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26. März 2013

O’CONNELL, SEAN: DAS SCHICKSAL DER WELT – Tír na nÓg 02

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Acabus Verlag
ISBN-13: 978-3862821464
ISBN-10: 3862821463
Fantasy, Science-Fiction
1. Auflage 04/2012
Serie/Reihe: Tír na nÓg, Band 02
Taschenbuch, 220 Seiten
Neupreis [D] 13,90 €

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Obwohl ich mit dem ersten Tír na nÓg-Band um den Auserwählten Cornelis (erschienen 11/2011) Probleme beim Eintauchen in die Geschichte hatte, war früh klar, dass ich auch den zweiten Band (erschienen 04/2012) lesen wollte. Der lag dann zwar auch recht schnell auf meinem SuB, allerdings kam ich erst jetzt dazu, ihn zu lesen. Genau wie beim ersten Buch dauerte es auch bei Das Schicksal der Welt wieder geraume Zeit, bis ich mich an den Schreibstil von Sean O’Connell gewöhnt hatte.

Gleich vorab, wer den ersten Teil nicht gelesen hat, sollte dies vorher nachholen. Zu viel wurde darin bereits angesprochen und teilweise erklärt. Wem diese Grundlage fehlt, wird mit der Fortsetzung keine rechte Freude haben. Und ebenfalls gleich jetzt: Der zweite Band von Tír na nÓg hat ein offenes Ende. Das liegt darin begründet, dass Cornelis Geschichte weitergeht. Und zwar mit Túatha Dé Danann (Band 01- Das Sternenheim, 07/2012, und Band 2- Nekropolis, 10/2012).

Mit seinem zweiten Buch setzt O’Connell denn auch nahtlos an das Geschehen des ersten Bandes an. Cornelis, Meister Aki, Raggah und ein Unsterblicher setzen ihre Reise in den Süden fort, trotz aller Erlebnisse und bisher erlebter Gefahren. Zu dringlich ist die Aufgabe, Näheres über die Entstehung der Welt und Ursache und Lösung bezüglich ihres momentanen Zustands herauszufinden. Denn unabhängig davon, dass die Natur zunehmend verrückt spielt, nehmen auch Kriege und Verwüstungen zu. Als sie Zeuge eines Massakers werden, wird Cornelis von seinen Gefährten getrennt. Während sie gefangen genommen werden und sich schon bald einem unbesiegbar scheinenden Untier gegenübersehen, muss sich auch Cornelis diversen Gefahren und seiner Vergangenheit ebenso wie der vor ihm liegenden Aufgabe stellen. Er bezahlt mit seinem Leben dafür und stellt gleichzeitig fest, dass der Tod weder die letzte noch eine wirkliche Grenze ist.

O’Connells Romanreihe lässt sich nach wie vor in keine wirkliche Genre-Schublade stecken. Er mischt auch in seiner Fortsetzung Fantastisches mit Realem, Mystisches mit Modernem, wobei historisch anmutende Passagen nicht außen vor bleiben. Nicht zu vergessen natürlich Science-Fiction mit einem Hauch Horror. Mit seinem Schreibstil schafft er kein richtiges Jugendbuch, aber auch keines, das sich nur für Erwachsene eignet. Nach wie vor verliert er sich beinahe in zu bildhaften Beschreibungen, ohne jedoch den Wust an roten Fäden loszulassen, die sich durch mehrere Handlungsebenen schlängeln, annähern und wieder auseinanderdriften. Er bedient sich diverser Klischees und manche seiner Ideen entwickeln sich vorhersehbar. Dennoch schafft er es, überraschende Wendungen in das Geschehen zu verarbeiten und entwickelt dieses auf komplexe, wenn auch teils zu oberflächliche Art und Weise weiter. Wie schon im ersten Band wirft er unzählige Fragen auf, deren Antworten sich aber nicht zwangsläufig in Das Schicksal der Welt finden.

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Obwohl ich mich dieses Mal deutlich schneller an O’Connels Schreibstil gewöhnte, empfand ich den zweiten Tír na nÓg-Band stellenweise hart an der Grenze. Die unterschiedlichen Handlungsebenen und teils skurrilen Ideen sorgten dafür, dass ich manchmal fast den Durchblick verlor. Trotzdem hat es der Autor auch dieses Mal geschafft, meine Neugier auf die Fortsetzung im ersten Túatha Dé Danann-Buch zu wecken. Für Das Schicksal der Welt möchte ich deshalb drei von fünf Punkten vergeben.

Copyright ©, 2013 Antje Jürgens (AJ)

16. Februar 2013

HART, RAVEN: UNSTERBLICHE BEGIERDE – Savannah Vampires 02

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Originaltitel: The Vampire‘s Secret
Aus dem Englischen übersetzt von Maike Claußnitzer
blanvalet
ISBN-13: 9783442373833
ISBN-10: 3442373832
Fantasy
1. Auflage 03/2010
Taschenbuch, 508 Seiten
Neupreis: [D] 9,95 €


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Gleich zwei Autorinnen verbargen sich ursprünglich hinter dem Pseudonym Raven Hart. Einmal Susan Goggins und zum anderen die im Januar 2006 verstorbene Virginia Ellis. Gemeinsam erschuf das Autorenduo die Savannah-Vampires-Reihe bzw. die ersten beiden Bände davon (The Vampire’s Seduction/Unsterbliche Versuchung – blanvalet 09/2009, The Vampire’s Secret/Unsterbliche Begierde – blanvalet 02/2010). Nach dem Tod von Ellis machte Goggins alleine weiter und legte mit insgesamt drei Bänden nach (The Vampire’s Kiss/Unsterbliche Leidenschaft – blanvalet 05/2011) und die noch nicht ins Deutsche übersetzten Romane The Vampire’s Betrayal und The Vampire’s Revenge.

