mit authentisch wirkenden Charakteren in einer vielleicht fremd wirkenden aber durchaus echt anmutenden Welt. Eine, die LeserInnen mitfiebern und -fühlen lässt. Eine, die nachdenklich macht. Von einer Autorin, die es versteht, vieles anzusprechen, ohne es explizit zu erwähnen. Ein sehr gelungenes Debüt, dem ich fünf von fünf Punkten geben möchte.

Copyright ©, 2013 Antje Jürgens (AJ)

Dragnić, Nataša : Immer wieder das Meer

Jetzt ist es bald soweit: Nachdem ich Jeden Tag, jede Stunde von Nataša Dragnić gelesen habe, war klar, dass ich nach weiteren Büchern der Autorin Ausschau halten werde. Demnächst, genauer am 22. April 2013, veröffentlich die Deutsche Verlags Anstalt Dragnićs  neuen Roman Immer wieder das Meer (ISBN 9783421045829). Das Warten hat also vorläufig ein Ende….

 Inhaltsangabe laut Verlagsseite

Italien, Sonne, Eifersucht

Ein Liebesroman, wie er nur alle paar Jahre geschrieben wird!

Immer wieder das Meer von Natasa DragnicAm Ende wird der italienische Dichter Alessandro Lang eine der drei Schwestern Alessi zum Altar führen. Aber welche: Roberta, die älteste, die er vor dem Fresko der schwangeren Madonna in einer toskanischen Kapelle kennenlernt, die Medizin studiert, nach San Francisco zieht und darunter leidet, kein Kind zur Welt zu bringen? Lucia, die erfolgreiche Bankerin, die ihn bei einer Lesung in Florenz anspricht und ihm nicht verrät, wer sie ist? Oder aber die jüngste, Nannina, die als Übersetzerin in München mit ihrem unehelichen Kind lebt? Die drei Frauen lieben und hassen, unterstützen und belügen einander, schweigen sich an und kehren trotzdem immer wieder nach Hause zurück, zu den Eltern und zum Meer. Aber nur eine wird Alessandros Braut: Werden die beiden anderen ihr das je verzeihen?

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Wer die Autorin persönlich erleben möchte, kann dies im Rahmen ihrer diesbezüglich anstehenden Lesereihe tun. Hier die Termine:

Sonntag, 21. April – 19.00 Uhr – Hamburg
Kellertheater, (Vattenfall Lesetage) – gut, dass das großzügig gedacht gleich bei mir um die Ecke liegt

Montag, 22. April – 20.00 Uhr – Oldenburg
Theater Laboratorium

Mittwoch, 24. April – 20.00 Uhr – Erlangen
Stadtbibliothek, Moderation: Dirk Kruse (Buchpräsentation)

Freitag, 03. Mai – 20.00 Uhr – Nürnberg
Kulturzentrum KUNO

Mittwoch, 08. Mai – 19.30 Uhr – Zirndorf
Bücherstube

Dienstag, 14. Mai – 20.00 Uhr – Berlin
Buchhandlung Starick

Mittwoch, 15. Mai – 19.30 Uhr – Hannover
Buchhandlung Leuenhagen & Paris

Montag, 03. Juni – 20.00 Uhr – Eichstätt
Katholische Universität

Sonntag, 09. Juni  – 15.00 Uhr – Tübingen
Pfleghof, 15 Uhr (Tübinger Bücherfest)

11. April 2013

Autorenlesung Ich liebe dich – aber nicht heute

377_Hauptmann_IchLiebeDichAberNichtHeuteWie ihr vielleicht in meinen Ankündigungen gelesen habt, ist die Buchbesprechung zu 

Gaby Hauptmanns neuem RomanIch liebe dich – aber nicht heute 
ISBN-13: 9783492303132
Piper 04/2013
Leseprobe


geplant und wird nach Erstellung wie gehabt hier veröffentlicht.

Wer die Autorin persönlich erleben möchte, den interessieren vielleicht die beiden Termine, die ich auf der Verlagsseite gefunden habe. Und zwar:

Wann: Donnerstag, 13.06.2013, ??:?? Uhr
Wo: Bücher Keuck in 47608 Geldern
Was: Lesung und Gespräch

Wann: Mittwoch, 09.10.2013, 19.00 Uhr
Wo: Stadtbücherei in 71364 Winnenden
Was: Lesung und Gespräch

 

Bleif, Martin: Krebs – Die unsterbliche Krankheit

KC_Bleif_Krebs_U1+R_Korr.inddISBN-13: 9783608945942
Klett-Cotta 2013
Leseprobe

Inhalt laut Verlagsseite

Krebs ist kein undurchschaubares, dunkles Mysterium

Erstmals verbindet einer der führenden Krebsmediziner sachliche Informationen über Krebs mit seinen sehr persönlichen, berührenden Schilderungen: Seine Frau Imogen erkrankte wenige ­Monate nach der Geburt ihrer Tochter an Brustkrebs.

Buchbesprechung folgt

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