Im ersten Teil der Serie lernten Harts LeserInnen bereits William Cuyler Thorne kennen. Der über 500 Jahre alte Vampir genießt sein Leben in vollen Zügen, verfügt über Macht, Geld und Ansehen und genügend Blut um seinen Durst zu stillen. Doch sein Erzeuger taucht aus der Alten in der Neuen Welt auf und gefährdet all dies. Es kommt zu einer Auseinandersetzung. Die – wie man der Inhaltsangabe des zweiten Teils entnehmen kann – zugunsten Williams ausgeht. Genießen kann er seinen Sieg jedoch nicht so richtig, denn die Gefolgsleute seines Erzeugers nehmen die Niederlage ihres Meisters nicht einfach so hin. Hinzu kommt, dass besagter Erzeuger William offenbart, dass seine Frau, um die er seit Langem trauert, genau wie er selbst untot ist. Während er sich gegen Reedreks Anhänger zur Wehr setzt, muss er erkennen, dass Reedrek ihn nicht angelogen, die Frau, die er einst liebte, sich aber gravierend verändert hat.

Da der Roman aus verschiedenen Perspektiven geschrieben ist, erfahren Harts LeserInnen nicht nebenbei sondern in einem gleichwertigen Handlungsstrang, dass Williams Gefährte Jack mit Gefühlen für eine Frau kämpft, die nicht vollkommen menschlich ist. Die kann ihm gefährlich werden. Genau wie ein seltsamer Virus, der überhaupt allen Vampiren den Garaus machen kann.

William versucht sich mittels seines Gefährten Jack und seiner Geliebten Eleanor gegen Reedreks Anhänger zu wehren, kommt jedoch allein mit deren Hilfe nicht weiter. Ausgerecht eine Vampirin, die ebenso gefährlich werden kann, wie die Feinde der Alten Welt, scheint Williams letzte Hoffnung zu sein.

Soviel zum Inhalt in aller Kürze. Die Geschichte selbst wird – wie bereits angedeutet – aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Mal kommt William, mal Jack zu Wort. Beide in Ich-Form. Dabei können LeserInnen gut unterscheiden, denn dem einen merkt man seine 500 Jahre in gewisser Weise an, drückt er sich doch zuvorkommend-höflich (aber nicht altertümlich) aus, während der wesentlich jüngere Jack eine eher direkte und leicht sarkastische Sprache spricht. Die Geschichte selbst spielt in den Südstaaten der Gegenwart. LeserInnen erfahren von den Hoffnungen und Befürchtungen, von den Schwächen und Stärken der beiden Hauptvampire, ihrer Freunde und Schützlinge. Von Begierden und Hunger.

Dunkle Zauberkünste, Voodoo, Hinterhältigkeiten, Sex, Gewalt und Action werden Kapitel um Kapitel zusammengesponnen. Obwohl es keine wirklichen Höhepunkte gibt und William und Jack auch eher auf alles reagieren, als dass sie von sich aus agieren, lässt sich die Geschichte flüssig lesen. Die Charaktere erscheinen insgesamt etwas blass, was aber unter Umständen darin begründet liegt, dass man es mit einer Buchreihe zu tun hat, in der die Figuren über mehrere Bände hinweg auftauchen. Dabei laufen Autoren bei ständigen Wiederholungen von Charaktereigenschaften die Gefahr für Längen zu sorgen; oder eben, dass Figuren zwar durchaus sympathisch oder unsympathisch echt und dennoch diffus wirken. Gleichwohl kann man mit ihnen mitfiebern, -leiden oder -hoffen, da sie trotz allem vielschichtig wirken.

Das Ende des Buches ist nicht das Ende der Geschichte, die geht im dritten Band weiter und auch in dem bleiben – so viel weiß ich schon – Fragen offen, weil es einen vierten und fünften Band gibt.

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Die erwähnten, kleineren Schwächen schmälern das Lesevergnügen nicht sonderlich, sorgen aber dafür, dass Unsterbliche Begierde nicht die volle Punktzahl, sondern nur vier von fünf Punkten von mir bekommt. Gut unterhalten habe ich mich dennoch gefühlt. Das liegt an dem Umstand, dass der Roman genau wie der Vorgängerband mit einer Grundidee aufwartet, die im Gegensatz zu anderen Vampirromanen nicht oberflächlich-lustig erzählt wird, auf erotische Figuren und ebensolche Szene fokussiert ist oder mit Unsterblichen aufwartet, die nichts Besseres zu tun haben, als sich oder ihre Widersacher permanent mit Feuerwaffen zu bekämpfen. Wer Wert auf so etwas legt, sollte besser die Finger von der Reihe um die Savannah Vampires lassen. Bleibt zu hoffen, dass die letzten beiden Bände auch in Übersetzung veröffentlicht werden. Denn den dritten Band Unsterbliche Leidenschaft habe ich mittlerweile ebenfalls gelesen und der kam immerhin schon 2011 auf den Markt, ohne dass weitere Folgebände angekündigt wurden.

Copyright ©, 2013 Antje Jürgens (AJ)

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